# taz.de -- Finanzierung der Energiewende: Mehr Kredite für Windräder im Meer | |
> Windenergie auf See: Um die Ausbauziele zu erreichen, brauchen Zulieferer | |
> bessere Finanzierungsmöglichkeiten, so die Denkfabrik Agora Energiewende. | |
Bild: Übergangsstücke für Windräder warten im Hafen Mukran auf Verschiffung… | |
Berlin taz | Ob Turbinen, Pfähle oder Gussteile für Rotornaben – für die | |
Hersteller von einzelnen Teilen für Windräder auf See ist es schwierig, die | |
Produktion bedarfsgerecht hochzufahren. Betreiber von Stromnetzen leiden | |
unter Schwierigkeiten ihrer Lieferanten, so dass sich manche | |
Windparkprojekte im Meer verzögern. | |
Solche Hindernisse gefährden [1][das Erreichen der Ausbauziele für die | |
sogenannte Offshore-Windkraft], warnt die Organisation Agora Energiewende | |
in einem am Dienstag [2][veröffentlichten Positionspapier]. Darin fordert | |
sie unter anderem, dass die Förderbank KfW bessere Finanzierungsprogramme | |
für Zulieferer auflegt. | |
Der Hintergrund: Die Bundesregierung will, dass mit der Offshore-Windkraft | |
in Deutschland bis 2030 eine Leistungskapazität von 30 Gigawatt aufgebaut | |
wird. Bis 2045 sollen es 70 Gigawatt sein. Zurzeit sind nach Angaben der | |
[3][Agentur Deutsche Windguard in Deutschland rund 1.600 | |
Offshore-Windenergieanlagen] mit einer Leistung von knapp 8,9 Gigawatt in | |
Betrieb. | |
Die Kapazitäten sollen also in wenigen Jahren mehr als verdreifacht werden. | |
Doch zurzeit verzögern Lieferengpässe, der schleppende Netzausbau und | |
Preissteigerungen den Ausbau, warnt Agora Energiewende. „Bei Windkraft auf | |
See klaffen Ambition und Umsetzung aktuell noch auseinander“, sagte Simon | |
Müller, Direktor der Organisation. | |
## Mehr Zusammenarbeit in Europa | |
Um die Lieferketten zu stärken, sollte die Bundesregierung nach Vorstellung | |
der Denkfabrik für bessere Finanzierungsbedingungen für Zulieferer sorgen. | |
Nach Angaben von Agora Energiewende sind allein für den Neubau von | |
Fabriken, die sogenannte Monopfähle für Windräder auf See produzieren, | |
Investitionen zwischen 300 und 700 Millionen Euro erforderlich. Monopfähle | |
werden in den Meeresboden gerammt und bilden das Fundament für Windräder. | |
Bislang beträgt der maximale Kreditrahmen über die KfW aber nur 25 | |
Millionen Euro. | |
Außerdem mahnt die Organisation [4][zu mehr Zusammenarbeit mit den | |
europäischen Nachbarn]. „Die Bundesregierung sollte sich auf EU-Ebene aktiv | |
dafür einsetzen, dass die Infrastruktur für Offshore-Windparks gemeinsam | |
und effizient genutzt werden kann“, sagte Müller | |
30 Jul 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Windkraftanlagen-im-Meer/!5985779 | |
[2] https://www.agora-energiewende.de/fileadmin/Projekte/2024/2024-01_DE_Scopin… | |
[3] https://www.wind-energie.de/fileadmin/redaktion/dokumente/publikationen-oef… | |
[4] /Offshore-Windanlagen-in-der-Nordsee/!5927487 | |
## AUTOREN | |
Anja Krüger | |
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