# taz.de -- DUH geht rechtliche Schritte: Kaum Mehrweg to go | |
> Gastroketten wie KFC tun sich laut der Deutschen Umwelthilfe schwer mit | |
> der Pflicht, Speisen und Getränke nicht nur in Wegwerfverpackungen | |
> auszugeben. | |
Bild: Mehrwegverpackung war aus. Oder gibts nur für Onlineorders. Oder finden … | |
Berlin dpa | Wer in Deutschland Essen zum Mitnehmen bestellt, sollte | |
[1][seit 2023 auch eine Mehrwegverpackung angeboten] bekommen. Die Deutsche | |
Umwelthilfe wirft aber verschiedenen Gastroketten vor, diese Verpflichtung | |
zu boykottieren. Sie habe deswegen rechtliche Schritte gegen drei Firmen | |
eingeleitet, so die Organisation am Donnerstag. | |
„Unsere Testbesuche zeigen, dass Gastronomiebetriebe die | |
Mehrwegangebotspflicht auch nach zwei Jahren nicht ernst nehmen“, sagte | |
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH. Testkäufer:innen hatten | |
im November Filialen von Burger King, Kentucky Fried Chicken (KFC), Nordsee | |
und Vapiano aufgesucht. Zwar würde dort auf Schildern oder Bildschirmen ein | |
Mehrwegangebot beworben – doch gab es die Behälter dann nicht für alle | |
gewünschten Produkte. Oft höre man „Ausreden wie Mehrweg sei aus oder könne | |
nur bei Onlinebestellungen ausgegeben werden“, sagte Metz. | |
Besonders schlecht soll die Fastfoodkette KFC abgeschnitten haben: „In | |
keiner der getesteten Filialen wurde ein vollständiges Mehrwegangebot | |
erbracht“, heißt es in einer Mitteilung der DUH. | |
## Ketten sehen kein Versäumnis | |
Burger King wies die Vorwürfe zurück und schrieb auf dpa-Anfrage von einem | |
„Missverständnis“ und „individuellem Fehler“. Die Beschäftigten würd… | |
„regelmäßig zum richtigen Umgang mit Mehrweg geschult“. Die anderen | |
Unternehmen äußerten sich noch nicht. | |
Gegen Vapiano seien zwar keine rechtlichen Schritte wegen eines Verstoßes | |
eingeleitet worden – vorbildlich sei die Umsetzung der Angebotspflicht | |
trotzdem nicht: „Die Kette nutzt ein individuelles Mehrwegsystem und | |
bepfandet die Becher mit einem sehr hohen Betrag von 5,50 Euro.“ Das mache | |
Mehrweg unattraktiv. Die wiederverwendbaren Boxen hingegen wären mit einem | |
Pfand von 50 Cent „viel zu niedrig“ belegt – kein ausreichender Anreiz zur | |
Rückgabe. Die DUH empfiehlt [2][unternehmensübergreifende und einheitliche | |
Mehrweg-Poolsysteme]. | |
Die Organisation bemängelt außerdem, dass die Betriebe ihre Kunden nicht | |
aktiv informieren: [3][Bei 180 Testbesuchen innerhalb von zwei Jahren] | |
seien die Tester:innen „kein einziges Mal“ aktiv auf das Mehrwegangebot | |
aufmerksam gemacht worden. | |
2 Jan 2025 | |
## LINKS | |
[1] /Umweltaktivistin-ueber-Mehrwegpflicht/!5955358 | |
[2] /Mehrwegkampagne-des-Senats/!5969494 | |
[3] /Verstoesse-gegen-Mehrwegpflicht/!5911169 | |
## TAGS | |
Verpackungsmüll | |
Mehrweg | |
Gastronomie | |
Social-Auswahl | |
Social-Auswahl | |
Schwerpunkt Klimawandel | |
Plastikmüll | |
Müll | |
Müll | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Klimaschutz soll erzwungen werden: Deutsche Umwelthilfe schickt den Gerichtsvol… | |
Der Umweltverband stellt einen Vollstreckungsantrag gegen die Regierung, um | |
konkrete Maßnahmen für mehr Klimaschutz zu erzwingen. | |
Verhandlungen in Südkorea: Ölstaaten verhindern Plastik-Abkommen | |
Ein globales Abkommen gegen Plastikmüll ist vorerst gescheitert. Länder wie | |
Saudi-Arabien sperren sich dagegen, dass weniger Plastik produziert wird. | |
Zero Waste in Berlin: Zu viel für die Tonne | |
Aktuell werben die ersten Berliner „Zero-Waste-Aktionswochen“ für die | |
Vermeidung von Abfall. Ein Blick auf Berlins Müllberge zeigt: Das reicht | |
nicht. | |
Gesetz zu Mehrweg-Verpackungen: Becher, Becher, du musst wandern… | |
Wer Getränke oder Essen to go verkauft, muss seit dem 1. Januar | |
Mehrweggefäße anbieten. Bringt das weniger Müll? Sieben Fragen und | |
Antworten. |