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# taz.de -- Mutmaßliches Attentat auf Trump: Bedrohung auf dem Golfplatz
> Wenige Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl vereitelt der Secret
> Service offenbar ein weiteres Attentat auf Donald Trump. Verletzt wird
> niemand.
Bild: Auch beim Golfen nicht sicher: Donald Trump, Spitzenkandidat der Republik…
Washington taz | Der frühere US-Präsident Donald Trump ist offenbar zum
zweiten Mal innerhalb weniger Monate ins Visier eines Attentäters geraten.
Dies erklärte die US-Bundespolizei FBI in einer Stellungnahme am Sonntag.
Das FBI untersucht einen „offenbaren Mordversuch gegen den ehemaligen
Präsidenten Donald Trump“, sagte die Behörde in einem Post auf X.
Der 78-Jährige republikanische Spitzenkandidat blieb unverletzt und
befindet sich in Sicherheit. „Meine Entschlossenheit ist nach einem
weiteren Anschlag auf mein Leben nur noch stärker! Ich werde niemals
nachlassen. Ich werde niemals aufgeben. Ich werde niemals kapitulieren“,
wurde Trump in einer E-Mail seines Wahlkampfteams zitiert.
Der Zwischenfall ereignete sich am frühen Sonntagnachmittag (Ortszeit). Der
Secret Service, der in den USA für den Schutz hochrangiger Politiker
zuständig ist, entdeckte den Verdächtigen nach eigenen Angaben wenige
hundert Meter von Trump entfernt in den Büschen am Zaun um den Golfplatz
und eröffnete das Feuer. Der Verdächtige soll danach in einem Auto
geflüchtet sein und das Gewehr und eine Kamera zurückgelassen haben. Ein
Zeuge notierte das Kennzeichen des Fahrzeugs. Kurze Zeit später wurde er
auf einer Autobahn in der Nähe des Tatorts festgenommen.
„Es gab einen Zeugen, der zu uns kam und sagte: ‚Hey, ich habe den Kerl aus
dem Gebüsch rennen sehen, er ist in einen schwarzen Nissan gesprungen und
ich habe ein Foto von dem Fahrzeug und dem Kennzeichen gemacht‘, das war
großartig“, erklärte Bradshaw. Behörden konnten ein Sturmgewehr, zwei
Rucksäcke und eine GoPro-Videokamera am Ort des versuchten Attentats
sicherstellen.
## Verdächtiger wollte in der Ukraine kämpfen
Sicherheitsbehörden in Florida identifizierten später den 58-jährigen Ryan
Wesley Routh als mutmaßlichen Schützen. Ein Reporter der New York Times
stellte fest, dass er Routh im vergangenen Jahr interviewt hatte: Routh
hatte da den Plan, ehemalige Soldaten der afghanischen Regierungsarmee als
Kämpfer gegen die russische Invasion in die Ukraine zu bringen.
Routh war nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im
Februar 2022 nach Kyjiw gereist, um dort die Landesverteidigung zu
unterstützen – und war dort unter anderem von der Nachrichtenagentur AFP
interviewt worden.
CNN und CBS berichteten, Routh sei ein selbständiger Bauunternehmer für
bezahlbaren Wohnraum auf Hawaii, der in den vergangenen Jahrzehnten
mehrmals festgenommen worden sei. Er habe sich im Internet regelmäßig zu
Politik und aktuellen Ereignissen geäußert, darunter auch Kritik an Trump.
Im März 2022 hatte Routh im Onlinedienst X angekündigt, in die Ukraine
reisen zu wollen. Er sei bereit „zu kämpfen und zu sterben“. AFP
interviewte ihn Ende April bei einer Demonstration in Kiew. „Putin ist ein
Terrorist, dem ein Ende gesetzt werden muss“, sagte er damals.
## Kamala Harris verurteilt politische Gewalt
US-Präsident Joe Biden und [1][Vizepräsidentin Kamala Harris] wurden über
den Vorfall informiert und beide seien darüber „erleichtert“, dass der
Ex-Präsident in Sicherheit ist, so das Weiße Haus. „Ich wurde darüber
informiert, dass in der Nähe des ehemaligen Präsidenten Trump und seines
Anwesens in Florida Schüsse fielen und bin froh, dass er in Sicherheit
ist“, schrieb Harris auf der Plattform X.
„Ich verurteile politische Gewalt. Wir alle müssen unseren Teil dazu
beitragen, dass dieser Vorfall nicht zu weiterer Gewalt führt“, wurde sie
in einer Mitteilung des Weißen Hauses in Washington zitiert. Ausdrücklich
lobte Harris den Secret Service und die anderen Sicherheitskräfte für ihre
Wachsamkeit. Die Regierung werde sicherstellen, dass der Secret Service
über alle Ressourcen, Fähigkeiten und Schutzmaßnahmen verfüge, die er zur
Erfüllung seiner wichtigen Aufgabe benötige, sagte sie weiter.
Trumps Vizekandidat, Senator JD Vance aus Ohio, schrieb später am Sonntag
auf X, der ehemalige Präsident sei „guter Dinge“. „Er ist einer der
stärksten Menschen, die ich je gekannt habe. Er ist guter Dinge und
entschlossener denn je, unser Land zu retten“, postete US-Senator und
Trump-Verbündeter Lindsey Graham.
Das mutmaßliche Attentat am Sonntag erfolgte nur etwa zwei Monate nachdem
Trump während einer Kundgebung in Pennsylvania von einer Kugel am rechten
Ohr verletzt wurde. Trump überlebte den Mordversuch im Juli um wenige
Zentimeter. Der Schütze wurde damals von Scharfschützen getötet.
[2][Der erste Attentatsversuch im Juli führte zu heftiger Kritik am Secret
Service], zu deren Aufgabe der Schutz von Präsidenten, deren Familien und
anderer namhafter Politiker gehört. Im US-Kongress wurde eine Arbeitsgruppe
ins Leben gerufen, die den Vorfall in Pennsylvania untersuchen soll. Der
Vorsitzende der Arbeitsgruppe, der Abgeordnete Mike Kelly, verlangt vom
Secret Service ein Briefing zum jüngsten Vorfall.
16 Sep 2024
## LINKS
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## AUTOREN
Hansjürgen Mai
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