| # taz.de -- Israelische Siedlungen in Westbank: Fast 24 Quadratkilometer | |
| > Auch 2024 hat Israel große Gebiete im Westjordanland zu Staatsland | |
| > umgewidmet. Israels Verbündete müssen eingreifen – auch in seinem | |
| > Interesse. | |
| Bild: Wer Israel zu seinen Verbündeten zählt, muss ihm Einhalt gebieten | |
| Israel hat 2024 so viel Boden im Westjordanland zu staatlichem Land | |
| erklärt, wie in den vergangenen zehn Jahren nicht. Insgesamt sind es knapp | |
| 5.900 Acre, beinahe 24 Quadratkilometer. Die jüngste Umwidmung des Jahres | |
| von knapp 3.000 Acre im vergangenen Monat fällt zusammen mit den Planungen | |
| für 6.000 neue Gebäude in israelischen Siedlungen im Westjordanland sowie | |
| der Legalisierung eines illegalen Außenpostens. | |
| Finanzminister und Ultranationalist Bezalel Smotrich macht keinen Hehl | |
| daraus, welchem Zweck die vermehrten Umwidmungen dienen: „Dies ist eine | |
| gemeinsame, massive Aktion, deren Ziel es ist, den palästinensischen Staat | |
| zu verhindern.“ | |
| Da können noch so viele EU-Staaten einen palästinensischen Staat formal | |
| anerkennen oder für die Zwei-Staaten-Lösung plädieren – Israel schafft | |
| Fakten auf dem Boden. Und niemand hält es auf. Außer ein paar mahnenden | |
| Worten, so war es zumindest in der Vergangenheit, hat Israel für seinen | |
| nach internationalem Recht illegalen Siedlungsbau kaum etwas zu befürchten. | |
| Dabei läge es auch im westlichen Interesse, dem Extremismus auf beiden | |
| Seiten des Nahostkonfliktes Einhalt zu gebieten. Die Regierung von | |
| Präsident Mahmoud Abbas, die Israel zumindest formal anerkennt, ist unter | |
| Palästinensern unbeliebter denn je. Die Hamas bleibt beliebteste Partei, | |
| trotz der immensen Zerstörung in Gaza, die ihre Terrorattacke am 7. Oktober | |
| eingeläutet hat. | |
| Ohne Terror rechtfertigen zu wollen, liegt das auch daran, dass die | |
| Menschen im Westjordanland merken: [1][Gegenüber Israel ist die | |
| Palästinensische Autonomiebehörde machtlos] und der [2][Traum von einem | |
| eigenen Staat] ferner denn je. | |
| Einem guten Freund, [3][der sich immer toxischer verhält], sollte man | |
| irgendwann einmal die Meinung sagen. Und wer Israel zu seinen Verbündeten | |
| zählt, muss ihm Einhalt gebieten: Nicht nur um der Palästinenser willen, | |
| deren Bewegungsfreiheit und Selbstbestimmung der Siedlungsbau massiv | |
| einschränkt. Sondern auch für die Menschen in Israel, deren Regierung das | |
| Land mit ihren Entscheidungen zum Paria-Staat macht. | |
| 4 Jul 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Israelische-Politik-im-Westjordanland/!6017756 | |
| [2] /Nachkriegsszenarien-fuer-den-Gazastreifen/!6012931 | |
| [3] /Eskalation-zwischen-Israel-und-Hisbollah/!6017426 | |
| ## AUTOREN | |
| Lisa Schneider | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
| Israel | |
| Westjordanland | |
| Landgrabbing | |
| Siedlungspolitik | |
| wochentaz | |
| Israel | |
| Lesestück Recherche und Reportage | |
| Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
| Israel | |
| Gaza | |
| Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
| Israel | |
| Palästina | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Umstrittenes israelisches Bauprojekt: „Die Idee eines palästinensischen Staa… | |
| Israel treibt den Ausbau des umstrittenen E1-Gebiets zwischen Jerusalem und | |
| Maale Adumim voran. Finanzminister Smotrich begründet das mit Gottes | |
| Willen. | |
| Nathan Thrall über Israel und Palästina: „Ich hatte Tränen in den Augen“ | |
| In „Ein Tag im Leben von Abed Salama“ beschreibt Nathan Thrall die | |
| Situation der Palästinenser. Ein Gespräch über die Entstehung des Buchs. | |
| Raketenangriff auf den Golanhöhen: Zwischen den zerstörten Welten | |
| Fassungslosigkeit nahe Syrien und dem Libanon: Im drusisch geprägten | |
| Madschdal Schams versuchen Menschen nach dem Angriff ihren Alltag zu | |
| bewältigen. | |
| +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Recht auf Fortsetzung des Krieges | |
| Netanjahu fordert kurz vor den Waffenruhe-Verhandlungen, die Kämpfe gegen | |
| die Hamas fortsetzen zu können. Nachts gab es Angriffe zwischen Israel und | |
| der Hisbollah-Miliz. | |
| +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Zehntausende protestieren in Israel | |
| Neun Monate nach dem Hamas-Massaker protestieren in Israel erneut | |
| Zehntausende für einen Geisel-Deal. Doch die Verhandlungen verlaufen zäh. | |
| +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Hamas lässt Forderung fallen | |
| Die Hamas sendet Zeichen einer möglichen Einigung im Konflikt. Das Abrücken | |
| von der Forderung nach einer Zusicherung Israels könnte zum | |
| Waffenstillstand führen. | |
| Israelische Politik im Westjordanland: Kollaps verschoben | |
| Israels Finanzminister verzichtet auf eine Abkoppelung palästinensischer | |
| Banken vom israelischen Zahlungssystem. Dafür werden Außenposten | |
| legalisiert. | |
| Eskalation zwischen Israel und Hisbollah: Siedlungspläne vom rechten Rand | |
| Israels Militär droht damit, in den Süden Libanons einzumarschieren. Eine | |
| rechte Organisation würde dort am liebsten Siedlungen errichten. Doch das | |
| ist unrealistisch. | |
| Nachkriegsszenarien für den Gazastreifen: Wer soll Palästina regieren? | |
| Im Westjordanland hat die Autonomiebehörde Probleme. Mit der Kontrolle über | |
| Gaza kämen weitere dazu. Doch eine Alternative zu ihr gibt es nicht. |