# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Zehntausende protestieren in I… | |
> Neun Monate nach dem Hamas-Massaker protestieren in Israel erneut | |
> Zehntausende für einen Geisel-Deal. Doch die Verhandlungen verlaufen zäh. | |
Bild: Zehntausende auf den Straßen: Neun Monate nach dem 7. Oktober fordern Pr… | |
## Israels Botschafter sieht keine diplomatische Lösung mit Hisbollah | |
Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, erwartet nach | |
eigenen Worten keine diplomatische Lösung im Konflikt mit der | |
[1][radikalislamischen Hisbollah-Miliz im Libanon]. „Der Iran will, dass | |
dieser Krieg weitergeht“, sagte Prosor den Zeitungen der | |
Funke-Mediengruppe. Der Einsatz israelischer Bodentruppen im Libanon sei | |
nur vermeidbar, wenn die Hisbollah sich hinter den Litani-Fluss | |
zurückziehe, der parallel zur 30 Kilometer entfernten Grenze zu Israel | |
verläuft. | |
Israel versuche, dies durch Diplomatie zu erreichen, sagte Prosor. „Es | |
scheint aber so, als würde es jeden Tag mehr eskalieren.“ Die israelischen | |
Streitkräfte seien trotz des laufenden Gaza-Kriegs bereit für einen | |
weiteren Krieg, sagte Prosor: „Wir haben die richtigen Streitkräfte an den | |
richtigen Stellen, um Israel gegen die Hisbollah verteidigen zu können.“ | |
Israel müsse „diesen Krieg gewinnen und die Infrastrukturen von Hamas und | |
Hisbollah beseitigen, damit wir wieder in Frieden leben können“, sagte der | |
Botschafter. Andernfalls werde Israel keine Ruhe in der Zukunft haben. | |
„Wenn wir es tun, müssen wir es jetzt tun. Die Bevölkerung steht dahinter�… | |
[2][zeigte sich Prosor überzeugt]. Die Hisbollah beschieße Israel seit dem | |
8. Oktober täglich, 80.000 Israelis seien Flüchtlinge im eigenen Land. | |
„Kein demokratischer Staat kann so etwas hinnehmen.“ Die Hisbollah habe den | |
Libanon als Geisel genommen und die dortige Bevölkerung unter ihre Gewalt | |
gebracht. „Wir müssen alles tun, um sie und uns von der Bedrohung der | |
Hisbollah zu befreien.“ (afp) | |
## Zehntausende protestieren in Tel Aviv für Geisel-Deal | |
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu gerät neun Monate nach dem | |
Massaker der islamistischen Hamas in seinem Land immer mehr unter Druck. | |
Bei [3][landesweiten Protesten] am Samstagabend forderten Zehntausende von | |
Menschen, den wieder in Gang gekommenen indirekten Verhandlungen über die | |
Freilassung der Geiseln und eine Waffenruhe im Gazastreifen endlich zum | |
Erfolg zu verhelfen. „Abkommen jetzt!“, skandierten sie in Tel Aviv. Die | |
Hamas und andere Terrorgruppen hatten am 7. Oktober – also vor genau neun | |
Monaten – Israel überfallen, 1200 Menschen ermordet und 250 weitere | |
verschleppt. | |
Zum Auftakt eines von Protestgruppen geplanten „Tages der Störung“ | |
versammelten sich Aktivisten am Morgen nahe der Grenze zum Gazastreifen, um | |
schwarze und gelbe Luftballons steigen zu lassen, berichtete die „Times of | |
Israel“. Die Farbe Gelb dient als Symbol für das Schicksal der Geiseln. Die | |
Ballons waren an Schildern angebracht, die die Gemeinden repräsentieren, | |
die am 7. Oktober überfallen worden waren. Nach israelischer Schätzung | |
befinden sich noch rund 120 Geiseln in der Gewalt der Entführer, viele | |
dürften aber nicht mehr am Leben sein. (dpa) | |
## 16 Menschen bei Luftangriff im Gazastreifen getötet | |
Bei einem Israel zugeschriebenen [4][Luftangriff auf eine | |
Flüchtlingsunterkunft] im mittleren Gazastreifen sind nach | |
palästinensischen Angaben 16 Menschen getötet worden. Rund 75 weitere | |
Palästinenser seien verletzt worden, teilte das von der islamistischen | |
Hamas kontrollierte Medienbüro mit. | |
Bei dem aus der Luft getroffenen Gebäude im Flüchtlingsviertel Nuseirat | |
handelte es sich den Angaben zufolge [5][um eine ehemalige Schule des | |
UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA], die seit Ausbruch des Gaza-Kriegs als | |
Unterkunft für rund 7000 geflohene Menschen diente. Die Angaben ließen sich | |
nicht unabhängig überprüfen. | |
Das israelische Militär teilte wenig später mit, dass es mehrere Kämpfer | |
der Hamas im Areal der UNRWA-Schule angegriffen habe. Das Objekt habe den | |
Terroristen als Versteck und Operationsbasis für Attacken auf das | |
israelische Militär gedient. Im Vorfeld des Angriffs habe das Militär | |
zahlreiche Schritte unternommen, um das Risiko für Zivilisten zu | |
minimieren. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. | |
(dpa) | |
7 Jul 2024 | |
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