| # taz.de -- Umgang mit der AfD: Nicht normal | |
| > Ausschuss-Vorsitze für die AfD? Die Frage ist überflüssig bei einem Blick | |
| > auf das parlamentarische Treiben der AfD in der Vergangenheit. | |
| Bild: Wollen der AfD den Weg in Ausschüsse ermöglichen: Spahn und Kretschmer | |
| Ist es wirklich eine gute Idee, die AfD wie eine normale Oppositionspartei | |
| zu behandeln und ihr Ausschussvorsitze im Bundestag zu geben, wie [1][Jens | |
| Spahn und andere AfD-Normalisierer in der Union es vorschlagen]? Um diese | |
| Frage zu beantworten, reichen Praxisbeispiele, die zeigen, was passiert, | |
| wenn eine rechtsextreme Partei diese Posten stellt. | |
| Kurz zum Rekapitulieren für „Rechtskonservative“ mit kurzer | |
| Erinnerungsspanne: [2][Am 13. November 2019 wurde der AfD-Politiker Stephan | |
| Brandner als Vorsitzender des Rechtsausschusses] abgewählt, weil er mit | |
| diversen Tweets seine überparteiliche Funktion ad absurdum geführt hatte. | |
| Unter anderem hatte er nach dem antisemitischen Anschlag von Halle einen | |
| Beitrag geteilt, in dem es hieß: „Warum lungern Politiker mit Kerzen in | |
| Moscheen und Synagogen rum?“ – die Opfer seien ja Deutsche. | |
| Fall zwei: Der sächsische CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer hat | |
| Spahns Normalisierungsvorstoß ja prominent unterstützt. Gerade er müsste es | |
| eigentlich besser wissen. AfD-nahe rechte Mobs demonstrierten schon | |
| mehrfach vor seinem Privathaus. Dennoch hat die sächsische CDU im Landtag | |
| von Sachsen Ausschussvorsitzende der AfD mitgewählt. Ergebnis: Ende März | |
| wurde der AfD-Ausschussvorsitzende Alexander Wiesner wieder abgewählt. In | |
| dessen Wahlkreisbüro arbeitete der wegen Rechtsterrorverdachts | |
| festgenommene AfD-Stadtrat Kurt Hättasch von den Sächsischen Separatisten, | |
| die mutmaßlich planten, Gebiete Sachsens zu erobern, um ein | |
| nationalsozialistisches Regime aufzubauen. | |
| Und Fall drei: Im EU-Parlament soll ein Mitarbeiter von Maximilian Krah im | |
| Handelsausschuss für China spioniert haben. Er soll dabei auf sensible | |
| Daten zugegriffen haben. Der langjährige Krah-Vertraute sitzt mittlerweile | |
| wegen Spionageverdachts im Knast, Krah wiederum im Bundestag. Zu solchen | |
| sensiblen Daten hätte auch ein Ausschussvorsitzender direkten Zugang. | |
| Die AfD-Verbindungen ins autokratische Russland sind ohnehin notorisch gut: | |
| Abgeordnete treten im russischen Staatsfernsehen auf, nehmen Professuren in | |
| Russland an und lassen sich dort auf Auslandsreisen wie Staatsgäste | |
| hofieren. Der sächsische AfD-Abgeordnete Jörg Dornau ließ auf seiner | |
| Zwiebelfarm in Belarus gar politische Häftlinge arbeiten. | |
| All das zeigt: Die AfD ist keine normale Oppositionspartei – man sollte sie | |
| also nicht wie eine solche behandeln. Als Opfer inszeniert sie sich | |
| sowieso. Die Fälle zeigen aber: Ihre Abgeordneten hält man am besten so | |
| weit wie möglich von sensiblen Positionen in sämtlichen Ausschüssen fern – | |
| vor allem aber von sicherheitspolitisch relevanten. | |
| 16 Apr 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Gareth Joswig | |
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