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# taz.de -- Israels Offensive, Luftangriffe aus Iran: Wo soll das alles enden?
> Israels „begrenzte Bodenoffensive“ im Libanon birgt immense Gefahren.
> Nicht nur Iran steigt in den Krieg ein. Die Welt schaut ohnmächtig zu.
Bild: Menschen in Israel suchen Schutz vor den Luftangriffen aus dem Iran, 1.10…
Die zweite Front ist eröffnet, möglicherweise auch schon die dritte. Der
[1][Krieg im Gazastreifen] ist noch nicht vorbei, da überschreiten
israelische Truppen die Grenze zum [2][Libanon.] Iran schießt Raketen auf
Tel Aviv, die weitere Entwicklung ist unabsehbar.
Das beschönigende Wort von der „begrenzten Bodenoffensive“ ist für Israels
Einmarsch m Libanon ebenso fehl am Platz wie das Wort „Spezialoperation“
für Russlands Überfall auf die Ukraine: Beide unterschlagen, dass eine
Staatsgrenze überschritten wird, dass es um einen Einmarsch in ein anderes
souveränes Land geht.
Im Jahr 1982 rückte Israel schon einmal „begrenzt“ in den Libanon ein, und
wenig später standen israelische Truppen in Beirut. Damals ging es um die
[3][Zerschlagung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO)]. Aus
dem libanesischen Widerstand dagegen wuchs unter anderem die
Hisbollah-Miliz. Israel kämpft im Libanon gegen eine Kraft, die in dieser
Form gar nicht erst entstanden wäre, wenn Israel nicht im Libanon gekämpft
hätte; es bekämpft gewissermaßen sein eigenes Spiegelbild.
Hisbollah und Hamas würden heute Israel vernichten, wenn man sie ließe. So
sieht Israel sein eigenes Überleben mit ihrer Vernichtung verknüpft und
nimmt dafür die Zerstörung Palästinas und Libanons zumindest in Kauf. Die
Hisbollah ist nicht nur eine Miliz an der israelischen Grenze, sondern eine
von mehreren Säulen des fragilen libanesischen Staatswesens. Wenn man eine
Säule zum Einsturz bringt, droht der Zusammenbruch des ganzen Gebäudes und
damit ein Bürgerkrieg, der die Region ähnlich destabilisieren könnte wie
der syrische vor zehn Jahren.
Glaubt irgendjemand ernsthaft, dann gäbe es Frieden für Israel? Libanon hat
eine mehrtausendjährige Geschichte als ein vielfältiges, diverses Land;
Beirut war einst das kulturelle Zentrum der arabischen Welt. Dieses Land
lässt sich nicht von der Landkarte tilgen. Und wenn halb Libanon eine
Trümmerwüste voller Leichen ist, wie schon der Gazastreifen – was dann? Wer
tritt im Libanon an die Stelle der Hisbollah, sollte deren Zerschlagung
gelingen?
## Jemen, Syrien, Irak, Iran…
Jetzt hat auch noch [4][Iran die massivsten Angriffe seiner Geschichte
gegen Israel geflogen]. Der Krieg ist längst entgrenzt. Es gab in den
vergangenen Tagen israelische Luftangriffe auf Jemen und Syrien und
Drohungen gegen Iran, im Gegenzug erlitt Israel Drohnenbeschuss unter
anderem aus dem Jemen und Irak. Radikale Islamisten prophezeien die
bevorstehende Selbstzerstörung Israels – Eiferer in Israel verbreiten
Karten von einem Groß-Israel, das vom Nil bis zur iranischen Grenze reicht.
Der Irrsinn hat freien Lauf. Die Welt sieht ohnmächtig einer Tragödie zu,
deren Fortgang man erahnt. Noch ist das Ende offen. Bald könnte es zu spät
sein.
1 Oct 2024
## LINKS
[1] /Politik/Nahost/!p4620/
[2] /Libanon/!t5010922
[3] /PLO/!t5012721
[4] /Krieg-in-Nahost/!6040533
## AUTOREN
Dominic Johnson
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