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# taz.de -- „Polizeiruf 110“ aus Brandenburg: Ein Wasserkrimi voller Wendun…
> Eine Studentin wird nach einer Party am Kanuclub ermordet. Die Ermittler
> müssen über sich hinauswachsen, um den Fall zu lösen.
Bild: Kommisare Vincent Ross und Karl Rogov ermitteln mit der Wasserschutzpoliz…
Nein, es handelt sich nicht um die neue RBB-Serie „WaPo Eberswalde“, obwohl
einem das nach Sichtung des neuen „Polizeirufs 110“ aus Brandenburg
durchaus in den Sinn kommen könnte. Wird das lineare ARD-Vorabendgramm und
damit die Mediathek doch mit diversen Wasserschutzpolizei-Serien geflutet.
Die [1][„WaPo Berlin“] gibt es längst seit 2020, die „WaPo Bodensee“
bereits seit 2017, es folgten Ableger, die in Duisburg und auf der Elbe bei
Dresden spielen.
Im „Polizeiruf 110“ mit dem treffenden Titel „Wasserwege“ ist schönerw…
Vincent Ross (André Kaczmarczyk), der zuletzt pausiert hatte, wieder an
Bord. Zum Einstieg fliegt die Kamera eine schnurgerade Wasserstraße
entlang. Irgendwie unnatürlich und doch schön, dieser Finowkanal. Es
handelt sich um die älteste künstliche Wasserstraße Deutschlands, die noch
in Betrieb ist und unter Denkmalschutz steht.
Ein Boot der Wasserschutzpolizei kommt ans Ufer. „Großer Gott, da müssen
wir jetzt rauf“, stöhnt Ross. „Seekrank?“, fragt Karl Rogov (Frank Leo
Schröder) seinen jüngeren Kollegen. An Bord der „WSP 3“ hat
Wasserschutzpolizistin Gunde Johannsen (Petra van de Voort) das Sagen, sie
fungiert als eine Art Sachverständige fürs viele Wasser hier, denn Ross und
Rogov kennen sich in der Gegend nicht aus.
Das dürfte etlichen Zuschauer:innen ebenso gehen. Der (Wasser)Weg führt
über das [2][Schiffshebewerk in Niederfinow] (noch so ein Denkmal) und den
[3][Hafen in Eberswalde] zu einem Kanuklub: Am Ufer des Finowkanals wird
eine polnische Studentin der [4][Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in
Eberswalde] tot aufgefunden – in einem Kanu liegend. Und im Kanuklub hatte
am Vorabend ein Professor der Hochschule seinen Geburtstag mit
Student:innen gefeiert. Auch Sara, das Opfer, war darunter. Aber die
Party war früh aus, wir sehen Sara in den Bus steigen, der sie nach Hause
bringen sollte.
## Mehrere Verdächtige tauchen auf
Doch ein Anruf kommt dazwischen und sie steigt wieder aus. Wenig später ist
sie tot. Seltsam: Sie hatte keine Drogen im Blut, wohl aber Kokain in den
Händen, wie entsprechende Spuren unter den Fingernägeln belegen.
Es gibt schnell mehrere Verdächtige. Der Exfreund, mit dem Sara noch
zusammen in einer Wohnung lebt, und der weint, als Ross die Nachricht
überbringt. Der Professor, der bei der Todesnachricht seltsam reserviert
reagiert. Und dann ist da ein Schubschiff, dessen Besatzung auf dem Weg von
Stettin nach Berlin regelmäßig Fracht im Eberswalder Hafen aufnimmt …
Ross und Rogov ermitteln klassisch vor Ort, die Kollegen in der
deutsch-polnischen Mordkommission im Grenzort Świecko übernehmen die
digitalen Recherchen. Für die Studentin war zuletzt nur noch ihre
Masterarbeit über die Nutzung der Wasserstraßen und den Hafen in Eberswalde
wichtig – ebenda, das kann kein Zufall sein, arbeitet ein Bruder des
Professors.
Zugegeben: Eins und eins sind hier schnell zusammengezählt, schon nach
einer halben Stunde hat man so seine Ahnungen. Aber wer’s getan hat, war
noch nie wesentlich beim „Polizeiruf 110“, auch bei den guten Krimis der
Reihe, sondern das Warum.
## Ungleiches Ermittlerduo
Und natürlich wartet der Plot mit Wendungen auf, behalten Sie die
Wasserschutzpolizistin im Auge. er Film aber ist allemal spannender als die
leider langweilige „Tatort“-Folge aus Nürnberg letzten Sonntag. Dem
ungleichen Ermittlerduo sieht man gerne zu, ja man würde sich wünschen,
dass sie mal in Serie gehen könnten.
13 Oct 2024
## LINKS
[1] /Hassan-Akkouch-ueber-Diversitaet/!5748594
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Schiffshebewerk_Niederfinow
[3] https://binnenhafen-eberswalde.de/
[4] https://www.hnee.de/de/Startseite/HNEEberswalde-Startseite-E9875.htm
## AUTOREN
Andreas Hergeth
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