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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Neue Forderungen von Trump un…
> Putin bringt eine UN-Übergangsverwaltung für die Ukraine ins Spiel. Die
> USA drängen auf ein Mineralienabkommen. Suche nach US-Soldaten in
> Litauen.
Bild: Suchaktion nach russischem Drohnenangriff in Saporischschja am 21.3.2025
## Putin bringt UN-Übergangsverwaltung für Ukraine ins Spiel
Russlands Präsident Wladimir Putin hat für die Ukraine eine vorübergehende
Verwaltung durch die Vereinten Nationen ins Spiel gebracht. „Man könnte
natürlich mit den USA, auch mit den europäischen Ländern, und natürlich mit
unseren Partnern und Freunden unter der Schirmherrschaft der UNO eine
Möglichkeit diskutieren, in der Ukraine eine Übergangsverwaltung
einzurichten“, sagte Putin am Freitag bei einer Reise nach Murmansk im
Nordwesten Russlands. Wahlen in Kriegszeiten sind in der Ukraine – wie auch
in Deutschland – gesetzlich verboten.
Der Schritt solle dazu beitragen, eine „demokratische“ Präsidentschaftswahl
in der Ukraine abzuhalten und anschließend ein Friedensabkommen mit den
neuen Behörden auszuhandeln.
Putin äußerte sich auch zur aktuellen Lage an der Front. Die russischen
Streitkräfte hätten „an der gesamten Frontlinie“ in der Ukraine die
„strategische Initiative“, sagte der Kremlchef. „Es gibt Gründe zu glaub…
dass wir sie erledigen werden“, sagte Putin weiter.
Die Forderung nach einer Fremdverwaltung für die Ukraine folgt bekannten
Argumentationsmustern des Kremls. Moskau behauptet, dass die Ukraine ein
gescheiterter Staat sei, in dem nationalsozialistische Gruppen die Macht
ergriffen hätten – und dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
seit Ablauf seiner regulären Amtszeit im vergangenen Jahr kein Mandat mehr
habe. Ukrainische Juristen verweisen hingegen darauf, dass die Verlängerung
der Vollmachten durch das Kriegsrecht gedeckt ist. Im Ausland wird
Selenskyj ebenfalls weiterhin als Präsident anerkannt – zumal [1][faire
Neuwahlen wegen der Besetzung großer Gebiete durch Russland praktisch
unmöglich wären]. Vertreter der USA führten trotzdem
[2][Geheimverhandlungen mit der ukrainischen Opposition].
Als Minimalkompromiss hatten sich Moskau und Kiew zuletzt unter Vermittlung
der USA darauf verständigt, [3][die Energieversorgung des Gegners nicht
mehr anzugreifen]. Doch Russland hält sich nach Angaben der ukrainischen
Führung nicht an die Abmachung. Das russische Militär habe die Stadt
Cherson mit Artillerie beschossen und dabei auch ein Energieobjekt
beschädigt, sagte Selenskyj bei einer Pressekonferenz in Paris, wo er an
einem T[4][reffen europäischer Unterstützer der Ukraine] teilnahm. „Ich
denke, es sollte eine Reaktion der USA geben.“ Statt Worten brauche es nun
Taten, forderte er. (afp/dpa/taz)
## USA drängen auf ein umfassenderes Mineralienabkommen mit Ukraine
Wie mehrere mit den laufenden Verhandlungen vertraute Personen berichten,
haben die USA der Ukraine offenbar ein umfassenderes Mineralienabkommen
vorgeschlagen. Dies ging auch aus einer Zusammenfassung eines
entsprechenden Vorschlagsentwurfs hervor, der Reuters vorliegt. Die USA
haben ihren ursprünglichen Vorschlag überarbeitet, sagten die Insider, und
er gibt der Ukraine keine künftigen Sicherheitsgarantien, sondern verlangt
von ihr, alle Einnahmen aus der Nutzung natürlicher Ressourcen, die von
staatlichen und privaten Unternehmen auf ukrainischem Gebiet verwaltet
werden, in einen gemeinsamen Investitionsfonds einzuzahlen.
Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge änderten sich die
[5][Bedingungen für das geplante Rohstoffabkommen zwischen den USA und der
Ukraine] beständig. Es sei noch sehr früh, um über ein Abkommen zu
sprechen, dessen Fassung sich mehrfach geändert hat, hatte er noch am
Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Paris gesagt.
Im Unterschied zum vorher angestrebten Rahmenvertrag erfordere ein
vollumfängliches Abkommen ein detailliertes Studium. Selenskyj wolle nicht,
dass der Eindruck entstehe, die Ukraine sei gänzlich dagegen. Die Ukraine
wolle keine Signale senden, um die USA dazu zu veranlassen, ihre
Ukraine-Hilfe oder den Austausch von Geheimdienstinformationen zu stoppen.
US-Präsident Donald Trump hatte sich Anfang der Woche zuversichtlich
gezeigt, dass die Unterzeichnung eines Abkommens unmittelbar bevorstehe.
Ende Februar war sie [6][bei einem Eklat im Weißen Haus gescheitert]. Trump
hatte das Abkommen mit der Begründung forciert, dass US-Investoren in der
Ukraine dem Land nach einem Ende des russischen Angriffskriegs den besten
Schutz böten vor einer weiteren Attacke. (dpa/rtr/taz)
## Militär sucht weiter nach US-Soldaten in Litauen
In Litauen suchen Hunderte Soldaten und Rettungskräfte weiter nach vier
US-Soldaten, die während einer Militärübung an der Nato-Ostflanke
verschwunden sind. Mit einem Bagger und anderem schweren Gerät versuchen
sie nach Angaben der US-Armee, das metertief in einem sumpfigen Gewässer
auf dem Übungsgelände in Pabrade versunkene gepanzerte Fahrzeug der
Soldaten zu bergen. Ob sich die vier Vermissten darin befinden, ist
weiterhin unklar.
„Bis zur letzten Minute werden wir die Hoffnung nicht aufgeben und alles
tun, um die vermissten Soldaten zu finden“, schrieb Verteidigungsministerin
Dovile Sakaliene auf der Plattform X. „Wir werden nicht ruhen, bis sie
gefunden sind. Jeder einzelne.“
Nach Angaben von Einsatzleiter Ausrius Buikus kann nicht vorhergesagt
werden, wie lange die Such- und Rettungsarbeiten noch dauern könnten. Die
natürlichen Bedingungen im Übungsgelände seien äußerst schwierig. Das
Hauptziel bestehe gegenwärtig darin, den Schlamm zu beseitigen, damit
Taucher Haken an dem tonnenschweren Fahrzeug anbringen können, sagte der
litauische Oberstleutnant einem Rundfunkbericht zufolge.
Die vier US-Soldaten werden bereits seit Dienstag vermisst. Sie waren nach
einer Übung, bei der sie nach US-Angaben ein geplantes taktisches Training
durchführten, nicht mehr auffindbar. Das litauische Militär und die Polizei
starteten daraufhin eine gemeinsame Suchaktion mit dem US-Militär. Diese
führte schließlich zur Ortung ihres M88 Hercules Bergepanzers in einem
Gewässer auf dem Übungsgelände. Pabrade liegt unweit der Grenze zu Belarus.
Um den Einsatz zu erleichtern, haben die Helfer nach Angaben der
US-Streitkräfte das sumpfige Areal um den georteten Standort des Fahrzeugs
trockengelegt. Auch sei Kies aufgeschüttet und eine Zufahrtsstraße gebaut
worden, damit sie mit schwerem Gerät zu der Stelle gelangen können.
Erschwert wurden die Arbeiten durch eine Gasleitung, die durch das Gewässer
führt.
„Wir nutzen alle verfügbaren US-amerikanischen und litauischen Kräfte, um
diese Bemühungen zu koordinieren und die erforderlichen Ressourcen
bereitzustellen“, hieß es in einer Mitteilung der europäischen
Kommandozentrale der US-Armee in Wiesbaden.
Auch Polen wird sich an der Suche beteiligen: Verteidigungsminister
Wladyslaw Kosiniak-Kamysz gab auf X bekannt, dass mehrere Dutzend
polnischer Soldaten mit Ausrüstung bereits auf dem Weg nach Litauen seien.
(dpa)
## Deutsche Luftwaffe fängt russisches Aufklärungsflugzeug östlich von
Rügen ab
Abfangjäger der deutschen Luftwaffe haben am Donnerstag ein russisches
Aufklärungsflugzeug östlich der deutschen Ostseeinsel Rügen abgefangen und
bis zum Verlassen des Nato-nahen Luftraums eskortiert. Die Luftwaffe
bestätigte den Vorfall auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, zuerst hatte
die „Bild“-Zeitung darüber berichtet. Demnach war das russische Flugzeug
vom Typ Iljuschin IL-20M ohne Flugplan und Transpondersignal unterwegs und
reagierte nicht auf Funksprüche.
Es geschehe „gelegentlich“, dass ein russisches Flugzeug sich deutschem und
damit Nato-Luftraum nähere, erfuhr „Bild“ aus Luftwaffe-Kreisen. Das
Flugzeug drehte demnach nach der Eskorte der deutschen Flugzeuge ab und
flog zurück in Richtung [7][der russischen Exklave Kaliningrad]. Wie die
Luftwaffe im Onlinedienst Whatsapp erklärte, waren die deutschen
Eurofighter der Alarmrotte Quick Reaction Alert (QRA) vom Fliegerhorst
Laage in Mecklenburg-Vorpommern zum Alarmstart aufgestiegen.
Die QRA, die der Nato untersteht, soll für die Sicherheit im Luftraum auf
Nato- und Bundesebene sorgen. Nato-Jets fangen regelmäßig russische
Militärflugzeuge über der Ostsee ab. (afp)
28 Mar 2025
## LINKS
[1] /Wahlen-in-der-Ukraine-unter-Kriegsrecht/!6012804
[2] /USA-in-der-Ukraine/!6074120
[3] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!6078204
[4] /Ukraine-Treffen-in-Frankreich/!6074540
[5] /Krieg-in-der-Ukraine/!6068729
[6] /Ukraines-Praesident-in-Washington/!6072965
[7] /Kaliningrad/!t5033609
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