| # taz.de -- Die letzte Bundestagsdebatte: Empörung reicht nicht | |
| > Die letzte Debatte im Bundestag war die Chance, Profil zu zeigen. Aber | |
| > nur Robert Habeck hat sie genutzt, Olaf Scholz hat vor allem gewettert. | |
| Bild: Habeck hält eine engagierte Klimapredigt: Besser als nichts | |
| Es war für die beiden noch amtierenden Regierungsparteien SPD und Grüne die | |
| letzte Chance vor der Wahl, noch einmal eigene Akzente im Bundestag zu | |
| setzen, Werbung für sich selbst zu machen und ihre sympathischen Leitmotive | |
| „Respekt“ und „Zuversicht“ mit Leben zu füllen. Ja, klar, optimistisch… | |
| Selbstvertrauen auszustrahlen ist angesichts der aktuellen Wirtschafts- und | |
| Umfragezahlen schwierig. Aber nicht unmöglich. Und teilweise ist es in der | |
| Abschlussdebatte des Parlaments sogar gelungen. Aber leider nur punktuell. | |
| Grünen-Kandidat Robert Habeck hat immerhin versucht, das eigene | |
| Kernanliegen Klimaschutz in Erinnerung zu rufen und damit die Marktlücke zu | |
| füllen, die Olaf Scholz (SPD) und Friedrich Merz (CDU) in ihrem | |
| [1][TV-Duell] sperrangelweit offen ließen. Mit seiner engagierten | |
| Klimapredigt lieferte Habeck zumindest einen Grund und das wahrscheinlich | |
| immer noch wichtigste Argument für die Wahl der Grünen, weil es sie von den | |
| anderen Parteien abhebt. Für Habecks Traum vom Kanzleramt wird auch das | |
| nicht reichen, aber er zeigt wenigstens standhaft Profil im Gegenwind. | |
| Besser als nichts. | |
| Scholz hingegen setzte auch seine mutmaßlich letzte Bundestagsrede als | |
| Kanzler in den Sand, weil er sich viel zu sehr und viel zu defensiv an | |
| Oppositionsführer Merz abarbeitete, statt eigene Pläne für die Zukunft in | |
| den Mittelpunkt zu rücken. Immer wieder über den skrupellosen | |
| Unionskandidaten zu schimpfen ist kein Alleinstellungsmerkmal und bringt | |
| die [2][SPD nicht aus dem Beliebtheitskeller]. Die Empörung über Merz’ | |
| gemeinsame Abstimmung mit der AfD ist zwar berechtigt, aber längst bekannt | |
| und hat nichts an den Umfragezahlen geändert. Wohl auch, weil eine Mehrheit | |
| leider Merz’ harten Migrationskurs unterstützt. | |
| Wer trotzdem noch eine kleine Chance haben will, muss im Endspurt auf | |
| eigene Stärken setzen, so wie Habeck. Für linke Parteien kann der | |
| wichtigste Hit nur Sozialpolitik sein. [3][Die Linke Heidi Reichinnek] hat | |
| das erkannt, Scholz nicht. Die Zeit läuft davon. | |
| 11 Feb 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] /TV-Duell-zwischen-Scholz-und-Merz/!6068143 | |
| [2] /Der-taz-FUTURZWEI-Kommentar/!vn6068156/ | |
| [3] /Linkspartei-nominiert-Spitzenduo/!6045444 | |
| ## AUTOREN | |
| Lukas Wallraff | |
| ## TAGS | |
| Friedrich Merz | |
| Schwerpunkt Bundestagswahl 2025 | |
| Robert Habeck | |
| SPD | |
| CDU/CSU | |
| Olaf Scholz | |
| Social-Auswahl | |
| Alice Weidel | |
| Schwerpunkt Bundestagswahl 2025 | |
| Schwerpunkt Bundestagswahl 2025 | |
| Schwerpunkt Bundestagswahl 2025 | |
| Antifaschismus | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| ZDF-Sendung „Klartext“: Weidel gegen Weidel | |
| Im ZDF-Format „Klartext“ haben sich die Kanzlerkandidat*innen den | |
| Fragen der Zuschauer*innen gestellt. Für Alice Weidel war die | |
| Konfrontation eine Blamage. | |
| Wahlkampf-Endspurt der Grünen: Ich will. Ich will, dass ihr mir vertraut. | |
| Mit vielen Ich-Sätzen stellt Robert Habeck sein Programm für das erste | |
| Regierungsjahr vor. Der Blick geht nach vorne: mehr Klima, weniger | |
| Asyl-Streit. | |
| 17 Klima-Fragen fürs Kanzler-Duell: War da nicht noch was? | |
| 90 Minuten Diskussion, wer der bessere Kanzler wäre – und keine einzige | |
| Frage zum Klima? Wir helfen gern: 17 Klima-Fragen fürs nächste TV-Duell. | |
| SPD unter Druck: Nun hofft Olaf Scholz auf ein Comeback | |
| Der Noch-Kanzler ist kein Visionär. Im Wahlkampf wirkt er gewohnt spröde. | |
| Kann er den Tabubruch von Friedrich Merz für sich nutzen? | |
| Linke-Politikerin Heidi Reichinnek: Auf die Barrikaden! | |
| Die Linkenpolitikerin Heidi Reichinnek zeigte im Bundestag, wie man seinen | |
| Wähler*innen sagt, dass man sie verteidigt – koste es, was es wolle. |