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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Vorwürfe und Drohungen
> Trump ist wütend auf Selenskyj und Putin und droht beiden. Selenskyj
> wirft dem Kreml Desinteresse am Frieden vor und legt seine Einkünfte
> offen.
Bild: Eine russische Haubitze feuert auf ukrainische Stellungen
## Trump verärgert über Putin
Im Zusammenhang mit seinen Bemühungen um einen [1][Friedensvertrag für die
Ukraine] und Russland hat sich US-Präsident Donald Trump verärgert über
Kremlchef Wladimir Putin gezeigt. Er sei „wütend, stinksauer“ über
Äußerungen des russischen Präsidenten gewesen, als [2][Putin] begonnen
habe, sich über die Legitimität des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr
Selenskyj auszulassen, sagte [3][Trump] am Sonntagmorgen (Ortszeit) zu NBC
News.
Putin bekräftigte diese Woche seine Behauptung, der ukrainische Präsident
sei nicht mehr legitimes Staatsoberhaupt, weil seine Amtszeit im
vergangenen Jahr abgelaufen ist. Nach der ukrainischen Verfassung sind
Wahlen nicht zulässig, solange das Land unter Kriegsrecht steht – wie
derzeit wegen des russischen Angriffskrieges. Putin ignorierte das jedoch
und schlug vor, die Ukraine unter UN-Schirmherrschaft zu stellen und
„Neuwahlen unter externer Leitung“ abzuhalten. Eine dabei gewählte
Regierung könne dann über einen Friedensvertrag verhandeln.
Trump drohte in dem Interview mit Strafzöllen für Abnehmer von russischem
Öl. Sollte es keinen Deal für ein Kriegsende in der Ukraine geben, und „ich
denke, dass es Russlands Schuld war, werde ich Sekundärsanktionen gegen
Russland verhängen“, sagte Trump. Es werde Zölle von 25 bis 50 Prozent auf
alles Öl geben. Alle, die Öl von Russland kauften, würden nicht in der Lage
sein, „ihre Produkte in die Vereinigten Staaten zu verkaufen, jegliches
Produkt, nicht nur Öl“.
Zugleich betonte Trump, er pflege eine „sehr gute Beziehung“ zu Putin und
milderte auf seinem Rückflug nach Washington am Sonntagabend seinen Ton
schließlich wieder etwas ab. „Ich glaube nicht, dass er sein Wort
zurücknehmen wird“, sagte er über Putin. „Ich kenne ihn schon sehr lange.
Wir sind immer gut miteinander ausgekommen.“ (ap)
## Trump auch verärgert über Selenskyj
Auch über den ukrainischen Präsidenten äußerte sich Trump am Sonntag
kritisch: „Er versucht, aus dem Abkommen über seltene Erden auszusteigen“,
sagte der US-Präsident. „Und wenn er das tut, bekommt er Probleme. Große,
große Probleme“, drohte Trump. Bei dem Abkommen geht es um den Zugang der
USA zu Mineralien in der Ukraine im Gegenzug für die geleistete
Verteidigungshilfe im Abwehrkampf gegen Russland. Die Ukraine hatte dafür
Sicherheitsgarantien gefordert.
Trump und Selenskyj hätten das umstrittene Mineralienabkommen bei einem
Besuch des ukrainischen Staatschefs im Weißen Haus unterzeichnen sollen,
das Treffen endete jedoch in einem Eklat. Trump deutete am Sonntag an,
Selenskyj wolle „das Abkommen neu verhandeln“, um bessere
Sicherheitsgarantien zu erhalten. „Er will Mitglied der Nato werden“, sagte
er. „Nun, er wird nie Mitglied der Nato sein. Das weiß er auch.“ (ap)
## Selenskyj wirft Kreml Desinteresse an Frieden vor
Angesichts fortgesetzter russischer Angriffe gegen ukrainische Städte und
Frontabschnitte hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dem
russischen Staatschef Wladimir Putin fehlendes Interesse an einer
friedlichen Beilegung des Kriegs vorgeworfen. „Die Grausamkeit der
russischen Angriffe, die nicht nur gelegentlich, sondern buchstäblich jeden
Tag und jede Nacht erfolgen, zeigen, wie wenig Putin sich um Diplomatie
schert“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
Er erinnerte an den US-Vorschlag für eine 30-tägige Feuerpause. „Und als
Antwort auf diesen Vorschlag haben wir jeden Tag russische Drohnen,
russische Bomben, Artilleriebeschuss, ballistische Raketen“, sagte
Selenskyj. Seiner Meinung nach müsse Russland weiter unter Druck gesetzt
werden. Nur harte Maßnahmen könnten ein System brechen, „das nichts anderes
als Krieg will“.
Russland suche gegenwärtig Ausreden, um den Krieg weiter in die Länge zu
ziehen. „Putin spielt dasselbe Spiel, das er schon seit 2014 spielt“,
schrieb Selenskyj auf der Plattform X mit einem Rückblick auf die
völkerrechtswidrige Besetzung und spätere Annexion der ukrainischen
Halbinsel Krim. Dieses Spiel sei für jedermann gefährlich und sollte
entsprechend von den USA, Europa und allen anderen Partnern der Ukraine,
die nach Frieden streben, beantwortet werden. (dpa)
## Selenskyj legt Einkünfte offen: 335.000 Euro im Jahr 2024
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Einnahmen aus dem
Vorjahr sowie einige Details über sein aktuelles Familienleben offengelegt.
Nach der vom Präsidialamt veröffentlichten Steuererklärung soll die Familie
Selenskyj im Vorjahr insgesamt 15,2 Millionen Griwna (rund 335.000 Euro)
eingenommen haben. Knapp die Hälfte entfiel auf den Verkauf von
Staatsanleihen. Aufgestockt wurde das Präsidentengehalt auch von Bankzinsen
und Einnahmen aus der Vermietung eigener Immobilien.
„Der Kassenstand der Familie des Staatsoberhauptes hat sich bis Ende 2024
nicht wesentlich verändert“, so der Pressedienst Selenskyjs. Den aktuellen
Kassenstand verriet der Pressedienst allerdings nicht. Selenskyj hat vor
seiner Zeit als Präsident als Schauspieler, Filmproduzent und Drehbuchautor
gearbeitet. Unterschiedliche Quellen schätzen das Vermögen der Selenskyjs
auf mehrere Millionen Dollar, genaue Zahlen sind nicht bekannt.
Die Agentur Unian berichtete, dass sich Selenskyjs Kinder Olexandra und
Kyrill in der Ukraine aufhalten. Unter dem Druck des Kriegsgeschehens und
angesichts des vollen Terminplans habe der Präsident nach eigener
Darstellung ein „5+5-Programm“ für seine Familie entwickelt – fünf Minu…
Zusammenkunft am Morgen und weitere fünf Minuten am Abend. (dpa)
## Litauen: Panzer von vermissten US-Soldaten geborgen
In Litauen ist den Rettungskräften nach tagelangen Bemühungen gelungen, das
metertief im Schlamm versunkene Militärfahrzeug von vier vermissten
Soldaten zu bergen. Der knapp 70 Tonnen schwere Panzer konnte nach Angaben
von Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene in der Nacht zu Montag mit
Hilfe von Bergepanzern und anderem schwerem Gerät aus einem sumpfigen
Gewässer auf dem Truppenübungsplatz in Pabrade gehoben werden. Auch
Litauens Armeechef Raimundas Vaiksnoras bestätigte den Abschluss der
Bergung des M88 Hercules Bergepanzers der US-Armee. Unklar blieb zunächst,
ob sich die vermissten Soldaten in dem Fahrzeug befinden.
Die vier US-Soldaten werden bereits seit vergangenem Dienstag vermisst. Sie
waren nach einer Übung, bei der sie nach US-Angaben ein geplantes
taktisches Training durchführten, nicht mehr auffindbar. Das litauische
Militär und die Polizei starteten daraufhin eine gemeinsame Suchaktion mit
dem US-Militär. Diese führte schließlich zur Ortung ihres Panzers in einem
Gewässer auf dem Übungsgelände. Pabrade liegt an der Nato-Ostflanke unweit
der Grenze zu Belarus. (dpa)
## Russland hat mit 131 Drohnen und zwei Raketen angegriffen
Russland hat der ukrainischen Luftwaffe zufolge in der Nacht mit 131
Drohnen und zwei Iskander-M-Raketen angegriffen. 57 Drohnen seien zerstört
worden. 45 Fluggeräte hätten ihr Ziel nicht erreicht, wahrscheinlich
aufgrund von elektronischen Störmaßnahmen, teilt das Militär mit. Was mit
den übrigen 29 Drohnen passiert ist, erläutert es nicht. (rtr)
## Unterhändler: Russland und USA sprechen über seltene Erden
Russland und die USA sprechen nach Angaben eines Moskauer Unterhändlers
über die gemeinsame Ausbeutung russischer Seltenerdmetalle. Firmen zeigten
bereits Interesse an diesen Projekten, sagte Kirill Dmitrijew, Chef des
staatlichen russischen Investitionsfonds, der Zeitung „Iswestija“. Details
nannte er allerdings nicht. „Seltene Metalle und Erden sind ein wichtiger
Bereich der Zusammenarbeit, und wir haben auf jeden Fall Gespräche über
verschiedene Seltenerdmetalle und Projekte in Russland aufgenommen“, sagte
Dmitrijew. Als seltene Erden werden 17 Metalle bezeichnet, die in vielen
täglichen Gebrauchsgegenständen wie Smartphones, Laptops und Fernsehern
stecken.
US-Präsident Donald Trump will die zerrütteten Beziehungen zu Moskau wieder
normalisieren und ein Ende des Ukraine-Kriegs erreichen. Kremlchef Wladimir
Putin bot schon im Februar eine Rohstoffkooperation an. Er sagte, die
russischen Vorkommen an seltenen Erden seien um ein Vielfaches größer als
die der Ukraine – mit der Trump ebenfalls über ein Abkommen verhandelt.
Allerdings bedient der jüngste von Washington an Kiew übermittelte
Vertragsentwurf Medienberichten zufolge rein amerikanische
Wirtschaftsinteressen. Die Ukraine erhielte nicht die erhofften
Sicherheitsgarantien. Deshalb zögert Präsident Wolodymyr Selenskyj mit
einer Unterschrift, weshalb Trump ihm zuletzt „große, große Probleme“
androhte. (dpa)
## Russland: Haben 66 ukrainische Drohnen abgefangen
Russland hat in der Nacht 66 ukrainische Drohnen abgefangen, wie das
Verteidigungsministerium mitteilt. 41 Fluggeräte seien an der Grenze über
der Oblast Brjansk, 24 über der Oblast Kaluga und eine über der Oblast
Kursk zerstört worden. Schäden habe es aufgrund der Angriffe nicht gegeben,
teilen die Gouverneure von Brjansk und Kaluga auf sozialen Netzwerken mit.
(rtr)
## Ukraine: Angriffe auf Charkiw zweite Nacht in Folge
Russland hat nach Angaben der Ukraine die zweite Nacht in Folge Angriffe
auf die Großstadt Charkiw im Nordosten des Landes gestartet. Dabei seien
zwei Menschen verletzt worden, teilt Bürgermeister Ihor Terechow auf
Telegram mit. Die Angriffe hätten praktisch die ganze Nacht angedauert. Es
seien dadurch Brände in einem Kindergarten und in Wohnhäusern ausgebrochen.
Die zweitgrößte Stadt der Ukraine war bereits am Sonntag Ziel russischen
Bombardements geworden. Insgesamt starben am Wochenende ukrainischen
Behörden zufolge in Charkiw zwei Menschen in Folge der Angriffe, 35 wurden
verletzt. Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Sinehubow, berichtet von
einem Raketenangriff auf das bei Charkiw gelegene Kupiansk am Sonntagabend.
Dabei seien drei Personen verletzt sowie mehr als zehn Häuser und ein
Friedhof zerstört worden. (rtr)
## Klingbeil: Kein Zurück zu russischem Gas
SPD-Co-Chef Lars Klingbeil lehnt es ab, über erneute Gaslieferungen aus
Russland zu diskutieren. Man habe sich nach dem russischen Überfall auf die
Ukraine von russischen Lieferungen unabhängig gemacht, sagt Klingbeil in
der ARD: „Dieser Weg muss konsequent weitergegangen werden.“ Er sehe einen
Weg zurück „überhaupt nicht“. Man sei ohnehin weit weg von einer
Normalisierung mit Russland. Aber auch nach dem Krieg könne es keinen Weg
zurück geben. „Wir dürfen nicht mehr naiv werden“, fügt er hinzu.
Hintergrund sind Überlegungen zwischen den USA und Russland, ob man die nie
in Betrieb genommene Nord-Stream-2-Gaspipeline durch die Ostsee nutzen
sollte. Auch einzelne CDU-Politiker hatten dies gefordert. Die
Bundesregierung und die EU-Kommission lehnen dies ab. (rtr)
## Weiter schwere Kämpfe im Osten der Ukraine
Die Frontlinien im Osten der Ukraine sind einmal mehr von schweren Kämpfen
erschüttert worden. Insgesamt seien im Tagesverlauf 104 Gefechte infolge
russischer Vorstöße registriert worden, teilte der Generalstab in Kiew am
späten Nachmittag auf Facebook mit. Eine Vielzahl der russischen Angriffe
sei mit Unterstützung ihrer Artillerie erfolgt. Die meisten Kampfhandlungen
erfolgten rund um die Stadt Pokrowsk am Rande des Donbass. Aus diesem
Gebiet seien 43 russische Vorstöße gemeldet worden, teilte die Generalität
in Kiew mit. Die Angriffe der russischen Streitkräfte seien abgewehrt
worden. Eine unabhängige Überprüfung der Darstellung war nicht möglich.
(dpa)
31 Mar 2025
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