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# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Kratzig im Blues
> Johnny Zabala lebt und atmet den Blues. In Berlin ist er vor allem für
> sein Gitarrenspiel bekannt: Am Samstag live zu erleben im Watt in Prenzl'
> Berg.
Bild: Multiinstrumentalist Johnny Zabala an der Gitarre
Was ist und wie in Dreiteufelsnamen (schließlich haben wir es hier mit dem
Blues zu tun) klingt die Raucherzimmer-Suite? Bei Johnny Zabala kommt ein
lässig verschlepptes Schlagzeug durch die Hintertür und bringt ein
Gitarrenriff mit, so vertraut wie eine Sechzigerjahre-Single aus der
Jukebox, aber dann irgendwie anders kratzig. Das Keyboard in ihrer Mitte
klingt, als käme es aus einem alten Videospiel. „Ashtray Lounge Suite“
heißt das knapp dreiminütige Instrumental.
Erschienen ist es im Jahr eins nach der Jahrtausendwende auf der CD
„Daylight Recordings“ und danach noch einmal auf „Sodbrenner“, einer
CD-Kompilation des Kaffee Burger in der Torstraße, Berlin-Mitte. Auch
seitdem ist viel Wasser die Spree und Panke hinuntergeflossen.
Aber, der Multiinstrumentalist und Sänger Johnny Zabala tourt weiter durch
die Bars und Clubs. In seinem dreiteiligen Anzug, dem Pfeffer- und
Salzmantel und mit dem Hut wirkt er, als wäre er aus einem Beatnik-Film
herausspaziert. Der müsste in Schwarz-Weiß gedreht sein, wie die Klassiker,
die sich Zabala zu Hause nach seinen Auftritten gerne anschaut.
Nach Jahren entsteht endlich wieder eine neue Platte. Seit einiger Zeit
tritt Zabala mit dem Schlagzeuger Willi Kellers, Träger des 1. Jazzpreises
Brandenburg, auf. Überhaupt der Jazz: Zabala schwärmt von Oscar Peterson,
Duke Ellington und Captain Beefheart, von Improvisationen, die zwingend
swingen.
Diesen Sonnabend musiziert Johnny Zabala im [1][Watt], Prenzlauer Berg. Mit
dabei ist der Mundharmonikaspieler Charlie Harpoon. Das Schlagzeug spielt
Joe Hertenstein, Jazzer auch er, aber einer, der Country mag: Das ist
Amerika von unten, und es findet statt im Schatten des Fernsehturms.
26 Jan 2025
## LINKS
[1] https://www.instagram.com/watt.bar/
## AUTOREN
Robert Mießner
## TAGS
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