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# taz.de -- +++Nachrichten im Ukraine-Krieg+++: Drohnenangriffe auf Russland, d…
> Russland und die Ukraine versuchen derzeit, ihre Positionen für
> Verhandlungen zu stärken. Trump will mit Putin über ein Kriegsende
> sprechen.
Bild: Rettungskräfte bei Löscharbeiten nach einem russischen Drohnenangriff i…
## Mindestens drei Tote bei russischem Angriff auf die Region Kyjiw
Bei einem russischen Angriff nahe der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw sind
offiziellen Angaben zufolge drei Menschen getötet worden. Von den Behörden
veröffentlichte Aufnahmen zeigten schwarze Rauchwolken über einem von den
Angriffen beschädigten Wohngebäude. Den Rettungsdiensten zufolge hatten
Trümmerteile einer Drohne ein zehnstöckiges Wohngebäude getroffen.
[1][Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump] versuchen Kyjiw und
Moskau ihre Position für mögliche Verhandlungen im Ukraine-Krieg zu
stärken. Trump hatte angekündigt, den Konflikt unmittelbar nach seiner
Rückkehr ins Weiße Haus beenden zu wollen. In der Ukraine war zunächst
befürchtet worden, dass das Land unter Zurückhaltung von Hilfen zu
Zugeständnissen an Russland gezwungen werden könnte.
In dieser Woche hatte Trump allerdings auch den Druck auf den Kreml erhöht
und mit verschärften Sanktionen und Zöllen gedroht, sollte es nicht bald zu
einem Ende des nun fast drei Jahre andauernden Krieges kommen. (afp)
## Moskauer Ministerium meldet massive ukrainische Drohnenangriffe
Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in
der Nacht zum Freitag massive ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt. Dabei
seien 121 Drohnen abgefangen und zerstört worden, die 13 Regionen ins
Visier genommen hätten, darunter auch Moskau, teilte das Ministerium weiter
mit. Über Opfer oder Schäden wurden zunächst keine Angaben gemacht. Von
ukrainischer Seite wurden die Angriffe teilweise bestätigt.
Sechs Drohnen seien über dem Gebiet Moskau und eine über der Hauptstadt
selbst zerstört worden, teilte das Ministerium mit. Weitere Drohnen hätten
andere Regionen angegriffen, darunter auch grenznahe Gebiete zur Ukraine
[2][sowie Kursk, wo ukrainische Truppen nach wie vor Gebiete halten]. Auch
die Region Rjasan südöstlich von Moskau sei von 20 Drohnen ins Visier
genommen worden. In Kanälen des Nachrichtendienstes Telegram wurden nicht
verifizierte Videos gepostet, die Blogger als große Brände in der Stadt
beschrieben. Ein Öllager und ein Kraftwerk seien getroffen worden. Reuters
konnte die Berichte unabhängig nicht überprüfen.
Der Gouverneur der Region Rjasan, Pawel Malkow, erklärte auf Telegram,
Rettungskräfte seien mit den Folgen eines Luftangriffs beschäftigt. Die
Einsatzkräfte hätten ein Feuer gelöscht, nachdem Trümmerteile einer Drohne
ein Haus beschädigt hätten. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte am
frühen Freitagmorgen mit, die Luftabwehr habe Angriffe ukrainischer Drohnen
an vier Orten rund um die Hauptstadt abgewehrt.
Russische Nachrichtenagenturen zitierten die Luftfahrtbehörde Rosawiazija
mit den Worten, die beiden Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domodedowo
wickelten nach einer vorübergehenden Unterbrechung wieder Flüge ab. Sechs
Flüge seien zu anderen Flughäfen umgeleitet worden.
In der Stadt Kursk sagte Bürgermeister Igor Kuzak, der nächtliche Angriff
habe Stromleitungen beschädigt und die Stromversorgung eines Stadtteils
unterbrochen. Dem Verteidigungsministerium zufolge wurden auch über den
Grenzregionen Brjansk und Belgorod sowie [3][über der von Russland
annektierten Halbinsel Krim] Drohnen zerstört. Auch die Regionen Saratow,
Rostow, Woronesch, Tula, Orjol und Lipezk seien angegriffen worden. (rtr)
## Trump gibt Selenskyj Mitschuld am Ukraine-Krieg
Der neue US-Präsident Donald Trump gibt dem ukrainischen Präsidenten
Wolodymyr Selenskyj eine Mitschuld an der Eskalation des russischen
Angriffskrieges. „Er hätte auch nicht zulassen dürfen, dass dies geschieht.
Er ist kein Engel. Er hätte diesen Krieg nicht zulassen dürfen“, sagte
Trump dem Sender Fox News. Allerdings hatte Kremlchef Wladimir Putin im
Februar 2022 den Angriffskrieg auf die benachbarte Ukraine befohlen.
Russland begründete den Einmarsch seiner Truppen in die Ukraine immer
wieder mit einer „Entnazifizierung“ des Nachbarlands. Russische
Streitkräfte hatten bereits seit 2014 Teile der Ukraine besetzt und nahmen
auch die ukrainische Halbinsel Krim ein.
Trump sagte in dem Interview zwar nicht ausdrücklich, dass Selenskyj hätte
kapitulieren sollen. Er formulierte es aber wie einen Vorwurf an den
Präsidenten, dass dieser sich auf den Kampf gegen einen deutlich
überlegenen Gegner eingelassen habe. „Er hätte das nicht tun sollen.“
Die Alternative? Man hätte einen „Deal“ machen können, sagte Trump und
fügte hinzu: „Ich hätte so einfach einen Deal machen können. Und Selenskyj
hat entschieden, dass … „Ich will kämpfen“.“ Die Ukraine verteidigt si…
seit knapp drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen die Angriffe.
Trump hatte im Wahlkampf gesagt, er könne den russischen Angriffskrieg in
24 Stunden beenden – blieb aber Details schuldig, wie er das erreichen
wollte. Er wiederholte, der Krieg müsse enden, und drohte Russland erneut
mit Sanktionen und Zöllen. Selenskyj sei bereit für ein Abkommen. „Er hat
genug.“ (dpa)
## Selenskyj begrüßt Trump-Vorstoß
Derweil begrüßte Selenskyj einen Vorschlag Trumps, den russischen
Angriffskrieg durch eine drastische Senkung des Ölpreises zu beenden.
Besonders Öl bleibe einer der Schlüsselfaktoren, um Frieden und echte
Sicherheit zu erreichen, sagte Selenskyj in seiner in Kiew verbreiteten
abendlichen Videobotschaft. Wichtig sei, den Druck auf Russland
aufrechtzuerhalten, weil das Land versuche, die Aggression und die
Besatzung fortzusetzen.
Trump hatte zuvor erklärt, er wolle den Krieg in der Ukraine durch einen
niedrigen Ölpreis beenden und mit der Opec und Saudi-Arabien über eine
Senkung der Kosten reden. „Wenn der Preis sinken würde, dann würde der
russisch-ukrainische Krieg sofort aufhören“, sagte Trump in seiner per
Videoschalte gehaltenen Rede beim Weltwirtschaftsforum in Davos. „Im Moment
ist der Preis hoch genug, damit der Krieg weitergeht“, sagte Trump. „Ich
werde Saudi-Arabien und die Opec bitten, die Kosten für Öl zu senken.“ Der
Preis müsse fallen.
Die Energiegroßmacht Russland finanziert ihren Angriffskrieg etwa mit dem
Verkauf von Öl an Indien und China. Alle bisherigen Versuche des Westens –
von einem Embargo für russisches Öl in den USA über einen Preisdeckel in
der EU bis hin zu Sanktionen gegen Tanker – brachten nicht den von der
Ukraine erhofften Erfolg, eine der wichtigsten Finanzierungsquellen für
Moskaus Krieg auszutrocknen.
„Man muss den Preis senken, so kann man den Krieg beenden“, sagte Trump. Er
selbst hatte zuvor auch erklärt, die Ölproduktion in den USA deutlich
hochzufahren. Ein höheres Angebot auf dem Weltmarkt würde die Preise fallen
lassen. (dpa)
## Trump will mit Putin über Ende des Kriegs sprechen
Trump erklärte mehrfach, auch bald mit Putin über eine Beendigung des
Kriegs sprechen zu wollen. Bisher hat er keinen Plan präsentiert, wie er zu
einem Frieden in dem komplexen Konflikt kommen will. Putin selbst hatte
sich bereit erklärt zu einem Dialog und auch von möglichen Kompromissen
gesprochen. Laut Kreml ist bisher weder ein Telefonat noch ein Treffen
Putins mit Trump in Vorbereitung.
„Wir unterstützen US-Präsident Donald Trump in seinem Wunsch, den Ölpreis
zu reduzieren. Als Folge dessen wird Russlands Fähigkeit, den Krieg zu
finanzieren, zusammenbrechen“, teilte der Leiter der ukrainischen
Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, in seinem Kanal bei Telegram mit. Ziel
müsse es sein, den Preis für ein Barrel Öl auf 30 US-Dollar zu drücken. Ein
harter Preisfall sei auch der Weg zu einer „globalen Sicherheit“, sagte
Jermak. Aktuell kostet ein Barrel der US-Sorte WTI mehr als 74 Dollar,
Opec-Öl mehr als 80 Dollar je Barrel. (dpa)
## Orban will wieder russische Gaslieferungen durch die Ukraine
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat sich für die
Wiederaufnahme der [4][russischen Gaslieferungen durch die Ukraine]
ausgesprochen. Ungarn bitte die Europäische Union, die Ukraine davon zu
überzeugen, den Gastransit wieder aufzunehmen, sagte Orban im staatlichen
Radio. Seit Anfang Januar fließt kein russisches Gas mehr durch die
Druschba-Pipeline, die durch die Ukraine führt.
Am Montag steht ein Treffen der EU-Außenminister an, auf dem sie über die
Verlängerung der Sanktionen gegen Russland entscheiden werden. Ungarn hat
noch nicht entschieden, ob es die Verlängerung unterstützen wird. Die EU
erneuert ihre Sanktionen alle sechs Monate und benötigt dafür ein
einstimmiges Votum der 27 Mitgliedsländer.
„Ich habe auf die Bremse getreten und die EU-Staats- und Regierungschefs
gebeten, zu verstehen, dass es so nicht weitergehen kann“, sagte er. Die
Sanktionen hätten Ungarn einen wirtschaftlichen Schaden von 19 Milliarden
Euro zugefügt. Wie diese Zahl zustande kam, sagte er nicht. (rtr)
## Lukaschenko sucht Wege aus der Isolation
Am Sonntag stehen in Belarus Präsidentschaftswahlen an. Angesichts der
Unterdrückung jeglicher Opposition gilt eine Wiederwahl des autoritär
regierenden Amtsinhabers Alexander Lukaschenko Experten zufolge als sicher,
aussichtsreiche Gegenkandidaten gibt es keine. Der 70-Jährige, der seit
mehr als 30 Jahren an der Macht ist, steht damit vor seiner siebten
Amtszeit. Die ins Exil geflohene Opposition bezeichnete die Wahl als Farce
und rief die Menschen in Belarus dazu auf, beim Urnengang alle Kandidaten
abzulehnen. Westlichen Beobachtern zufolge sind Wahlen in der früheren
Sowjet-Republik weder frei noch fair.
Doch auch wenn der Ausgang absehbar ist, steht Lukaschenko vor großen
Herausforderungen in seinem Balanceakt zwischen Ost und West. Als enger
Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin erlaubte er ihm, sein
Land als Aufmarschgebiet für die Invasion der Ukraine zu nutzen. Dafür
verhängte der Westen Sanktionen. Sollten mögliche Friedensverhandlungen den
Krieg in der Ukraine beenden – wie es US-Präsident Donald Trump angekündigt
hatte – dürfte Lukaschenko nach Ansicht von Experten versuchen, das
Verhältnis zu Europa und den USA zu entspannen und eine Lockerung der
Sanktionen zu erreichen. Das würde zu seiner jahrzehntelangen Taktik
passen, sich hin und wieder dem Westen anzunähern, um zu verhindern, dass
Belarus völlig von Russland abhängig und eines Tages in das Reich des
größeren Nachbarn eingegliedert wird.
Als erstes zaghaftes Anzeichen dafür hat Lukaschenko seit Juli 250
politische Häftlinge begnadigt, die wegen angeblicher extremistischer
Aktivitäten im Gefängnis saßen. Auch erlaubte er den beiden bekanntesten
inhaftierten Oppositionellen, Maria Kolesnikowa und Viktor Babariko,
erstmals seit fast zwei Jahren wieder begrenzten Kontakt zur Außenwelt. Im
Exil lebende Regierungsgegner begrüßten die Freilassungen, betonten aber
auch, dass dies keinen Kurswechsel signalisiere. Die Menschenrechtsgruppe
Wjasna spricht von immer noch 1250 politischen Gefangenen in Belarus.
Im Zuge der vorherigen Präsidentenwahl 2020 wurden zahlreiche Menschen
inhaftiert. Die pro-europäische Opposition und europäische Beobachter
sprachen von Wahlfälschung. Daraufhin folgten monatelange Massenproteste,
die mit massivem Einsatz von Sicherheitskräften brutal niedergeschlagen
wurden. Führende Oppositionelle wurden entweder inhaftiert oder flohen ins
Ausland.
Die im Ausland lebende Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja sagte in
einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters diese Woche, die Freilassung
politischer Gefangener in einzelnen Gruppen sei Teil eines Spiels, das
Lukaschenko mit dem Westen spiele. „Wir müssen die Repressionen beenden,
wir müssen alle Gefangenen freibekommen“, forderte sie. „Vielleicht reden
wir dann mit ihm.“ (rtr)
24 Jan 2025
## LINKS
[1] /Trumps-Amtsantritt/!6059982
[2] /Frontreportage-aus-der-Region-Kursk/!6054185
[3] /Aktuelle-Lage-in-der-Ukraine/!5959585
[4] /Slowakei/!6061141
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