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# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Eine neue Sprache finden
> Eine neue Anthologie würdigt den Komponisten Paul Ben-Haim. Besondere
> Beachtung finden unter der Feder von Liv Migdal seine „Songs Without
> Words“.
Bild: Violinistin Liv Migdal
Was ein Bruch ist, zeigt der Weg des Komponisten Paul Ben-Haim. Als Paul
Frankenburger 1897 in München geboren und an der Akademie der Tonkunst
ausgebildet, arbeitete er von 1924 bis 1931 als Kapellmeister in Augsburg.
Zu Beginn der Dreißigerjahre erkannte er die Gefahr des aufkommenden
Nationalsozialismus und floh 1933 ins Mandatsgebiet Palästina. Dort änderte
er seinen Namen.
In Deutschland hatte er im Stil der Spätromantik komponiert, Orchesterwerke
und Kammermusik, zudem viele Gedichte von Goethe, Heine oder von
Eichendorff vertont. Im Exil verstummte er zunächst, erst nach zwei Jahren
begann er, neue Musik zu schreiben. Statt des romantischen Vokabulars
wählte er eine Richtung, die aus der europäischen Moderne und den Melodien
und Rhythmen des Mittelmeerraums etwas Eigenes schuf. In seiner Vokalmusik
verwendete er fortan hebräische Texte.
Die in Berlin lebende Violinistin Liv Migdal entdeckte Paul Ben-Haim für
sich im Jahr 2008. Jetzt hat sie die Doppel-CD „The Cosmos of Paul
Ben-Haim“ zusammengestellt, auf der sie in die Vielfalt seiner Musik
einführt.
Zwei große Werke sind darunter, das von Ruhe und Weite kündende „Yizkor“
für Violine und Orchester von 1942, und „To the chief musician“ für
Orchester (1958), gespielt von der Staatskapelle Weimar unter Jesko
Sirvend. Eine Klammer bilden die „Songs Without Words“ von 1952 nach einem
sephardischen Lied, zu hören in vier verschiedenen Bearbeitungen. Man kann
Liv Migdal für das Teilen dieser „Sprache“ nur danken.
1 Feb 2025
## AUTOREN
Tim Caspar Boehme
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Kolumne Berlinmusik
Komponist
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