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# taz.de -- Abhör-Skandal um Taurus-System: Generalbundesanwalt ermittelt
> Russland hörte ab, wie deutsche Militärs über Taurus sprachen. Nun hat
> Deutschlands Chefankläger die Ermittlungen dazu an sich gezogen.
Bild: Lenkflugkörper Taurus bei einer Übung
Karlsruhe afp | Der Generalbundesanwalt hat ein Ermittlungsverfahren zum
abgehörten Gespräch von Luftwaffen-Offizieren zu einer möglichen
[1][Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine] eingeleitet. Wie
eine Sprecherin am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, geht es
um den Verdacht „geheimdienstlicher Agententätigkeit“. Mit den
Ermittlungen, wer hinter dem Abhörangriff steckt, sei das Bundeskriminalamt
beauftragt worden.
Das Verfahren richtet sich den Angaben zufolge gegen unbekannt. Vermutet
wird, dass [2][der russische Geheimdienst] das Gespräch vom 19. Februar
2024 abgehört hat. Es wurde Anfang März in Russland veröffentlicht.
In dem 38-minütigen Gespräch hatten sich Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz
und drei weitere hochrangige deutsche Offiziere über die
Kommunikationsplattform Webex zusammengeschaltet. Sie erörterten dabei
mögliche Einsatzszenarien für den deutschen Marschflugkörper Taurus, falls
dieser an die Ukraine geliefert würde. Gerhartz und ein weiterer Teilnehmer
hatten sich dabei [3][über eine unsichere Verbindung eingewählt], was die
Abhöraktion wohl erst ermöglichte.
Das Bundesverteidigungsministerium prüft derzeit mögliche Konsequenzen.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat aber davor gewarnt,
Russlands Präsident Wladimir „Putin auf den Leim zu gehen und hier meine
besten Offiziere – ob sie hier einen Fehler gemacht haben oder nicht – an
die Luft zu setzen“. Dies sei nämlich „genau das, was Wladimir Putin von
uns erwartet“.
20 Mar 2024
## LINKS
[1] /Bundestagsstreit-um-den-Taurus/!5995108
[2] /Cybersicherheitsexperte-zu-Taurus-Leak/!5993524
[3] /Pistorius-zu-Taurus-Leck/!5996669
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Waffenlieferung
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