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# taz.de -- Krise der Stahlindustrie: Scholz will europäischen Stahlgipfel
> Der Bundeskanzler hat sich mit Vertreter:innen der Stahlindustrie
> getroffen. Ob er die in Aussicht gestellte Hilfe liefern kann, ist
> ungewiss.
Bild: Die Stahlindustrie steckt in der Krise
Berlin taz | Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fordert die EU-Kommission auf,
gegen Wettbewerbsverzerrungen durch Dumping und marktverzerrende
Subventionen bei Stahleinfuhren vorzugehen. Hintergrund sind die
Billigangebote aus China, die einheimischen Stahlherstellern das Leben
schwer machen. Der Kanzler will sich für einen zeitnah stattfindenden
europäischen Stahlgipfel einsetzen, teilte die Bundesregierung im Anschluss
an den nationalen Stahlgipfel im Kanzleramt am Montag mit.
Scholz hatte sich mit den Vorstandsvorsitzenden und Betriebsrät:innen
der Unternehmen Thyssenkrupp Steel, Salzgitter, Stahl Holding Saar, Arcelor
Mittal, Georgsmarienhütte, Swiss Steel Deutschland sowie
Vertreter:innen der Gewerkschaft IG Metall im Kanzleramt getroffen.
[1][Die Branche ist aufgrund billiger Importe] vor allem aus China,
sinkender Nachfrage und hoher Energiepreise unter Druck. Der [2][größte
deutsche Stahlhersteller Thyssenkrupp] will bis 2030 von 27.000 Stellen
11.000 abbauen. Weil die Stahlherstellung mit Kohle erfolgt, werden dabei
große Mengen CO2 freigesetzt. Bis 2045 soll die Stahlerzeugung in
Deutschland klimaneutral erfolgen. Der Umbau ist sehr teuer.
Die Bundesregierung hält daran fest, diesen Umstieg mit Milliarden zu
fördern. „Der hier produzierte Stahl ist von höchster geostrategischer
Bedeutung für die Industrieproduktion in Deutschland und damit für unser
wirtschaftliches Wachstum“, sagte Scholz. Die Regierung will Unternehmen
bei den Stromkosten entlasten, indem der Staat die Gebühren für die
Übertragungsnetze bezuschusst. Da sie im Bundestag keine Mehrheit mehr hat,
ist offen, ob daraus etwas wird.
Die wirtschaftspolitische Sprecherin [3][der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Julia Klöckner] sieht in der Veranstaltung im Kanzleramt einen
„Show-Gipfel“. „Der Kanzler, der es geschafft hat, im vergangenen Wahlkam…
einen Industriestrompreis von 4 Cent zu versprechen, im Kanzleramt davon
nichts mehr wissen wollte und jetzt im Wahlkampf wieder für einen
Industriestrompreis kämpft, hat mit seinem Zickzack-Kurs der Industrie
massiv geschadet“, sagte sie.
9 Dec 2024
## LINKS
[1] /Stellenabbau-bei-Thyssenkrupp/!6049670
[2] /Stellenabbau-bei-VW-und-Thyssenkrupp/!6051214
[3] /Agrarministerin-Julia-Kloeckner/!5798523
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Stahlindustrie
Wirtschaftskrise
Industrie
Strafzölle
Lesestück Recherche und Reportage
Stahlindustrie
ThyssenKrupp
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