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# taz.de -- Koalitionen mit Sahra Wagenknecht: Danke, Friedrich Merz
> Der CDU-Chef ist bereit, mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht auf
> Landesebene zu koalieren. Damit bricht er endlich das Eis für neue
> Regierungsbündnisse.
Bild: Noch weit entfernt: Merz und Wagenknecht am Wahlabend in der Elefantenrun…
Friedrich Merz wird vermutlich ungern gemeinsam mit einem Linken in einem
Kommentar erwischt, aber heute muss es sein: Denn ihm und Bodo Ramelow
gebührt Dank. [1][Der CDU-Vorsitzende hat seine Aussage über Koalitionen
mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zurückgenommen und schließt diese
auf Landesebene nicht mehr aus]. Und Ramelow hat auf dem [2][Panter Forum
der taz in Erfurt] freundlich darauf hingewiesen, dass er, anders als
Wagenknecht, nie SED-Mitglied war.
Auch wenn sie verschiedene Ziele verfolgen, zeigen die Aussagen zusammen
betrachtet, dass endlich Bewegung in die Parteienlandschaft kommt.
Es ist richtig, dass Ramelow darauf verweist, wie absurd es ist, dass die
Union eine Koalition mit ihm, dem Landesvater, ausschließt, aber nicht mit
dem BSW. Es geht nicht um SED-Vergangenheit, auf die sich die Union gern
beruft. Es geht um Weltanschauung: Die Linke ist eine linke Partei, das BSW
nicht. Natürlich hat die Union mit Letzterer mehr Gemeinsamkeiten.
## BSW verändert Parteienlandschaft
Mit Merz’ Aussage ist ein Anfang gemacht, und der Sommer ist noch jung: Die
Thüringer wissen längst, dass es keinen guten Grund gibt, eine Koalition
mit Ramelow auszuschließen. Bis zum Herbst dürfte das auch der Rest der
Republik begreifen, vielleicht sogar das Adenauer-Haus. Und dann könnte die
einzige intakte Brandmauer der Union, die zur Linken, fallen. Es wäre ein
unabsichtliches Abschiedsgeschenk von Sahra Wagenknecht an ihre alte
Partei.
Aber auch über Thüringen und die CDU hinaus ist es gut, dass mit dem BSW
neue Koalitionen möglich werden. Eine weitere rot-rot-grüne
Minderheitsregierung, heimlich toleriert durch die Union, das ist in
Thüringen nicht nur rechnerisch keine Option. Eine solche Koalition aller
Parteien gegen die AfD würde mittelfristig Björn Höcke stärken. Und auch im
Bund braucht es Alternativen zur Ampel und der großen Koalition.
In Thüringen könnte das BSW womöglich noch vor der CDU landen. Langsam wird
den Parteien bewusst, dass das BSW nicht nur eine Alternative zur Linken
ist. [3][Sie hat das Potenzial, die Parteienlandschaft zu verändern].
24 Jun 2024
## LINKS
[1] https://www.zdf.de/politik/berlin-direkt/merz-cdu-sommerinterview-wagenknec…
[2] /taz-Panter-Forum/!6018874
[3] /Wahl-Debuet-von-BSW/!6012988
## AUTOREN
Kersten Augustin
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