# taz.de -- Volksabstimmung zu Bau: Kasachstan will AKW | |
> Kasachstan hat zwar enorme Reserven an Erdöl und Gas, aber Probleme bei | |
> der Energieversorgung. Die Bevölkerung hat nun für einen AKW-Bau | |
> gestimmt. | |
Bild: Kassym-Schomart Tokajew, Präsident von Kasachstan, favorisiert Atomstrom | |
Astana dpa | In [1][Kasachstan] hat eine Mehrheit der Bevölkerung bei einem | |
landesweiten Referendum für den möglichen Bau eines [2][Atomkraftwerks] | |
gestimmt. Die Leitung der Volksabstimmung teilte ein vorläufiges Ergebnis | |
von 71,1 Prozent Ja-Stimmen mit, wie die Nachrichtenagentur Kazinform aus | |
der Hauptstadt Astana berichtete. | |
Auch Nachwahlbefragungen in der zentralasiatischen Republik hatten am | |
Sonntag eine Zustimmung um 70 Prozent ergeben. Von den 7,8 Millionen | |
Stimmberechtigten gaben nach offiziellen Angaben 63 Prozent ihre Stimme ab; | |
damit war das Referendum gültig. | |
In Kasachstan wird seit Jahren über die Notwendigkeit des Baus von | |
Atomkraftwerken gestritten. Obwohl das Land über große Öl- und Gasreserven | |
verfügt, gibt es Probleme mit der Energieversorgung. Da Kasachstan zugleich | |
auch Uranvorkommen besitzt, könnte Atomstrom die Lösung sein. Die Regierung | |
favorisiert das. Präsident Kassym-Schomart Tokajew sprach bei der | |
Stimmabgabe von einer historischen Entscheidung. | |
Es gibt in der Ex-Sowjetrepublik auch eine Anti-Atom-Bewegung. Kasachstan | |
hatte sehr unter den sowjetischen Atomtests zu leiden, die in seiner Steppe | |
gezündet wurden. Vor dem Referendum nahmen Behörden nach Berichten von | |
Bürgerrechtlern zahlreiche Atomkraftgegner fest. | |
Der Standort des ersten AKW in Kasachstan soll am Balchaschsee nahe der | |
früheren Hauptstadt Almaty im Südosten des Landes sein. In Almaty | |
beteiligte sich nur ein Viertel der Stimmberechtigten. Noch vor dem | |
Referendum war über die mögliche Vergabe des Bauauftrags an ausländische | |
Firmen nachgedacht worden. Neben dem chinesischen Kraftwerksbetreiber CNNC, | |
der südkoreanischen KNHP waren auch die [3][französische EDF] und die | |
russische Rosatom in Betracht gezogen worden. | |
7 Oct 2024 | |
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