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# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Training lohnt sich
> Nervös, fiebrig, überdreht, minimalistisch, postrockig: Das neue Album
> von Training feat. Ruth Goller kommt in sehr unterschiedlichen Zuständen
> daher.
Bild: E-Bassistin Ruth Goller und Training
Der Saxofonist Johannes Schleiermacher und der Schlagzeuger Max
Andrzejewski sind umtriebige Jazz-Freigeister, die sich in der
experimentellen Szene einen Namen gemacht haben. Sie spielten bereits in
der Band Hütte zusammen, 2020 entstand dann ein neues gemeinsames Projekt:
Training. Ein erstes Kollaborationsalbum ist [1][2021 mit Trainingsgast
John Dieterich (Deerhoof) entstanden], nun haben sie sich für ein weiteres
Album mit der gefeierten E-Bassistin Ruth Goller zusammengetan, die aus der
Londoner Jazzszene bekannt ist.
Sehr unterschiedliche Musiken sind dabei für „[2][threads to knot]“
entstanden: Das Eingangsstück „threadfin“ wartet zunächst mit
nervös-fiebrig-überdrehtem Freejazz auf, ehe Schlagzeug, Saxofon, Bass und
Gitarre in fast schon meditative Gefilde übergehen. „finback“ klingt dann
repetitiv, minimalistisch, postrockig; Bass und Saxofon ziehen ihre Kreise,
das Schlagzeug hüpft gleichmäßig dazu, der Track bleibt einem im Ohr.
Gleiches gilt auf andere Art und Weise für „logline“, das immer wieder zu
einer vergleichsweise eingängigen Saxofonmelodie (in variierter Form)
zurückkehrt und von choralen Sounds untermalt wird. „lineage“ basiert dann
eher auf Synthesizer-Patterns, kommt verspielter und verspulter daher als
andere Tracks. Anschließend geht es in „agelong“ dann wieder ruhiger zu,
Bass, Synthesizer und Flöte nähern sich einander im Zusammenspiel langsam
an.
Es passt, dass sich das Trio auf die im Surrealismus entstandene Methode
des Cadavre Exquis bezieht, in dem per Zufall und Improvisation
Neuschöpfungen entstehen. Dieses Prinzip geht voll auf. Training lohnt
sich!
2 Nov 2024
## LINKS
[1] /Neue-Musik-aus-Berlin/!5815685
[2] https://trainingwithruthgoller.bandcamp.com/album/threads-to-knot
## AUTOREN
Jens Uthoff
## TAGS
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Jazz
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