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# taz.de -- Filmempfehlungen für Berlin: Von wegen lächerlich
> Im neuen Weddinger Spielort migas ertönen Filmgespräche aus dem Archiv,
> im Odeon wird Jura in Pink getaucht, das Rollberg zeigt Horror im
> Feriencamp.
Bild: Jura studieren? Kein Thema: Reese Witherspoon in „Legally Blonde“
Wer bereits in den 1970er und 1980er Jahren das [1][Internationale Forum
des Jungen Films] bei der Berlinale besucht hat, kennt sie noch, die
ausführlichen Filmgespräche die – nicht nur – Ulrich Gregor auf der Bühne
des Delphi Kinos mit internationalen Filmschaffenden im Anschluss an die
Vorführungen führte. Die meisten dieser Gespräche wurden auf Tonbändern
aufgezeichnet und unlängst in der Corona-Zeit [2][von
Mitarbeiter:innen des Kinos Arsenal digitalisiert].
Als „The Delphi Table“ ist jetzt im Rahmen des Festivals „Archival Assemb…
#3“ bei freiem Eintritt ein 120 Minuten langer Zusammenschnitt als
Installation zu hören. Spielort ist die kürzlich eröffnete [3][migas, a
listening bar] (Lindower Str. 19, Wedding), ganz in der Nähe des silent
green Kulturquartiers, der zukünftigen Heimat des Kinos Arsenal (17.9.,
12-18 Uhr, migas, a listening bar).
„Legally Blonde“ (2001) heißt die Komödie der RomCom-Filmreihe „Fetch�…
[4][Kinos Odeon] im September, und die besagte Blonde kommt zunächst einmal
daher wie der personifizierte Blondinenwitz: Elle Woods trägt stets Pink
und scheint wenig mehr im Kopf zu haben als den nächsten Termin im
Schönheitssalon und einen möglichst dicken Verlobungsklunker von einem
reichen Schnösel.
Dem blöden Typen ist die Freundin allerdings plötzlich „zu blond“ – wes…
diese zur Kompensation nicht nur mit Auszeichnung Jura in Harvard studiert,
sondern auch ihren ersten Auftritt als Anwältin vor Gericht überaus
erfolgreich bestreitet. Auf der Reise dorthin gibt es in [5][„Legally
Blonde“] so einige gelungene Gags zu verbuchen, und Reese Witherspoon
stellt als charmante Hauptdarstellerin hier fraglos den Weltrekord im
Dauergrinsen auf (18.9., 20.30 Uhr, Odeon).
## Wer ist hier das Monster?
Extrem prosaisch betrachtet ist der Kiemenmann in Jack Arnolds
„Horror“-Klassiker „Creature from the Black Lagoon“ natürlich nur ein
Darsteller in einem absurden Gummianzug. Aber Arnold zeigt mit diesem Film
ganz wunderbar, wie man etwas vermeintlich Lächerliches in etwas überaus
Poetisches verwandeln kann: In einer der tollsten Sequenzen des
phantastischen Films geht Hauptdarstellerin Julie Adams in der
titelgebenden Lagune schwimmen und wird dabei von dem prähistorischen
Kiemenmann beobachtet, der sich als scheuer Verehrer erweist und sich unter
Wasser dem Rhythmus ihrer Schwimmbewegungen perfekt anpasst.
Das hätte auch Esther Williams nicht besser hinbekommen. Überhaupt ist das
Monster – wie generell in den besten Horrorfilmen – eigentlich gar nicht
monströs. Das sind viel eher die Menschen, die mit Gewalt in dessen
Lebensraum eindringen (18.9., 19.30 Uhr, [6][Babylon Mitte]).
Welchen Film kann man prima an einem Freitag, den 13. spielen? Na klar,
„Freitag der 13.“ (1980) natürlich, mit dem Regisseur Sean Cunningham nicht
nur eine Welle ähnlich gearteter Teenie-Slasher-Filme lostrat, sondern auch
gleich noch eine der umfangreichsten Filmreihen im Horrorkino begründete.
Um Aberglauben geht es in dem Billigschocker dabei allerdings nicht,
sondern sehr handfest um eine Mordserie in einem wiedereröffneten
Feriencamp, wo auch Jahrzehnte zuvor bereits Todesopfer zu beklagen waren.
Um ehrlich zu sein: Eigentlich beklagt die Opfer hier niemand so richtig,
und es bleiben am Ende auch nicht allzu viele Leute übrig, die das
überhaupt tun könnten… (13.9., 22.30 Uhr, [7][Rollberg]).
13 Sep 2024
## LINKS
[1] /Empfehlung-zum-Filmfestival/!5662865
[2] /Kinotipp-der-Woche/!5934770
[3] https://migas.berlin/
[4] https://www.yorck.de/kinos/odeon
[5] /Unsere-besten-Jahre/!1144644/
[6] https://babylonberlin.eu/
[7] https://www.yorck.de/kinos/rollberg?sort=Popularity&date=2024-09-12&amp…
## AUTOREN
Lars Penning
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