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# taz.de -- U-Bahn-Linie „U0“: Ein Ring, der es in sich hat
> Die Verkehrssenatorin greift den BVG-Vorschlag einer U-Bahn-Ringlinie
> „U0“ wieder auf. Der BUND hält das für eine absurde Idee.
Bild: Nicht die „U0“, nur eine ganz normale Bahn der Linie U5
Berlin taz | Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Berlin kritisiert
vehement die Idee eines „U-Bahn-Außenrings“, die jetzt wieder von
Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) aufgegriffen worden ist. Die
CDU-Verkehrspolitik habe „endgültig die Bodenhaftung verloren“, sagte
BUND-Landesgeschäfstführerin Gabi Jung am Montag. Der Vorschlag einer 53
Kilometer langen U-Bahn-Rings sei „vollkommen unrealistisch“.
[1][Die Idee einer Ringlinie unter dem Arbeitstitel „U0“] war schon vor
knapp zwei Jahren vom damaligen BVG-Vorstand in den politischen Raum
geworfen worden – zusammen mit weiteren Vorschlägen zur Verlängerung
mehrerer Linien, die sich in der Summe auf rund 170 Kilometer addierten.
Das wäre sogar mehr als die aktuelle Ausdehnung des U-Bahn-Netzes.
Die Vision eines BVG-Rings, der unter anderem durch Ortsteile wie Marzahn,
Karlshorst und Buckow führen würde, stieß seinerzeit vor allem auf
Verwunderung, auch angesichts der damals schon knappen Haushaltsmittel. Am
vergangenen Donnerstag nun erwähnte die Verkehrssenatorin in der
Abgeordnetenhausdebatte einen „Ring zwischen S-Bahn und Landesgrenze“, den
sie befürworte.
Auf Nachfrage des Tagesspiegels [2][bestätigte Bondes Sprecherin Petra
Nelken, dass die „U0“ gemeint sei]. „Die Linie ist eine Vision für das
Berlin der Zukunft“, sagte sie zur Begründung.
## Mehr als 11 Milliarden Euro?
Für die BUND-Geschäftsführerin setzt Bonde, die ohnehin „die schwerwiegende
Krise verleugnet, in der sich das Angebot der BVG derzeit befindet“, damit
noch eins drauf. Vergleiche man das Projekt „U0“ mit der ähnlich gelagerten
Cityring-Linie M3 der Kopenhagener U-Bahn, komme man hochgerechnet auf
Kosten von mehr als 11 Milliarden Euro, so Gabi Jung. „Dafür könnten über
500 Kilometer neue Straßenbahnstrecken gebaut werden – jeder Winkel Berlins
wäre mit einem attraktiven und von der Kapazität her angemessenen
Schienenverkehrsmittel erschlossen.“
Richtig sei, dass Berlin „mehr attraktive tangentiale Schienenverbindungen“
brauche. Pläne für Straßenbahntangenten von Schöneweide nach Dahlem und von
Rosenthal nach Spandau, einen Lückenschluss zur Schaffung einer weiteren
Tangente zwischen Mahlsdorf und Hellersdorf sowie die
Bahn-Nahverkehrstangente entlang des östlichen Eisenbahn-Außenrings lägen
seit Jahrzehnten in der Schublade. Diese „schnell und preiswert zu
realisierenden Projekte“ würden von der Verkehrsverwaltung aber
ausgebremst.
Die Nahverkehrstangente etwa werde durch die [3][Pläne zum Bau der
Tangentialverbindung Ost (TVO)] „massiv verteuert und somit wohl unmöglich
gemacht“, meint Jung. Während die schon angelaufenen Planungen für die
Straßenbahn von Johannisthal in die Gropiusstadt „angeblich aus
Haushaltsgründen“ eingefroren worden seien – „unter dem Applaus lokaler
CDU- und SPD-Abgeordneter“.
18 Feb 2025
## LINKS
[1] /Vorschlag-fuer-Ausbau-der-Berliner-U-Bahn/!5923881
[2] https://www.tagesspiegel.de/berlin/zwischen-s-bahn-und-landesgrenze-berline…
[3] /Tangentiale-Verbindung-Ost/!6063441
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
BVG
Ute Bonde
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Kürzungen
Straßenbau
Wochenkommentar
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