Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Weltverkehrsforum in Leipzig: Verkehrsminister zu autofokussiert
> Politik und Branche diskutieren darüber, wie der Sektor grüner werden
> kann. Dabei kommt der ÖPNV zu kurz, sagt Luxemburgs Ex-Ressortchef
> Bausch.
Bild: Mit wievielen Autos die 1.400 Delegierten wohl zur Konferenz anreisten?
Berlin taz/dpa | Verkehrsminister:innen aus aller Welt haben sich
beim Weltverkehrsforum (ITF) in Leipzig darüber ausgetauscht, wie der
Verkehrssektor in Zeiten von Krieg und Krisen grüner gemacht werden kann.
„Wir leben immer noch in einer sehr schwierigen Zeit“, sagte der
Generalsekretär des Weltverkehrsforums, Young Tae Kim, nach einer
Ministersitzung am Donnerstag in Leipzig. Seit Dienstag sprechen die rund
50 Minister:innen mit Branchenvertreter:innen über Themen wie
Klimaneutralität im Verkehr, Zugang zu Mobilität, den Einsatz künstlicher
Intelligenz im Transportwesen und mehr Sicherheit auf der Straße.
Ebenfalls am Donnerstag schlug Litauens Verkehrsminister Marius Skuodis zum
Beispiel vor, [1][Maßnahmen für Verkehrssicherheit] in den Grundsätzen
internationaler Unternehmen zu verankern, damit diese Firmen entlang ihrer
Lieferketten in sichere Straßeninfrastruktur investieren. Außerdem wurden
bei dem Treffen die Dominikanische Republik, der Oman und Saudi-Arabien als
neue Mitglieder begrüßt. In den letzten 7 Jahren habe das Forum 10 Länder
aufgenommen, so Generalsekretär Kim. [2][Das ITF] habe inzwischen 69
Mitgliedstaaten. Vielfalt sei von großer Bedeutung. „Auch wenn wir über
dasselbe Thema sprechen, ist der Kontext immer ein anderer, und wir können
voneinander lernen.“
Das bestätigt der taz auch François Bausch, der [3][in Luxemburg bis 2023
Verkehrsminister] war. Das, was beim Weltverkehrsforum diskutiert wird, sei
für die Mitgliedstaaten zwar unverbindlich – dadurch sei der Austausch aber
freier als in anderen politischen Kontexten. In den vergangenen Jahren
hätte die Klimakrise bei der Konferenz eine immer größere Rolle gespielt.
„Der Transportsektor ist der Bereich, in dem der Handlungsbedarf weltweit
am größten ist“, sagt Bausch, vor allem dort müsse der Ausstoß von
Treibhausgasen reduziert werden.
Trotzdem seien die meisten Minister:innen noch immer zu fokussiert auf
das Auto und den motorisierten Individualverkehr, nicht zuletzt in
Deutschland. Das zeige sich auch beim ITF. Um das zu ändern, müssten
Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen oder [4][aus der
Nahverkehrsbranche] stärker eingebunden werden, meint Bausch. „Das ist in
den letzten Jahren schön öfter passiert“, sagt der Grüne. „Aber es ist n…
viel Luft nach oben.“
An dem Treffen in Leipzig nehmen neben den Verkehrsminister:innen
etwa 1.400 Delegierte aus mehr als 80 Ländern teil. Das Weltforum findet
noch bis Freitag unter der Präsidentschaft Litauens statt. 2025 soll Chile
die Präsidentschaft übernehmen.
23 May 2024
## LINKS
[1] https://www.itf-oecd.org/sites/default/files/itf_lithuanian_presidency_stat…
[2] https://summit.itf-oecd.org/2024/
[3] /Kostenloser-Nahverkehr-in-Luxemburg/!5666394
[4] /Wertschoepfung-von-gruener-Mobilitaet/!6000468
## AUTOREN
Nanja Boenisch
## TAGS
Verkehrswende
Schwerpunkt Klimawandel
Leipzig
GNS
Verkehrsministerium
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
wochentaz
Schwerpunkt Klimawandel
Radverkehr
## ARTIKEL ZUM THEMA
Mobilitätsforscherin über Hyperloop: „Müssen in Transportketten denken“
Wird der Hyperloop lange Flüge und Bahnreisen ersetzen? Ein Gespräch mit
Birgit Milius über Forschung, Visionen und Scheitern.
Aktivist über Initiative in Lüneburg: „Straßenbahnen werden mehr genutzt“
Brauchen kleine Städte Straßenbahnen? Jonas Korn von der Initiative
Lünebahn erklärt, wieso die Verkehrswende nur mit großen Forderungen
gelingen kann.
Radwegeausbau in Berlin: Kommt Zeit, kommt Sicherheit
Vier Jahre wird es wohl gedauert haben, bis die Pop-up-Radspur auf der
Kantstraße „verstetigt“ ist. Eine Garantie gegen Unfälle ist das jedoch
nicht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.