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# taz.de -- Pressekonferenz in Mar-a-Lago: Trump träumt vom „Golf von Amerik…
> In einer weitreichenden Pressekonferenz droht Trump damit, Kontrolle über
> Grönland und den Panamakanal erlangen zu wollen. Kanada nennt er als
> möglichen 51. US-Bundesstaat.
Bild: Noch nicht im Amt und doch will Donald Trump bereits das US-Staatsgebiet …
Washington taz | Der zukünftige US-Präsident Donald Trump hat in einer
weitreichenden Pressekonferenz seine Agenda in der Außenpolitik dargelegt.
Von den Nato-Verbündeten forderte am Dienstag eine weitere Erhöhung der
Verteidigungsausgaben. „Sie können es sich alle leisten, aber sie sollten
bei 5 Prozent und nicht bei 2 Prozent liegen“, sagte der künftige
US-Präsident.
Die Pressekonferenz auf seinem Privatanwesen in Mar-a-Lago in Florida war
eine grobe Vorschau auf seine bevorstehende zweite Amtszeit, mit viel
Superlativen, einer Prise Missmut und seiner ganz eigenen Vision eines
neuen amerikanischen Imperialismus.
Der Golf von Mexiko könnte demnach schon bald Golf von Amerika heißen, der
Panamakanal und [1][Grönland sollten sich im Besitz der USA befinden.]
Denn sowohl Grönland als auch der Schiffskanal seien aus nationalen und
wirtschaftlichen Sicherheitsaspekten von großer Bedeutung für die USA. Wie
er dies genau bewerkstelligen möchte, ließ Trump offen, er sprach
allerdings von [2][hohen Einfuhrzöllen für Dänemark].
## Kanada soll zu den USA gehören
„Ich werde mich nicht darauf festlegen. Es könnte sein, dass wir etwas tun
müssen. Der Panamakanal ist für unser Land lebenswichtig […] Wir brauchen
Grönland aus Gründen der nationalen Sicherheit“, sagte Trump, als er
gefragt wurde, ob er den Einsatz des Militärs ausschließen würde.
Auch sprach er von [3][Kanada] als möglichem 51. US-Bundesstaat. Der
scheidende kanadische Premierminister Justin Trudeau gab dieser Theorie
eine klare Abfuhr. „Es besteht nicht die geringste Chance, dass Kanada Teil
der Vereinigten Staaten wird“, postet er auf X, ehemals Twitter.
Die Pressekonferenz selbst dauerte mehr als eine Stunde. Trump sprach unter
anderem über das amerikanische Justizsystem und Präsident Joe Biden. Über
beides hatte er nicht viel Gutes zu berichten.
„Wir erben von der scheidenden Regierung eine schwierige Situation, und sie
versucht alles, um es noch schwieriger zu machen“, sagte Trump in Bezug auf
den Machtwechsel in Washington.
## Sichere Grenzen und sinkende Preise
Besonders Bidens Ankündigung vom Montag, als der scheidende Präsident per
Dekret die Ausgabe von neuen Lizenzen zur Öl- und Gasförderung in weiten
Teilen des Atlantiks, Pazifiks und Golfs von Mexiko verboten hat, war Trump
ein Dorn im Auge. „Wir werden es am ersten Tag rückgängig machen“, sagte
er.
Außerdem verkündete Trump, dass das Projektentwicklungsunternehmen DEMAC
Properties aus den Vereinigten Arabischen Emiraten plane, 20 Milliarden
Dollar für den Bau von neuen Datenzentren in den USA zu investieren.
Trump wiederholte auch mehrere Wahlkampfversprechen, wie eine sichere
Grenze, sinkende Preise für die amerikanische Bevölkerung oder die
Begnadigung von Menschen, die am Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar
beteiligt waren.
Die Androhung von deutlich gestiegen Einfuhrzollen wiederholte er auch,
wenn es um die transatlantischen Beziehungen geht. Auch gegenüber der
Europäischen Union will Trump diese als Druckmittel einsetzen.
## Trump will Putin treffen
Zum anhaltenden Krieg in der Ukraine hatte Trump nur wenig Neues zu
berichten, außer dass er sich schon bald nach seinem Amtsantritt mit dem
russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen könnte, um eine Lösung zu
finden. Ob die USA die Ukraine weiterhin unterstützen werden, sobald Trump
das Kommando in Washington übernimmt, ließ dieser offen.
Mit größerem Nachdruck sprach er über die verbleibenden Geiseln im
Gazastreifen, die dort von der Terrorgruppe Hamas seit dem Angriff des 7.
Oktober 2023 gefangen gehalten werden. Er warnte die Hamas, dass wenn die
Geisel nicht bis zu seinem Amtsantritt am 20. Januar freigelassen werden,
würde im Nahen Osten „die Hölle ausbrechen“.
Weiter ins Detail ging er nicht, betonte aber: Es werde „weder gut für
Hamas noch jemand anderes sein“. Etwa 100 Menschen sollen sich laut
US-Behörden noch immer in Geiselhaft befinden, darunter vermutlich auch
bereits tote Geiseln. Zum Abschluss bekräftigte er, dass mit seiner
Präsidentschaft die „goldene Zeit für Amerika“ beginne.
8 Jan 2025
## LINKS
[1] /US-Interessen-in-Groenland/!6059068
[2] /Trumps-erste-Zoll-Ankuendigungen/!6053297
[3] /Kanada/!t5009910
## AUTOREN
Hansjürgen Mai
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