# taz.de -- Stromrekord mit Erneuerbaren: 58 Prozent aus Wind und Solar | |
> Erneuerbare Energien haben im ersten Halbjahr über die Hälfte des | |
> benötigten Stroms geliefert. Der Energieverband BDEW sieht dafür einen | |
> Hauptgrund. | |
Bild: Energiewende in Ostfriesland: Windanlagen und Stromtrassen in Bensersiel | |
BERLIN/STUTTGART dpa | Neuer Halbjahresrekord bei der Stromerzeugung aus | |
[1][erneuerbaren Energien]: Strom aus Wind, Sonnenlicht, Biomasse und | |
Wasserkraft hat im ersten Halbjahr 2024 rund 58 Prozent des Stromverbrauchs | |
in Deutschland gedeckt. | |
Dies geht aus Hochrechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und | |
Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des [2][Bundesverbands | |
der Energie- und Wasserwirtschaft] (BDEW) hervor, die der dpa am Montag | |
vorlagen. | |
Im 1. Halbjahr 2023 lag der [3][Anteil der erneuerbaren Energien] noch bei | |
52 Prozent. Der Bruttoinlandsstromverbrauch betrug insgesamt 261 Milliarden | |
Kilowattstunden und lag damit 0,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. | |
Im ersten Halbjahr hätten erneuerbare Energien jeden Monat mehr als die | |
Hälfte des monatlichen Stromverbrauchs gedeckt, betonte der BDEW. Seit | |
April hätten sie monatlich einen Anteil von 59 Prozent gehabt. | |
## Mehr Solarstrom als im Vorjahr | |
„Insbesondere Photovoltaikanlagen produzierten mit insgesamt 37 Milliarden | |
Kilowattstunden deutlich mehr Strom als im Vorjahr – auch dank des | |
Rekordzubaus im Jahr 2023“, stellte der Energiewirtschaftsverband fest. | |
Im Juni 2024 hätten PV-Anlagen zum allerersten Mal innerhalb eines Monats | |
mehr als 10 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Auch die Wasserkraft | |
habe mit 12 Milliarden Kilowattstunden Strom überdurchschnittlich stark zur | |
Stromerzeugung beigetragen. | |
Von den 58 Prozent entfielen 24 Prozentpunkte auf Winderzeugung an Land, 14 | |
Prozentpunkte auf Photovoltaik, 9 Prozentpunkte auf Biomasse, 5 | |
Prozentpunkte auf Wasserkraft, 5 Prozentpunkte auf Windenergie auf See | |
sowie 1 Prozentpunkt auf die Stromerzeugung aus Siedlungsabfällen. | |
Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, | |
bezeichnete die Zahlen als „Lohn für den beharrlichen Ausbau von | |
Windenergie und Photovoltaik in den vergangenen Jahren“. | |
## Gaskraftwerke als Plan B notwendig | |
Wichtig sei jetzt der Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke. „Denn trotz der | |
erfreulichen Zahlen: Die Stromerzeugung aus Wind und Sonne ist nicht | |
konstant. Wir brauchen [4][gesicherte Leistung für Systemdienstleistungen | |
und Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht]“, | |
sagte Andreae. | |
Der Rekord zeige, dass eine sichere und treibhausgasneutrale | |
Stromversorgung auf der Basis von nahezu 100 Prozent erneuerbaren Energien | |
inklusive Wasserstoff bis 2035 erreichbar sei, erklärte ZSW-Vorstand | |
Frithjof Staiß. Dies biete ein stabiles Fundament für die Industrie auf | |
ihrem Weg zur klimaneutralen Produktion. | |
1 Jul 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Dynamische-Strompreise/!6017438 | |
[2] https://www.bdew.de/ | |
[3] /Studie-zu-erneuerbaren-Energien/!6014363 | |
[4] /Energieversorgung-in-Deutschland/!5879283 | |
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