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# taz.de -- Güterverkehr bei der Deutschen Bahn: DB Cargo unter Druck
> Die EU-Kommission dringt darauf, dass die Güterverkehrstochter der Bahn
> finanziell allein klarkommen muss. Ohne Hilfe des Mutterkonzerns.
Bild: Der Güterverkehr der DB war zuletzt verlustreich
Berlin dpa | Hunderte Millionen Euro Verlust fährt die Güterverkehrstochter
der Deutschen Bahn Jahr für Jahr ein, die vom Mutterkonzern stets
ausgeglichen werden. Es zeichnet sich ab, dass die EU-Kommission dieser
Praxis ein Ende bereiten wird. Aufsichtsratskreise der Deutschen Bahn (DB)
bestätigten einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, wonach die
Kommission den Verlustausgleich durch die Deutsche Bahn, der über einen
sogenannten Ergebnisabführungsvertrag geregelt ist, aus Wettbewerbsgründen
untersagen wird.
Eine entsprechende Überprüfung dieser Praxis hatte die Kommission Anfang
2022 eingeleitet. Sie steht nun den Kreisen zufolge kurz vor dem Abschluss.
DB Cargo müsse künftig [1][finanziell auf eigenen Füßen stehen]. Die
Wettbewerbsbehörde räumt der Güterverkehrstochter demnach rund zwei Jahre
Zeit ein, um wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen. Bereits geleistete
Verlustausgleichszahlungen muss Cargo nicht zurückzahlen.
„Die Bundesregierung, der Vorstand der DB AG und der DB Cargo AG sind sich
darin einig, dass die seit Jahren andauernde wirtschaftliche Krise der DB
Cargo AG dringend beendet werden muss und dafür akute Maßnahmen notwendig
sind, teilte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums mit. „Daher wurde
ein umfassendes Transformationsprogramm aufgesetzt, das es nun auch mit
Blick auf das Beihilfeverfahren konsequent umzusetzen gilt“, hieß es
weiter.
Das Unternehmen befindet sich bereits inmitten einer großangelegten
Umstrukturierung, bei der insbesondere in der Verwaltung Stellen abgebaut
werden sollen. Dafür laufen intensive Verhandlungen [2][mit der Eisenbahn-
und Verkehrsgewerkschaft (EVG)].
Ein Großteil der Verluste fällt im sogenannten Einzelwagenverkehr an. Dabei
werden Ladungen direkt bei den Industriekunden abgeholt und die Waggons auf
Rangierbahnhöfen zu langen Zügen zusammengestellt. Am Zielbahnhof werden
diese dann wieder auseinandergebaut und die Waggons einzeln
weitertransportiert. Viele Fachleute halten einen wirtschaftlichen Betrieb
dieses Angebots für nicht machbar. Die Bundesregierung [3][unterstützt den
Einzelwagenverkehr] deshalb mit einer Förderung.
22 Aug 2024
## LINKS
[1] /Jahresbilanz-der-DB/!5996626
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