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# taz.de -- Nach Angriff auf Flüchtlingsunterkunft: Teltow demonstriert antifa…
> Nach der rechtsextremen Attacke gingen am Freitag in Teltow etwa 400
> Menschen für Solidarität und gegen Nazi-Gewalt auf die Straße. Für die
> Bewohner:innen der Unterkunft ist das ein wichtiges Signal.
Bild: Teltow setzt am Freitagabend ein Zeichen gegen rechts
Berlin taz | „Aufruhr, Widerstand! Es gibt kein ruhiges Hinterland!“ hallt
es am Freitagabend lautstark durch die Straßen im brandenburgischen Teltow.
Augenscheinlich rund 400 Demonstrierende waren gekommen, um ihre
Solidarität mit den Bewohner:innen einer Unterkunft für Geflüchtete im
nahegelegen Stahnsdorf im Landkreis Potsdam-Mittelmark auszudrücken.
Eine Gruppe junger Männer hatte in der Nacht von Freitag auf Samstag
vergangener Woche [1][eine Unterkunft für Geflüchtete in Stahnsdorf
angegriffen]. Ein Sicherheitsmitarbeiter sei dabei verletzt worden,
[2][berichtete die Märkische Allgemeine].
Zur Demonstration unter dem Slogan „Naziangriff nicht unbeantwortet lassen“
aufgerufen hatten die Antifa TKS (Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf) und der
Stahnsdorfer Ortsverband der Linkspartei sowie der Grünen-Ortsverband. Auch
Antifa-Gruppen wie etwa die North East Antifa und die Antifa Falkensee
mobilisierten zum Protest. „Wir wollen den Bewohner:innen aus der
Unterkunft mit unserem Protest eine Stimme geben“, sagte eine Sprecherin
der Antifa TKS der taz. Zudem sei es wichtig, rechte Gewalt klar zu
benennen, so die Sprecherin.
Der Protest zeigt sich vielfältig: Neben Antifa-Aktivist:innen nehmen
Familien, zahlreiche Menschen aus der migrantischen Community und auch die
Omas gegen rechts teil. „Das war ein absolut widerlicher und feiger
Angriff“, sagt Ina, die nicht mit ihrem vollen Namen in der Zeitung stehen
möchte, von den Omas gegen rechts der taz. Der Angriff müsse von den
Behörden konsequent verfolgt werden, fordert sie.
[3][„Die Bedrohung durch Neonazis wird zunehmend spürbarer“], ergänzt
Steve, der aus dem brandenburgischen Rathenow zum Protest angereist war. In
Brandenburg an der Havel engagiert sich Steve auch bei der SPD. Er habe
selbst bereits rechte Anfeindungen erlebt. Deshalb sei ihm wichtig,
solidarisch an der Seite der Geflüchteten zu stehen, so Steve.
## „Wir sind doch auch nur Menschen“
Auf Bannern tragen die Demonstrierenden ihre Botschaft am Freitagabend
durch Teltow: „Refugees welcome“ oder „Solidarität mit allen Geflüchtet…
steht darauf. Es wird kraftvoll skandiert. Und die Solidaritätsbekundungen
kommen an: „Es tut gut zu wissen, dass Menschen für uns auf die Straße
gehen“, sagt Koki, der nicht mit seinem Klarnamen in der Zeitung stehen
möchte, der taz. Er lebt seit drei Jahren in der Stahnsdorfer Unterkunft.
Während des Angriffs habe er geschlafen, berichtete Koki. Jetzt traue er
sich jedoch kaum mehr vor die Tür. Er könne nicht verstehen, was Menschen
zu einem solchen Angriff bewegt. „Wir sind doch auch nur Menschen“, sagte
Koki.
Nach dem Angriff auf die Unterkunft ermittelt nun die Staatsanwaltschaft
Potsdam gegen drei Tatverdächtige. Im Bereich Rechtsextremismus seien
diese, so heißt es, polizeilich bisher nicht in Erscheinung getreten. Eine
Anwohnerin berichtete [4][nach dem Vorfall] von sechs bis sieben jungen
Männern, die in der Nacht des Angriffs in der Nähe der Unterkunft
rechtsextreme Parolen wie etwa „Heil Hitler“ skandierten.
Auch in anderen Orten Brandenburgs kam es in den vergangenen Wochen zu
Vorfällen mit mutmaßlich rechtsextremem Motiv. So etwa Anfang März im
südbrandenburgischen Senftenberg, wo etwa 30 bis 40 Vermummte ein linkes
Jugendzentrum brutal attackierten.
15 Mar 2025
## LINKS
[1] /Rechte-Gewalt-in-Brandenburg/!6075171
[2] https://www.maz-online.de/lokales/potsdam-mittelmark/stahnsdorf/angriff-auf…
[3] /Rechte-Gewalt/!6075645
[4] /Welle-rechter-Gewalt/!6071615
## AUTOREN
Nicolai Kary
## TAGS
Schwerpunkt Demos gegen rechts
Rechtsextremismus
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