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# taz.de -- Nebeneffekt des Emissionshandels: Die Luft wird besser
> Klimaschutz macht gesund: Werden Industrieanlagen und Kraftwerke
> CO₂-ärmer, gibt es auch weniger andere Schadstoffe. Eine Studie beziffert
> das.
Bild: Je weniger CO2 in die Luft gelangt desto besser
Berlin taz | Wo klimaschädliche CO2-Emissionen sinken, wird auch die Luft
besser – und damit gesünder. Wissenschaftler der Universität Hamburg haben
den Effekt in Bezug auf das Europäische Emissionshandelssystem
[1][untersucht]. Sie attestieren ihm erhebliche Gesundheitsvorteile.
„Europäischer Klimaschutz reduziert CO2 und vermeidet dadurch
Klimaschäden“, sagte Volkswirt Moritz Drupp, der auf
Nachhaltigkeitsökonomie spezialisiert ist und an der Studie beteiligt war.
„Gleichzeitig bringt uns der [2][Emissionshandel] hier und heute
substanzielle Vorteile für unsere Gesundheit.“ Er erhofft sich dadurch mehr
Akzeptanz für Klimapolitik.
Der Europäische Emissionshandel setzt in der Europäischen Union einen Preis
pro Tonne des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid fest, das bei der
Verbrennung fossiler Kraftstoffe wie Öl, Gas und Kohle entsteht – und dann
den Planeten gefährlich aufheizt. Bislang müssen sich nur bestimmte Teile
der Wirtschaft daran beteiligen, vor allem die Betreiber von Kraftwerken
und die Industrie. Tankstellen und Anbieter von Heizgas oder -öl sollen ab
2027 integriert werden. Dann wird auch das fossile Heizen und Tanken in
Europa deutlich teurer.
In Deutschland gibt es für diese Bereiche allerdings schon jetzt einen
nationalen Preis. Ziel einer solchen Preispolitik ist es, die Nutzung
schädlicher Energieträger weniger attraktiv zu machen und Investitionen in
klimafreundliche Alternativen lohnenswerter. Weil das Kohlendioxid zusammen
mit anderem Abgas aus Schornsteinen oder Auspuffen kommt, führt die
Reduktion oft auch dazu, dass weniger Schadstoffe in die Luft gelangen.
Diesen Effekt haben die Hamburger Wissenschaftler beziffert. Sie haben
untersucht, wie stark verschiedene krankmachende Abgase in den vom
Emissionshandel regulierten Branchen im Zeitraum von 2005 bis 2021
abgenommen haben – und auch mit den anderen Branchen verglichen, um den
Effekt auch wirklich auf den Emissionshandel zurückführen zu können. Die
Ergebnisse zeigen, dass der Ausstoß von 15 Millionen Tonnen Schwefeldioxid,
1 Million Tonnen Feinstaub und 5 Millionen Tonnen Stickoxiden verhindert
wurde.
2 Jul 2024
## LINKS
[1] https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2319908121
[2] /Emissionshandel/!t5009372
## AUTOREN
Susanne Schwarz
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Emissionshandel
CO2-Kompensation
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Verkehrswende
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