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# taz.de -- Jürgen Klopp heuert bei Red Bull an: Idol ohne Gewissen
> Jürgen Klopp sollte auf seinen Job beim Getränkekonzern Red Bull
> verzichten. Stark koffeinhaltige Energydrinks gefährden viele Kinder und
> Jugendliche.
Bild: Wäre besser beim Wasser geblieben: Jürgen Klopp
Fußballtrainer Jürgen Klopp handelt unverantwortlich, wenn er jetzt für den
Energy-Drink-Hersteller Red Bull arbeitet. Denn eine bedeutende Zahl Kinder
und Jugendlicher trinkt die stark koffeinhaltige Brühe des österreichischen
Konzerns in so großen Mengen, dass es die Gesundheit gefährden kann.
Trotzdem [1][blockieren seine Lobbyisten] Forderungen von
Verbraucherschützern, den Verkauf von Energy-Drinks an Minderjährige [2][zu
verbieten].
Schon 2019 hat das staatliche [3][Bundesinstitut für Risikobewertung]
vorgerechnet: Wenn ein rund 50 Kilogramm schwerer Junge zwei
250-Milliliter-Dosen eines typischen Energy-Drinks konsumiert, hat er
bereits die für sein Gewicht als sicher angesehene Koffeinration von 150
Milligramm überschritten. Zwei Dosen des Marktführers Red Bull enthalten
insgesamt 160 Milligramm der Substanz. 10 Prozent der Kinder und
Jugendlichen in Deutschland nehmen laut Befragungen etwa bei
Computerspiel-Partys aber vier oder mehr Energy-Drinks zu sich.
„Bei einigen, die in den bewerteten Studien einen Liter getrunken hatten,
zeigten sich moderate bis schwerwiegendere Wirkungen: Herzklopfen,
Kurzatmigkeit, Muskelzittern, Übelkeit, Angstzustände, Nervosität sowie
auch Veränderungen im Elektrokardiogramm (Herzstromkurve)“, warnt das
Bundesinstitut. Es gibt etliche [4][Berichte über Todesfälle] im
Zusammenhang mit dem Konsum von Energy-Drinks, auch wenn eine Kausalität
bislang nicht bewiesen wurde.
Die Verteidigung von Red Bull gegen solche Vorwürfe ist lächerlich: zum
Beispiel das Argument, ein Dose enthalte lediglich so viel Koffein [5][wie
eine Tasse Kaffee]. Aber Kaffee ist bei Kindern und Jugendlichen schon
wegen des bitteren Geschmacks nicht sehr beliebt. Red Bull dagegen ist süß.
Bereits im Jahr 2021 waren nach einer Umfrage knapp 35 Prozent der
Energy-Drink-Konsumenten 14 bis 19 Jahre alt.
## Renommee, das Red Bull nicht verdient
Sollte Klopp sich jetzt damit herausreden, dass er ja nur die Fußballteams
von Red Bull koordiniere und gar nicht für das Dosengesöff werbe: Auch als
[6][„Head of Global Soccer“] verschafft das Fußballidol diesem Konzern mit
seinem schädlichen Produkt positive Schlagzeilen und ein Renommee, das er
nicht verdient.
9 Oct 2024
## LINKS
[1] https://www.energydrinkseurope.org/de/2015/10/22/ede-position-zur-sicherhei…
[2] https://www.foodwatch.org/de/informieren/essen-gesundheit/energy-drinks/dri…
[3] https://www.unternehmensregister.de/ureg/showDepositTree.html;jsessionid=03…
[4] https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/news/fuenf-todesfaelle-durch-ene…
[5] https://www.redbull.com/de-de/energydrink/kann-man-zu-viel-red-bull-energy-…
[6] https://www.redbull.com/de-de/juergen-klopp-neue-rolle-bei-red-bull
## AUTOREN
Jost Maurin
## TAGS
Red Bull
Jürgen Klopp
Jugendschutz
Kolumne Starke Gefühle
Fußball
Dietrich Mateschitz
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Ernährung
Zucker
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