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# taz.de -- AfD erbt 6 Millionen Euro: Reiche Rechtsextreme
> Eine Berlinerin vererbt der AfD 6 Millionen Euro. Auch im laufenden
> Wahlkampf hat die Partei bereits drei Millionenspenden erhalten.
Bild: Hat derzeit viel zu tun: Bundesschatzmeister der extrem rechten AfD, Cars…
Berlin taz | Die Reichen und Mächtigen hören nicht auf, die AfD zu
unterstützen. Wie [1][der Spiegel unter Berufung auf den
Rechenschaftsbericht] berichtet, erhielt die Partei im Jahr 2023 eine
Rekorderbschaft von knapp 6 Millionen Euro – von einer Helga Schwab aus
Berlin-Dahlem.
Demnach soll die autoritär-nationalradikale Partei auch Eigentümerin von
zwei Mehrfamilienhäusern in Berlin geworden sein, je 2 Millionen Euro wert.
Die Immobilien befinden sich in den Stadtteilen Schöneberg und wiederum
Dahlem. Ob diese ebenfalls von Schwab stammen, blieb zunächst unklar. Die
AfD beantwortete Nachfragen zur Erbschaft nicht. Der Rechenschaftsbericht
der Partei ist bisher noch nicht öffentlich.
Bereits vor einigen Jahren hatte die AfD über 10 Millionen von einem
psychisch kranken Erfinder geerbt, ein Großteil davon Goldbarren.
Allerdings wurde das Testament juristisch angefochten, da der Mann mehrere
Testamente hinterließ [2][und seine Geschäftsfähigkeit angezweifelt wurde].
Hinzu kommen seit Jahresbeginn hohe Parteispenden: Im laufenden Wahlkampf
hat die Partei bereits drei Millionenspenden im Wert von insgesamt knapp 5
Millionen Euro erhalten – und damit sogar mehr Geld als die CDU. Eine
Spende, eine Plakatkampagne mit über 6.000 Plakaten [3][im Wert von 2,35
Millionen Euro], kam aus Österreich von Gerhard Dingler, einem ehemaligen
Landesobmann der extrem rechten FPÖ.
## AfD unzufrieden mit Plakatkampagne
Ob die eher schlichte Plakatkampagne in Warnfarben allein von Dingler
stammt, bleibt unklar. Die Plakate bezeichnen die AfD als „Bürgerliche
Alternative“ zu anderen Parteien – mit rhetorischen Suggestivfragen wie
„Weiter Arbeitsplätze vernichten mit CSU + Rot/Grün? Deshalb AFD! Die
bürgerliche Alternative“. Die AfD war selbst offenbar [4][unzufrieden mit
der Kampagne], weil diese nicht zum eigenen Auftritt passe. Angenommen hat
sie die Spende dennoch, obwohl sie bereits in Vergangenheit mit einer
Spendenaffäre wegen einer externen Plakatkampagne zu kämpfen hatte.
Eine weitere Spende von 1,5 Millionen Euro kam von dem [5][während der
Coronapandemie abgedrifteten Pharma-Multi-Millionär Winfried Stöcker].
Zudem erhielt die Partei knapp 1 Million Euro vom [6][geschassten
Aufsichtsrat der Böttcher AG], wobei die Staatsanwaltschaft Mühlhausen
wegen möglicher Strohmannspenden [7][ermittelt], da unter der vom Spender
angegebenen Adresse nur ein Briefkasten existiert.
Bemerkenswert sind die Spenden insbesondere für eine Partei, die gegen
Eliten hetzt, sich aber von Reichen pampern lässt. Tatsächlich aber ist
auch das AfD-Wahlprogramm zugunsten der Reichen und Unternehmer
ausgerichtet: Sie würden übermäßig von der Steuerpolitik der Partei
profitieren – im Gegensatz zu kleinen und mittleren Einkommen.
Ökonomisch wären vor allem eine disruptive EU-Politik sowie die Rückkehr
zur D-Mark wirtschaftlicher Suizid, wie viele Wirtschaftsexperten betonen.
Dennoch hoffen einige Unternehmer auf eine marktradikale Politik wie die
von Javier Milei in Argentinien. Das jedenfalls steht im Einklang mit den
[8][rechtsradikal-libertären Positionen der AfD-Spitzenkandidatin Alice
Weidel].
12 Feb 2025
## LINKS
[1] https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-erbt-fast-sechs-millionen-eu…
[2] https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/warum-die-afd-eine-erbschaft-i…
[3] /Millionenspende-aus-Oesterreich-fuer-AfD/!6064919
[4] https://www.spiegel.de/politik/deutschland/nicht-unser-stil-afd-ist-unzufri…
[5] /15-Millionen-Euro-fuer-die-AfD/!6064313
[6] /Firma-Boettcher-in-Thueringen/!6066206
[7] https://www.spiegel.de/politik/deutschland/nicht-unser-stil-afd-ist-unzufri…
[8] /Rechtsextreme-und-Homosexualitaet/!6065658
## AUTOREN
Gareth Joswig
## TAGS
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