| # taz.de -- Krankenhausreform passiert Bundesrat: Operation vielleicht gelungen | |
| > Lauterbachs milliardenschweres Reformprogramm kann in Angriff genommen | |
| > werden. Es ist eine Chance, die alten Fehlentwicklungen zu korrigieren. | |
| Bild: Die Umsetzung der größten Krankenhausreform seit 20 Jahren kann in Angr… | |
| Letzte Folge der Reformserie „Die Lauterbach-Klinik“ titelte die taz am | |
| Freitag, dem Tag der Abstimmung der großen Krankenhausreform im Bundesrat. | |
| Ganz so klar war das längst nicht und wenn man ganz genau sein will, | |
| befanden wir uns ja auch eher in den letzten Zügen der Pilotstaffel, die | |
| sich zugegebenermaßen erstaunlich lange hingezogen hat. | |
| Seit zwei Jahren hangeln sich Bund und Länder von einem Cliffhanger zum | |
| nächsten, kurz vor der Abstimmung wird doch tatsächlich noch eine | |
| Gesundheitsministerin entlassen, weil sie sich für das Gesetz aussprechen | |
| wollte. Jetzt haben sie sich ausreichend zusammengerauft, dass der | |
| eigentliche Plot, die Umsetzung der größten Krankenhausreform seit 20 | |
| Jahren, überhaupt beginnen kann. Das [1][Ampel-Aus] dürfte dafür am Ende | |
| hilfreich gewesen sein. | |
| Die Beziehungen, die sich zwischen den | |
| Landesgesundheitsminister*innen und dem Bundesgesundheitsminister | |
| in diesen zwei Jahren der Verhandlungen entspannen, waren äußerst fragil, | |
| die Auftritte der Protagonist*innen durchaus einer Soap würdig. Mal | |
| erschienen sie gemeinsam, mal nicht. Mal polterte einer der wichtigsten | |
| CDU-Gesundheitsminister gegen „die da in Berlin“, mal ließ er sich den | |
| Bauch pinseln. | |
| Am zu Beginn des Jahres verabschiedeten [2][Transparenzgesetz], das die | |
| Erhebung und Veröffentlichung von Qualitätsdaten aus den Krankenhäusern | |
| ermöglichen sollte, brach die On-off-Beziehung dann endgültig entzwei. Und | |
| Lauterbach entschied, das Herzstück seiner Reformbemühungen ohne die Länder | |
| fertig zu schnüren. In Düsseldorf und andernorts nimmt man ihm das bis | |
| heute sehr übel. [3][Das im Oktober im Bundestag beschlossene Gesetz] | |
| brauchte jedenfalls nicht die Zustimmung der Länder. | |
| ## Vermittlungsausschuss wäre fatal gewesen | |
| Wohl aber hätten sie es blockieren können, indem sie den | |
| Vermittlungsausschuss anrufen. Dann hätte man sich erneut einigen müssen, | |
| das Gesetz hätte noch mal in den Bundestag gemusst – mit großer | |
| Wahrscheinlichkeit wäre das aufgrund fehlender Mehrheiten das Ende gewesen. | |
| Und das wiederum hätte bedeutet: Neuer Versuch einer Reform in einer neuen | |
| Regierungskonstellation und mindestens ein Jahr weiter so wie bisher – | |
| etwas, was niemand, wirklich niemand im Gesundheitswesen will. | |
| Genau dieses Szenario mag am Ende dazu geführt haben, dass es im Bundesrat | |
| keine Mehrheit für den Vermittlungsausschuss gab. Ob diese Reform das | |
| Potenzial hat, der jahrzehntelangen Fehlentwicklung und den aktuellen | |
| Herausforderungen im Gesundheitswesen etwas Substanzielles | |
| entgegenzusetzen? Das wird sich tatsächlich erst zeigen. Es gibt viele | |
| Unwägbarkeiten. | |
| Aber wenn das kranke Gesundheitssystem darauf hätte warten müssen, dass die | |
| perfekte Heilung mit klar kalkulierten Heilungschancen daherkommt, wäre am | |
| Ende vielleicht nicht mehr viel zu kurieren gewesen. Die Fortsetzungstaffel | |
| der Krankenhausreformserie beginnt am 1. Januar 2025. Vorschlag für den | |
| Titel: „Die Heilung?“ – Ausdrücklich mit Fragezeichen. | |
| 22 Nov 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Scheitern-der-Ampelkoalition/!6047493 | |
| [2] /Neues-Transparenzgesetz-fuer-Kliniken/!5989396 | |
| [3] /Neuregelung-der-Krankenhaeuser/!6040207 | |
| ## AUTOREN | |
| Manuela Heim | |
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