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# taz.de -- Bundestagswahlkampf 2025: „Fast so knuffig wie Habeck“
> Keine Wahl ohne Wahlaufrufe von mehr oder weniger bekannten Menschen.
> Manche sind gelungener als andere. Zum Beispiel der von Max und Tina
> Uthoff.
Bild: Wahlaufruf für die Linke: die Bildungsaktivistin Tina Uthoff und der Kab…
Berlin taz | Zu einer Bundestagswahl gehören stets auch Wahlaufrufe von
mehr oder weniger bekannten Menschen für die eine oder andere Partei. So
warb der Kabarettist Wolfgang Neuss einst mit dem Slogan „Pack den Willy in
den Tank!“ für die SPD. Heute [1][klingen Wahlaufrufe in der Regel anders],
was jedoch nicht unbedingt ein Fortschritt ist.
„Jeder Mensch muss bereit sein, den Beitrag für die Gesellschaft zu
erbringen, den er zu leisten imstande ist“, heißt es beispielsweise in
einem [2][am Montag veröffentlichten Aufruf] von rund 60
Wissenschaftler:innen und Publizist:innen. „Sorgen wir mit unserer
Stimme dafür, dass die SPD – mit Olaf Scholz als Bundeskanzler – weiter die
Bundesregierung anführen kann“, schreiben unter anderem der
Politikwissenschaftler Gero Neugebauer, der Historiker Uli Schöler, der
Ökonom [3][Gustav A. Horn] und der Schriftsteller Johano Strasser. Ob die
Unterzeichner:innen, von denen sich der überwiegende Teil im
Pensionsalter befindet und die meisten ein SPD-Parteibuch besitzen, damit
überzeugen können?
Die noch vor ein paar Monaten weitgehend totgesagte Linkspartei hat da
schon mehr zu bieten. Zu ihrer Wahl rufen gleich mehrere hundert
Wissenschaftler:innen auf. „Es braucht eine linke oppositionelle Kraft
im Bundestag, eine fürsorgende, sozial-ökologische, öko-sozialistische
Partei, die Druck auf andere Parteien macht, Missstände anprangert und
versucht, ihnen vereint zu begegnen, um gemeinsam dem Ziel eines guten
Lebens für Alle näher zu kommen“, heißt es in ihrem [4][am Dienstag
veröffentlichten Aufruf].
Zu den Erstunterzeichner:innen gehören die Philosophinnen [5][Rahel
Jaeggi], Eva von Redecker und Katja Diefenbach, die Soziologen [6][Klaus
Dörre] und [7][Stephan Lessenich], die Politikwissenschaftler [8][Ulrich
Brand] und Frank Deppe sowie der Sozialwissenschaftler [9][Hans-Jürgen
Urban], der zudem Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall ist.
Sie weisen auch noch auf den praktischen Nutzen der Linkspartei im
Bundestag hin: „Mit dem parlamentarischen Mandat ist zudem das Fortbestehen
der [10][Rosa-Luxemburg-Stiftung] und damit die Möglichkeit einer
kritisch-linken politischen Bildung verbunden.“
Etwas erschwert wird die Lektüre allerdings durch den akademischen Hang der
Verfasser:innen zum Bandwurmsatz. So tritt aus ihrer Sicht die Linke
„für den dreifachen kategorischen Imperativ ein: alle Verhältnisse
umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein
verlassenes, ein verächtliches Wesen ist; dass Auschwitz, Verfolgungen,
Folter und Völkermorde sich nicht wiederholen; dass die Natur und Umwelt zu
schützen sind, die unsere aller Lebensgrundlagen bilden“.
Dass Wahlaufrufe auch heutzutage etwas weniger umständlich formuliert
werden können, dokumentieren hingegen der Kabarettist Max Uthoff ([11][„Die
Anstalt“]) und die Bildungsaktivistin Tina Uthoff. Ohne viel Schnickschnack
gibt das Paar drei kurze knackige Punkte an, warum es bei dieser Wahl die
Linkspartei wählen will: „1) LINKS ist das Gegenteil von RECHTS. 2) Grün
oder SPD wird nicht reichen, um Merz etwas entgegenzusetzen. 3) Wir stehen
für Solidarität und soziale Gerechtigkeit.“ Und für die, die das noch nicht
überzeugt, haben die Uthoffs noch ein weiteres schlagendes Argument parat:
„Außerdem ist Jan van Aken fast so knuffig wie Habeck.“
5 Feb 2025
## LINKS
[1] /Bundestagswahlkampf/!6059975
[2] https://hochschulinitiative-ds.de/hds-2/
[3] /SPD-Oekonom-ueber-linke-Wirtschaftspolitik/!5821782
[4] https://www.wissenschaft-waehlt-die-linke.de/
[5] /Buch-ueber-Fortschrittsphilosophie/!5979245
[6] /Soziologe-ueber-Deutschlands-Wirtschaft/!6052883
[7] /100-Jahre-Institut-fuer-Sozialforschung/!5909598
[8] /Buch-ueber-Krisenpolitik/!6015434
[9] /IG-Metall-Vorstand-zu-Industrie-Zukunft/!5632504
[10] https://www.rosalux.de/
[11] https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt
## AUTOREN
Pascal Beucker
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