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# taz.de -- Migrant*innen bereichern Deutschland: Dankbarkeit statt Nationalhoc…
> In Folge der AfD-Pläne gibt es viel Solidarität für Migrant*innen. Es
> braucht aber mehr als das: die Einsicht, dass wir ihnen unseren Wohlstand
> verdanken.
Bild: Demonstration gegen rechts in München am 11. Februar
Bei den vielen erfreulichen Solidaritätsbekundungen gegen den
[1][unwürdigen Umgang] mit Menschen anderer Abstammung sticht ein Argument
heraus: Wir schulden Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit ausländischen
Wurzeln Anerkennung anstelle von Überheblichkeit.
Das ständige Gejammer über negative Begleiterscheinungen der Zuwanderung
ist beschämend. Deutsche haben Wohlstand nicht nur aus eigener Kraft
geschaffen und keineswegs, weil uns genetisch mehr Klugheit und Eifer in
die Wiege gelegt wurden. Wir sollten auch nicht stolz auf historische
Großmannssucht unserer Urahnen in Preußen oder deren Kolonialtrieb sein.
Uns geht es monetär schlicht so gut, weil unter anderem in Pflegeheimen,
Krankenhäusern, Gastronomieküchen, bei Abfallentsorgung und
Straßenreinigung Menschen mit Migrationshintergrund diejenigen Arbeiten
verrichten, für die sich viele Deutsche zu fein sind. Nicht zu vergessen:
der Beitrag, den Gastarbeiterinnen und -arbeiter in der
Nachkriegswirtschaft geleistet haben. Es gerät allzu oft in Vergessenheit,
wie fleißig uns Mitbürgerinnen und Mitbürger [2][unterstützten und
unterstützen], fernab ihrer früheren Heimat.
Derweil konnten und können wir uns auf das konzentrieren, was Geld bringt:
[3][Wirtschaftsexporte zu guten Konditionen auch in diejenigen Länder],
über deren Einwanderer sich allzu viele nun selbstmitleidig beschweren. Uns
blieb und bleibt die Zeit zur beruflichen Qualifizierung, während
beispielsweise der Abwasch im Restaurant für uns von anderen Landsleuten
übernommen wird. Hinter solch „ganzheitlichen Vorteilen“ der Migration für
die deutsche Gesellschaft treten einzelne Herausforderungen insgesamt
zurück.
Nicht nur ethisch, auch wirtschaftlich ist der richtige Weg die
multikulturelle Gesellschaft und nicht der [4][Rückfall in nationale
Abgrenzung] unter Ausnutzung von wirtschaftlich weniger entwickelten
Ländern. Nicht zu vergessen: Zufrieden machen uns Wohlstand und nationale
Eitelkeit nicht. Das gute Gefühl der Mitmenschlichkeit tut es dagegen
schon.
14 Mar 2024
## LINKS
[1] https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigrati…
[2] /Der-Schuster-vom-Kottbusser-Tor/!5990790
[3] /Umgang-mit-afrikanischen-Staaten/!5911092
[4] /Debatte-um-Bezahlkarte-fuer-Gefluechtete/!5994527
## AUTOREN
Andreas Gran
## TAGS
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Postmigrantisch
Migranten
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Kolumne Transit
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