| # taz.de -- Glasbruch und Palästina-Slogan: Anschlag auf SPD-Büro | |
| > Auf das Wahlkreisbüro des Abgeordneten Lars Düsterhöft in | |
| > Berlin-Schöneweide wurde ein Anschlag verübt. Projektile wurden aber | |
| > nicht gefunden. | |
| Bild: Kann man als Drohung verstehen | |
| Berlin taz | Vier Löcher im Fenster und ein rotes Graffiti: Unbekannte | |
| haben das Bürgerbüro des Berliner SPD-Abgeordneten Lars Düsterhöft in | |
| Oberschöneweide angegriffen. Auf die Hauswand neben dem Büro in der | |
| Siemensstraße wurde die Parole „We condemn Germany 4 genocide“ („Wir | |
| verurteilen Deutschland für Völkermord“) geschmiert, die sich wohl auf den | |
| Nahostkonflikt und die Unterstützung der Bundesregierung für Israel | |
| bezieht. Zudem wurde eine Glasscheibe vor Düsterhöfts Konterfei beschädigt. | |
| Der Politiker hat den Anschlag am Dienstagmittag [1][auf Facebook | |
| öffentlich gemacht]. Er selbst ist derzeit im Urlaub; ein Anwohner hatte | |
| die Schäden am Morgen entdeckt. Ob es sich bei den Löchern in der Scheibe | |
| tatsächlich um Einschusslöcher handelt, wie Düsterhöft in dem Beitrag | |
| schreibt, ist jedoch unklar. Die Polizei prüfe das derzeit, sagte ein | |
| Sprecher auf Anfrage der taz. Gleichwohl scheint dies eher | |
| unwahrscheinlich: „Projektile oder Bestandteile davon sind am Tatort nicht | |
| gefunden worden“, so der Sprecher. | |
| Lars Düsterhöft sagte der taz: „Es macht mir Angst, wenn so ein Anschlag so | |
| gegen mich, gegen mein Konterfei geht“. Allerdings glaube er nicht an eine | |
| zielgerichtete Tat gegen seine Person. „Ich habe mich in der Vergangenheit | |
| kritisch zur Position der Bundesregierung zum Nahost-Konflikt geäußert“, so | |
| Düsterhöft. | |
| Die Betroffenheit von Berliner:innen, die Familie oder Bekannte im | |
| Gaza-Streifen haben oder sich sonst mit der Region verbunden fühlten, könne | |
| er „nachvollziehen“. In seinem Facebook-Statement hatte der Gesundheits- | |
| und Sozialexperte der Berliner SPD-Fraktion die Haltung der | |
| Bundesregierung, „welche die ultrarechte-nationalistische Regierung Israels | |
| primär unterstützt“, kritisiert. | |
| ## Nicht der erste Anschlag auf das Büro | |
| Angesichts der „markanten Beschädigungen der Scheibe“ geht Düsterhöft von | |
| einer Schreckschusspistole oder einem Hammer als Tatwaffe aus. „Am Ende | |
| spielt das aber auch keine Rolle.“ Sein Büro war in der Vergangenheit schon | |
| öfter Anschlagsziel. Mehrfach seien Scheiben eingeworfen worden – | |
| allerdings von rechtsextremen Tätern. Das Büro sei aufgrund seiner | |
| „markanten Lage in einer Hauptstraße prädestiniert“ für solche Taten. | |
| Eine Mitarbeiterin von Düsterhöft, die am Dienstagmorgen alarmiert worden | |
| war, sagte der taz, das Sicherheitsglas sei „nicht durchgeschlagen“ worden, | |
| sondern nur eine vordere Scheibe zu Bruch gegangen. | |
| Auf Facebook schrieb Düsterhöft: Berlin müsse beim Thema Nahost ein Ort des | |
| Miteinanders, des Zusammenhalts und des Austauschs sein – und „kein | |
| Nebenkriegsschauplatz“. Deshalb strecke er seine Hand aus, fügte Düsterhöft | |
| hinzu: „Hiermit lade ich zum ernstgemeinten Gespräch und Austausch auf | |
| Augenhöhe ein.“ | |
| Die Polizei hat Ermittlungen wegen Sachbeschädigung mit politischer | |
| Tatmotivation aufgenommen, sagte der Sprecher. Die Ermittlungen liegen beim | |
| Polizeilichen Staatsschutz, der für politische Verfahren zuständig ist. | |
| 6 Aug 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.facebook.com/larsduesterhoeft1981/posts/898376455433400 | |
| ## AUTOREN | |
| Erik Peter | |
| Hanno Fleckenstein | |
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