| # taz.de -- EU-Gesetz zu Zwangsarbeit: FDP-Nein wirkungslos | |
| > Die EU-Staaten beschließen ein Verbot von Produkten aus Zwangsarbeit. | |
| > Eine ablehnende Haltung der deutschen Liberalen kann das nicht | |
| > verhindern. | |
| Bild: „Stammen die Tomaten für eine Soße aus Zwangsarbeit, muss die gesamte… | |
| Berlin taz | 24 Länder dafür, eins dagegen, zwei Enthaltungen: Deutschland | |
| war unter den EU-Ländern, die sich nicht zu einem Ja zu einem [1][Verbot | |
| von Produkten durchringen konnten, die mit Zwangsarbeit in Verbindung | |
| stehen]. Wegen der ablehnenden Haltung der FDP musste sich die | |
| Bundesregierung bei einer Abstimmung über ein entsprechendes Gesetz im | |
| europäischen Ministerrat enthalten. Anders als beispielsweise beim | |
| [2][geplanten EU-Lieferkettengesetz], das wegen des FDP-Neins zu scheitern | |
| droht, gab es jedoch insgesamt eine Mehrheit für die neue Regelung, wie die | |
| belgische Ratspräsidentschaft am Mittwoch mitteilte. | |
| Die Verordnung sieht vor, dass kein Teil eines Produkts unter Zwangsarbeit | |
| hergestellt werden darf. Handelt es sich zum Beispiel um ein Teil eines | |
| Autos, ist der Hersteller verpflichtet, entweder einen neuen Zulieferer zu | |
| finden oder die Arbeitsbedingungen zu verbessern. „Stammen die Tomaten für | |
| eine Soße aus Zwangsarbeit, muss die gesamte Soße entsorgt werden“, | |
| erklärte der Rat. Betroffene Waren müssten „gespendet, recycelt oder | |
| zerstört werden“, teilte das Europaparlament mit. EU-Kommission und | |
| Mitgliedstaaten sollen nun gemeinsam untersuchen, ob Zwangsarbeit in den | |
| Lieferketten vorkommt. | |
| „Verbraucherinnen und Verbraucher wollen sicher sein, dass die Produkte, | |
| die sie kaufen, nicht mithilfe moderner Sklavenarbeit hergestellt sind“, | |
| sagte Katharina Dröge, Grünen-Fraktionschefin im Bundestag. Die Verordnung | |
| sei auch im Interesse vieler Unternehmen, die auf die Einhaltung von | |
| Menschenrechten achten. | |
| Dass Deutschland aufgrund der Blockade der FDP der Verordnung nicht | |
| zustimmen konnte, sei dagegen „beschämend“, betonte Dröge. Was „früher… | |
| normaler Vorgang war“, nämlich dass der Rat der Einigung von EU-Parlament, | |
| Kommission und Mitgliedsstaaten zustimmt, „wird in den letzten Wochen bei | |
| immer mehr Gesetzen zur Zitterpartie“, ergänzt die Grüne EU-Abgeordnete | |
| Anna Cavazzini. | |
| Der FDP hatte unter anderem eine Abschätzung der Folgen des Gesetzes | |
| gefehlt. Durchgesetzt hatte sie dagegen, dass kleine und mittelständische | |
| Unternehmen bei der Umsetzung der Verordnung unterstützt werden. | |
| 13 Mar 2024 | |
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| Kai Schöneberg | |
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