| # taz.de -- Krisentreffen nach Sicherheitskonferenz: Macron sortiert seine Trup… | |
| > Der französische Präsident lädt am Montag ausgewählte Staatschefs zum | |
| > Ukraine-Gipfel nach Paris. Er irritiert damit nicht geladene | |
| > EU-Mitglieder. | |
| Bild: Emmanuel Macron (M) spricht mit ukrainischen Soldaten in einem Militärla… | |
| Brüssel taz | Zwei Wochen nach einem Sondergipfel zur europäischen | |
| Verteidigung sind mehrere EU-Staaten am Montag in Paris erneut zu einem | |
| Krisentreffen zusammengekommen. [1][Auf Einladung des französischen | |
| Staatschefs Emmanuel Macron] wollten sie über mögliche Antworten auf | |
| [2][den amerikanischen Alleingang in der Ukraine] und [3][die anstehenden | |
| Friedensgespräche zwischen den USA und Russland] diskutieren. | |
| Dass die Sondersitzung unter Macrons Ägide in Paris stattfindet, hat viele | |
| in Brüssel schon vorab überrascht. Schließlich ist für EU-Gipfel eigentlich | |
| der ständige Ratspräsident António Costa zuständig. Um die Verteidigung | |
| kümmert sich neuerdings auch die EU-Kommission unter der deutschen | |
| CDU-Politikerin Ursula von der Leyen. Allerdings haben beide bisher keine | |
| konkreten Vorschläge vorgelegt. | |
| Macron verliert nun die Geduld. Er möchte verhindern, dass die USA einen | |
| Diktatfrieden über die Köpfe der Europäer und der Ukraine hinweg | |
| aushandeln. Außerdem will er sicherstellen, dass die EU an einer künftigen | |
| Friedensordnung beteiligt wird. Seit Wochen wirbt Macron für die Idee einer | |
| europäischen Friedenstruppe, die einen möglichen Waffenstillstand absichern | |
| soll. | |
| Beim EU-Sondergipfel vor zwei Wochen war er aber auf wenig Gegenliebe | |
| gestoßen. Auch beim Krisentreffen in Paris zeichnete sich vor dem | |
| offiziellen Beginn um 16 Uhr kein Durchbruch ab. Großbritannien | |
| signalisierte zwar erneut Bereitschaft: Sein Land könne „bei Bedarf“ | |
| Truppen stellen, um sich an Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu | |
| beteiligen, so der britische Premier Keir Starmer. | |
| Doch Deutschland und Polen winken weiter ab. Die Debatte sei verfrüht, | |
| erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Zunächst gelte es abzuwarten, „ob | |
| sich und wie sich ein Frieden für die Ukraine ergibt“, sagte | |
| Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann in Berlin. | |
| Auch Polen plant keine Entsendung eigener Truppen. Stattdessen werde | |
| Warschau weiter finanzielle, militärische und humanitäre Unterstützung | |
| liefern, sagte der polnische Regierungschef Donald Tusk vor seinem Abflug | |
| nach Paris. Demgegenüber schloss Schweden eine Entsendung von Soldaten | |
| nicht aus. Ohne Deutschland und Polen dürfte eine Friedenstruppe allerdings | |
| nicht funktionieren. | |
| Mit Beschlüssen wurde in Paris nicht gerechnet. Zu der Krisensitzung hatte | |
| Macron neben Deutschland und Polen auch Italien, Spanien, die Niederlande | |
| und Dänemark eingeladen. Außerdem wollte Großbritannien teilnehmen, ebenso | |
| wie Nato-Generalsekretär Mark Rutte und offizielle EU-Vertreter aus | |
| Brüssel. Dieses Format ist ungewöhnlich, denn die Mehrheit der EU-Staaten | |
| bleibt außen vor. | |
| Nicht gefragte Länder wie Slowenien und Luxemburg protestierten. Dass | |
| Macron nur Vertreter ausgewählter Länder eingeladen habe, sei ein Beweis | |
| dafür, dass die EU-Mitglieder nicht gleich behandelt wurden, sagte die | |
| slowenische Präsidentin Nataša Pirc Musar. „Es wäre besser, wenn wir zu 27 | |
| wären“, erklärte Luxemburgs Luc Frieden. „Ich weiß nicht, worum es genau | |
| bei dem Treffen gehen wird“, fügte er irritiert hinzu. | |
| Mit dieser Einschätzung war der Luxemburger nicht allein. Auch am EU-Sitz | |
| in Brüssel herrschte zunächst das große Rätselraten. Man müsse eine | |
| Spaltung der Union in zwei Klassen vermeiden, hieß es im Europaparlament. | |
| Es sei wichtig, alles dafür zu tun, dass Europa geeint und stark bleibe, | |
| sagte auch Scholz vor seinem Treffen mit Macron. „Das brauchen wir wegen | |
| der Ukraine, das brauchen wir für unsere eigene Sicherheit“, betonte der | |
| Kanzler. | |
| Ein eigenes Konzept hat Scholz jedoch auch nicht. Die EU hat es versäumt, | |
| eine Friedenslösung für die Ukraine auszuarbeiten – nun muss sie | |
| improvisieren. Das Treffen in Paris dürfte nicht die letzte Krisensitzung | |
| gewesen sein. | |
| 17 Feb 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Eric Bonse | |
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