# taz.de -- Auf der Suche nach der Wahrheit: Der Lüge auf der Spur | |
> Bei Vorwürfen von sexualisierter Gewalt steht vor Gericht oft Aussage | |
> gegen Aussage. Kann ein Lügendetektor helfen? | |
Bild: Elektroden sollen die Signale des Körpers messen: Ein Lügendetektor in … | |
Die Zeiger der Maschine zittern. Wie dünne Ärmchen in der Kälte malen sie | |
Wellen auf einen Bogen aus Papier. Wellen, wie man sie von einem | |
Wehenschreiber kennt oder von einem EKG. Von Geräten also, die medizinische | |
Gewissheit geben: Ein Baby kommt zur Welt oder ein Herz schlägt zu schnell. | |
Auch die Wellen, die diese Maschine schreibt, sollen Gewissheit geben: Hier | |
lügt jemand. Oder: Hier sagt jemand die Wahrheit. | |
Das Gerät ist ein Polygraf. „Lügendetektor“, sagt man landläufig, aber d… | |
stimmt nicht ganz. Denn dieses Gerät weist keine Lügen nach, es misst | |
körperliche Erregungen. Den Blutdruck, die Schweißbildung, den Atem, die | |
Blutverteilung. Ob eine Lüge die Erregung erzeugt hat, muss ein Mensch | |
interpretieren. | |
Gisela Klein sagt, dass sie das kann. Klein ist Rechtspsychologin aus Köln. | |
In einem Video präsentiert sie ihr Gerät mit den langen Zeigern. Sie ist | |
die führende Expertin für Polygrafie in Deutschland. Wenn in einem | |
deutschen Gericht ein solcher Test durchgeführt wird, dann meistens von | |
Gisela Klein. | |
Polygrafen oder Lügendetektoren kennt man vor allem aus Filmen. Die Polizei | |
in den USA setzt sie ein, und auch amerikanische Firmen bei | |
Bewerbungsgesprächen. Sie geben ein verlockendes Versprechen: dass man mit | |
ihrer Hilfe Verbrecher überführen kann, Angeklagte belasten – oder | |
entlasten. | |
Doch das höchste deutsche Gericht, der Bundesgerichtshof, hat den | |
Polygrafen für „völlig ungeeignet“ erklärt, weil seine Verlässlichkeit | |
wissenschaftlich umstritten ist. Sein Einsatz vor Gericht ist nicht | |
verboten, aber an Bedingungen geknüpft. Die meisten Gerichte in Deutschland | |
folgen diesem Urteil. Nur wenige haben den Polygrafen in den letzten Jahren | |
eingesetzt. Die meisten dieser Gerichte befinden sich in Sachsen, darunter | |
die Amtsgerichte in Dresden, Bautzen, Chemnitz. Aber auch am Amtsgericht | |
Schwäbisch Hall und am Oberlandesgericht Hamm wurden Polygrafentests | |
hinzugezogen. | |
Zur Anwendung kommt der Polygraf in Straf- und Zivilverfahren. Meistens | |
geht es um Vorwürfe, die mit sexualisierter Gewalt zu tun haben: | |
Vergewaltigung, Kindesmissbrauch. Verfahren, in denen es selten Beweise | |
gibt, wo Aussage gegen Aussage steht, oder wo Kinder als mutmaßliche Opfer | |
manchmal so klein sind, dass deren Aussagen schwer zu verwerten sind. | |
Gisela Klein sagt, es gebe kein besseres Instrument als den Polygrafen, um | |
Kinder zu schützen. Dirk Hertle, einer der Amtsrichter in Bautzen, sagt, er | |
schwöre auf den Polygrafen. Das klingt überzeugend. | |
Wäre da nicht die Geschichte von Sabine Teske. | |
Teske hat ihren jahrelangen Kampf für ihr Kind in einem farbigen | |
Leitz-Ordner festgehalten. Darin hat sie Hunderte Seiten Dokumente | |
abgeheftet: Briefe vom Gericht, Gutachten von Psycholog*innen, ärztliche | |
Befunde – und das Ergebnis ihrer polygrafischen Untersuchung. | |
Sabine Teske heißt anders. Sie lebt irgendwo in Deutschland. Sie will ihr | |
Kind schützen, sein und ihr Name sollen nicht öffentlich werden. Aber Teske | |
will ihre Geschichte erzählen, weil sie anderen Frauen Mut machen will. | |
Die taz hat mit mehreren Frauen gesprochen, die sich in einem laufenden | |
Sorgerechtsstreit einem Polygrafentest unterzogen haben. Die Konstellation | |
ist oft ähnlich: Die Eltern trennen sich, das Kind lebt abwechselnd bei der | |
Mutter und dem Vater. Und dann kommt bei der Mutter der Verdacht auf, der | |
Vater missbrauche das Kind. Der Sorgerechtsstreit landet vor Gericht, das | |
Gericht schlägt einen Polygrafentest vor. | |
Keine der Frauen will unter ihrem richtigen Namen sprechen, keine will, | |
dass Details ihrer Geschichten öffentlich werden – außer Sabine Teske. Die | |
Frauen haben Angst, sie könnten das Sorgerecht für ihre Kinder verlieren, | |
wenn sie die Gerichte kritisieren. Eine Frau sagt: „Würde ich woanders | |
wohnen, in einem anderen Gerichtsbezirk, wäre mir das erspart geblieben.“ | |
Sabine Teske sagt: „Ich würde diesen Test nicht noch einmal machen.“ Dabei | |
war sie froh, als vor einigen Jahren die Einladung zum Polygrafentest kam. | |
Seit Monaten hegte sie damals den Verdacht, ihr Ehemann, von dem sie | |
getrennt lebte, würde das gemeinsame Kind missbrauchen. Ihr Kind hatte | |
Handlungen des Vaters beschrieben, die Sabine Teske als Grenzüberschreitung | |
interpretierte. Ihr Kind, das zu diesem Zeitpunkt noch sehr klein war, habe | |
nicht zum Vater gehen wollen. Es habe geschrien, sei aggressiv geworden, | |
wenn ein Besuch beim Vater angestanden hätte. So erinnert sich Sabine | |
Teske. | |
Teske hat Anzeige bei der Polizei erstattet. Ihr Kind wurde in der | |
Rechtsmedizin untersucht, nackt, auch im Genitalbereich. „Eine Tortur“, sei | |
das gewesen, sagt Teske – ohne Ergebnis. Spuren des Missbrauchs fanden die | |
Mediziner*innen nicht. Die Polizei durchsuchte außerdem das Haus des | |
Vaters und fand Gegenstände, die auf einen Missbrauch hindeuten könnten – | |
allerdings waren die DNA-Spuren nicht eindeutig. Der Vater äußerte sich | |
nicht zu den Vorwürfen. Die Verfahren wurden eingestellt. | |
Dann erhalten Teske und ihr früherer Ehemann die Einladung zum | |
Polygrafentest, mit Stempel vom Amtsgericht. Darin heißt es: „Zum einen | |
geht es um die Frage, ob der Verdacht begründet ist bzw. (soweit | |
unbegründet) durch die Mutter böswillig aufgebracht wurde […].“ | |
Böswillig?, denkt Teske. Sie doch nicht. „Ich habe nichts zu verbergen“, | |
sagt sie noch heute. Also willigte sie ein. | |
Wenn Gerichte einen Polygrafentest anfordern, reist meist Gisela Klein an. | |
Sie ist Fachpsychologin für Rechtspsychologie und Sachverständige in Straf- | |
und Familiensachen. In Amerika hat sie sich im Jahr 1996 für die Arbeit mit | |
dem Polygrafen zertifizieren lassen, sie ist Mitglied der American | |
Polygraph Association, dem amerikanischen Berufsverband der | |
Polygrafen-Gutachter*innen. | |
Rund 1.500 polygrafische Untersuchungen hat sie bis heute durchgeführt, mit | |
einer Maschine, an der die Digitalisierung völlig vorbeigegangen ist. Sie | |
arbeitet noch mit dem Gerät, an dem sie vor 30 Jahren gelernt hat, Modell | |
„The Statesman“ von der Firma Lafayette aus Indiana. | |
Ihr Polygraf steckt in einem Koffer. Seine Oberfläche schimmert golden, | |
Rädchen und Knöpfe sind an ihm befestigt. Über Kabel wird die Testperson am | |
Arm und am Brustkorb mit dem Gerät verbunden. | |
Während der Untersuchung ist Gisela Klein allein mit den Befragten. Sie | |
erzählt davon am Telefon: Das „A und O“ sei es, in einer störungsfreien | |
Situation eine ruhige und sachliche Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Nur so | |
ließen sich die unwillkürlichen körperlichen Reaktionen, die eine Person | |
auf die Testfragen zeigt und die dann vom Polygrafen aufgezeichnet werden, | |
eindeutig interpretieren. | |
Fragt man Gisela Klein, wieso ausgerechnet der Polygraf in | |
Sorgerechtsstreitigkeiten geeignet ist, dann argumentiert sie mit dem | |
Kindeswohl. „Wenn Kinder in der Rechtsmedizin gynäkologisch untersucht | |
werden, ist das furchtbar. Wieso verlassen wir uns nicht lieber auf eine | |
Methode, die die Kinder aus dem Spiel lässt?“ Schließlich wisse niemand | |
besser als die Beschuldigten selbst, ob ihr Verhalten sexuell motiviert war | |
oder nicht. | |
Nur: Was, wenn die Beschuldigten ihr Handeln gar nicht anstößig finden? | |
Wenn sie kein Unrechtsbewusstsein haben? Um das zu erörtern, sagt Gisela | |
Klein, kläre sie im Vorgespräch mit den zu untersuchenden Personen, ob sie | |
es und gegebenenfalls was sie getan haben. In dem Vorgespräch erfahren die | |
Testpersonen auch, welche Fragen sie erwarten, wenn sie an den Polygrafen | |
angeschlossen sind. | |
Gisela Klein referiert Studien, die ihrer Methode eine hohe Verlässlichkeit | |
attestieren. Sie zählt auf, warum sich der Bundesgerichtshof mit seiner | |
Ablehnung des Polygrafen getäuscht habe. Aber bei kritischen Fragen weicht | |
sie aus. Welche Gerichte beauftragen sie regelmäßig? Viele, sagt sie. | |
Welche genau, sagt sie nicht. Wie viel kostet ein Polygrafentest bei ihr? | |
„Das kommt ganz darauf an“, sagt sie und bleibt unkonkret. Nach | |
taz-Recherchen kostet ein durchschnittlicher Test etwa 7.000 bis 8.000 | |
Euro. In Familienrechtsverfahren zahlen das in der Regel die Eltern. | |
Es gibt zwei Verfahren für Polygrafentests – den Tatwissens- und den | |
Vergleichsfragentest. Der Tatwissenstest behandelt konkrete Fragen zu einer | |
Tat: War die Jacke des Opfers rot? War sie blau? Die Annahme ist, dass ein | |
Täter bei der korrekten Antwort körperlich stärker reagiert, während der zu | |
Unrecht Beschuldigte auf alle Antworten gleichbleibend reagiert. Der | |
Tatwissenstest eignet sich eher zur Belastung als zur Entlastung von | |
Verdächtigten und kommt darum für deutsche Gerichte nicht infrage. | |
Deutsche Gerichte und auch Gisela Klein arbeiten mit der | |
Vergleichsfragenmethode. Dabei wechseln sich konkrete Fragen zur Tat ab mit | |
solchen, die mit dem Vorwurf nichts zu tun haben, aber auf einem ähnlichen | |
Normengebiet liegen. So eine Vergleichsfrage könnte in etwa lauten: Haben | |
Sie schon einmal gelogen? | |
„Indem die Stärke der unwillkürlichen körperlichen Reaktionen auf die | |
tatbezogenen Fragen und auf die Vergleichsfragen miteinander verglichen | |
wird, prüfen wir, welche Art von Fragen mehrheitlich die stärkeren | |
Reaktionen hervorruft. Das wird gemessen und aufaddiert – so komme ich zu | |
einem quantifizierbaren Ergebnis,“ sagt Gisela Klein. | |
Sabine Teske erhält das Ergebnis ihrer polygrafischen Untersuchung in einem | |
30-seitigen Gutachten. Darin findet sich eine detaillierte Analyse der | |
Antworten, die Teske in dem mehr als dreistündigen Test gegeben hat. Es | |
geht um ihre Kindheit, ihre Familie, ihre Beziehungen. Teske sagt, es sei | |
ihr schwer gefallen, die zum Teil sehr intimen Fragen zu beantworten. Sie | |
sei extrem nervös gewesen. „Ich fühlte mich absolut unter Druck. Ich kam | |
mir vor wie eine Verbrecherin.“ | |
Mit dem eigentlichen Missbrauchsvorwurf haben sich im Test von Sabine Teske | |
und ihrem Ex-Ehemann drei Fragen beschäftigt. Sie gleichen den Fragen aus | |
anderen Verfahren, die die taz einsehen konnte. Und auch das Ergebnis des | |
Tests von Sabine Teske und ihrem Ex-Mann ging so aus wie vergleichbare | |
Verfahren. | |
Teskes Ex-Mann wurde unter anderem gefragt, ob er sexuelle Handlungen an | |
seinem Kind durchgeführt habe. Nein, hat er geantwortet – und die | |
Auswertung des Polygrafentests ergab, dass das die Wahrheit war. Sabine | |
Teske wurde gefragt, ob sie den Missbrauchsverdacht böswillig erhoben habe. | |
Auch sie antwortete mit Nein, auch hier hat der Test ergeben, dass dies die | |
Wahrheit war. | |
Am Ende der polygrafischen Untersuchung von Sabine Teske und ihrem Ex-Mann | |
lautet also das Ergebnis: Beide sagen die Wahrheit. Der Vater habe sein | |
Kind nicht missbraucht, die Mutter habe ihn nicht aus Boshaftigkeit | |
beschuldigt. Es ist ein Befund, der die nächsten Jahre Teskes und ihres | |
Kinds prägen wird. | |
Nach dem Polygrafentest entscheidet das Gericht: Der Vater darf sein Kind | |
weiterhin sehen. | |
Wenn Eltern sich scheiden lassen und über gemeinsame Kinder entscheiden | |
müssen, kann es schnell hässlich werden. Rund 137.000 Ehen wurden im Jahr | |
2022 geschieden, in etwa der Hälfte dieser Ehen lebten Kinder. Während die | |
Zahl der Scheidungen abnimmt, nimmt die der Sorgerechtsstreitigkeiten zu. | |
Expert*innen schätzen, dass rund 5 bis 10 Prozent dieser Fälle so sehr | |
eskalieren, dass sie zu „hochkonflikthaften Trennungen“ führen. Nicht immer | |
geht es dabei um Missbrauchsvorwürfe, aber häufig schwingen sie mit. | |
Familienrecht funktioniert anders als Strafrecht. Es gilt nicht „Im Zweifel | |
für den Angeklagten“, das Kindeswohl steht im Vordergrund. Das zu wahren, | |
ist die oberste Aufgabe der Gerichte. Aber solange ein Sorgerechtsstreit | |
ohne klare Hinweise auf ein Verbrechen bleibt, hat der Familienrichter | |
keine Polizei, keine Staatsanwaltschaft, die etwa einem Missbrauchsvorwurf | |
nachgeht. | |
Kindeswohl bedeutet, dass die Interessen des Kindes über denen der anderen | |
Beteiligten stehen. Aber eine Definition, was das konkret bedeutet, kennt | |
das deutsche Recht nicht. Es hat Prinzipien aufgestellt – etwa, dass Kinder | |
ein Recht haben auf körperliche und seelische Unversehrtheit und auf | |
stabile Beziehungen. Sie sollen zu selbstständigen Personen heranwachsen | |
können. Und sie haben [1][ein Recht darauf, dass ihr Wille zählt]. Ein | |
Richter muss in jedem Fall selbst bewerten, was dem Kindeswohl dient. | |
Für Familienrechtler*innen sind Missbrauchs- und Gewaltvorwürfe | |
immer verheerend. Weil sie oft schwer zu beweisen sind. Und weil es | |
Vorwürfe sind, mit denen man dem Partner am meisten schadet. | |
Andre Maier ist Familienrichter am Amtsgericht Bautzen. Er war nach eigenen | |
Angaben der erste Richter, der einen Polygrafen in einem sächsischen | |
Gericht einsetzte. Im Jahr 2011 war das. Zwei Eltern stritten um das | |
Sorgerecht für ihre Einjährige, die Mutter verdächtigte den Vater, die | |
Tochter zu missbrauchen. „Wenn so ein Vorwurf im Raum steht, ist die | |
Beziehung meistens total kaputt“, sagt er. Die Eltern könnten dann nicht | |
mehr miteinander sprechen, schnell komme es zu gegenseitigem Misstrauen. | |
In der Regel befriede der Polygrafentest das Verhältnis zwischen den | |
Eltern: „Wenn Vater und Mutter schwarz auf weiß haben, dass der andere | |
nicht lügt, hilft das beiden Seiten.“ | |
Ein Familienrichter hat verschiedene Möglichkeiten, einem | |
Missbrauchsvorwurf nachzugehen. Er hört die Eltern an, und das Kind, wenn | |
es alt genug ist. Er kann medizinische oder psychologische Gutachten | |
beauftragen. Und er kann die Glaubwürdigkeit der Aussagen von einem | |
Sachverständigen begutachten lassen. All diese Verfahren sind gängig im | |
Familiengericht. Fehlerfrei sind sie nicht. | |
Maier stört es, dass viele seiner Richterkolleg*innen den | |
aussagepsychologischen Gutachten so viel Bedeutung zumessen. Darin bewertet | |
ein Gutachter, ob die Aussage, die beispielsweise ein Kind bei der Polizei | |
gemacht hat, glaubhaft ist. „Der Erfolg dieser Methode hängt stark vom | |
Ausgangsmaterial ab“, sagt Maier. „Wenn eine Polizistin nicht darin | |
geschult ist, ein Kind so zu vernehmen, dass es ohne Druck erzählt, dann | |
können sie mit dieser Aussage kaum arbeiten.“ | |
Maier hält daher den Polygrafen für mindestens so aussagekräftig wie die | |
Glaubwürdigkeitsgutachten. „Am Ende muss ich als Richter sagen können: Ich | |
habe nach bestem Wissen und Gewissen alles getan, um eine Situation sicher | |
einschätzen zu können.“ Diese Gewissheit, sagt Maier, gebe ihm der | |
Polygraf. | |
Die Frage, ob Polygrafen vor deutschen Gerichten zulässig sind, ist durch | |
alle Instanzen gegangen. Im Jahr 1998 hat sich der Bundesgerichtshof sehr | |
gründlich damit beschäftigt. Vier Experten wurden angehört, Gegner wie | |
Befürworter, darunter auch der Mentor von Gisela Klein, der | |
Polygrafenverfechter Professor Udo Undeutsch. | |
Der BGH kam schließlich zu seinem klaren Ergebnis: „völlig ungeeignet“. D… | |
Gericht begründete das vor allem mit medizinischen und psychologischen | |
Forschungsergebnissen. Es sei demnach nicht möglich, eindeutige | |
Zusammenhänge zwischen emotionalen Zuständen eines Menschen und | |
spezifischen Reaktionsmustern im Nervensystem zu erkennen. | |
Kurz gesagt: Wer lügt, bekommt nicht unbedingt einen höheren Blutdruck. Und | |
wer einen hohen Blutdruck bekommt, muss nicht zwangsläufig lügen. Man kann | |
auch Angst haben, nervös sein, wütend oder schockiert. „Die verbreitete | |
Bezeichnung des Polygrafen als ‚Lügendetektor‘ entbehrt daher jeder | |
Grundlage“, schrieben die Richter des Bundesgerichtshofs 1998. | |
Das Urteil ist 26 Jahre alt und auch heute noch hält Max Steller an seiner | |
Einschätzung von damals fest. Steller ist Aussagepsychologe und war bis zu | |
seiner Emeritierung im Jahr 2009 Professor für Forensische Psychologie an | |
der FU Berlin. Er ist einer der Experten, die für den Bundesgerichtshof die | |
Verlässlichkeit von Polygrafen begutachtet haben. Steller kritisiert vor | |
allem den Vergleichsfragenansatz: Solche Glaubwürdigkeitsgutachten glichen | |
dem „Kaffeesatzlesen“, schreibt er auf taz-Anfrage. | |
Steller hat deutsche Gerichtsurteile nach Polygrafentests ausgewertet und | |
kam zu dem Schluss, dass die Vergleichsfragen in einigen Fällen zu stark, | |
in anderen dagegen zu schwach gewesen seien. Beides führe für ihn dazu, | |
dass die gemessene körperliche Erregung nicht zuverlässig eingeschätzt | |
werden könne. Methodisch und ethisch sei diese Art der | |
Glaubwürdigkeitsprüfung nicht zu verantworten, schreibt Steller der taz. | |
Der BGH hat sein Urteil von 1998 in den folgenden Jahren immer wieder | |
bestätigt, das Bundesverwaltungsgericht hat es auch für | |
Disziplinarverfahren bekräftigt. | |
Eine Hintertür hat der BGH dennoch offengelassen: Nimmt ein Angeklagter | |
freiwillig und zu seiner Entlastung an einer polygrafischen Untersuchung | |
teil, dann ist sie zulässig. Der Test ist also vor deutschen Gerichten | |
nicht verboten, er darf aber nicht als einziges Indiz zur Urteilsfindung | |
verwertet werden. | |
Als der BGH entschied, den Polygrafen als Beweismittel abzulehnen, lagen | |
ihm zwei Fälle zugrunde. In beiden ging es um Kindesmissbrauch, beide waren | |
Strafverfahren. Die Frage, ob Polygrafen in Familienrechtsverfahren | |
zulässig sind, haben Oberlandesgerichte unterschiedlich bewertet: Das | |
Berliner Kammergericht lehnte Polygrafen im Jahr 2010 auch für | |
Familienrechtsstreitigkeiten ab. Das Oberlandesgericht Dresden ließ sie | |
2013 ausdrücklich zu. | |
Wie oft der Polygraf von deutschen Gerichten eingesetzt wird, lässt sich | |
schwer sagen. Am Oberlandesgericht Hamm war es ein Fall, am Amtsgericht | |
Schwäbisch Hall waren es zwei Fälle. An sächsischen Gerichten waren es mehr | |
als 40 Verfahren, viele davon in Bautzen. An seinem Familiengericht seien | |
es rund zwei bis drei Fälle pro Jahr, schätzt der Richter Andre Maier. | |
Dazu kommen vier Strafprozesse, in denen Maiers Kollege Dirk Hertle den | |
Polygrafen eingesetzt hat. In seinen Strafrechtsurteilen bezieht sich | |
Hertle seitenlang auf den Test. Dennoch sagen er und sein Kollege Maier, | |
sie bauten ihre Urteile nicht ausschließlich auf den Polygrafen auf, | |
sondern nutzten ihn als ein Indiz unter vielen. Den beiden ist außerdem | |
wichtig zu betonen, dass sie den Polygrafen nur mit dem Einverständnis der | |
Betroffenen einsetzten, um denen die Möglichkeit zu geben, sich zu | |
entlasten. | |
Andre Maier ist seit 25 Jahren Familienrichter. Er hat Fortbildungen zur | |
Entwicklungspsychologie von Kindern besucht, hat an der Universität Ulm | |
einen Onlinekurs zum Thema absolviert. Er kann aus dem Stand | |
Missbrauchsprozesse von anderen deutschen Gerichten nennen, bei denen | |
Angeklagte zu Unrecht verurteilt wurden. | |
Maier ärgert es, dass die Mehrzahl der deutschen Richter*innen eher dem | |
BGH-Urteil folgt, als sich mit der Rechtspraxis zum Beispiel in Israel oder | |
den USA zu beschäftigen, wo Polygrafen teilweise zugelassen sind. | |
Allerdings ist deren Einsatz auch in diesen Ländern umstritten. Der | |
Berufsverband der Psycholog*innen in den USA, die American | |
Psychological Association, hält Polygrafen für unzulässig: Laborstudien, | |
die den Erfolg von Polygrafen nachweisen sollen, könnten nicht in die | |
Wirklichkeit im Gerichtssaal übertragen werden. Dem hält die American | |
Polygraph Association, der Berufsverband der Polygrafengutachter, dem auch | |
die Kölner Psychologin Gisela Klein angehört, entgegen, dass ihre | |
Mitglieder in 90 Prozent der Fälle Lügen zuverlässig entdecken. | |
In den USA ist mehr zum Polygrafen geforscht worden als in Deutschland. Der | |
nationale Forschungsrat, das National Research Council, wertete 2003 Labor- | |
und Feldstudien aus und kam zu dem Ergebnis, dass Lügen durch | |
Kontrollfragentests mit einer „überzufälligen“ Trefferquote durchaus | |
entdeckt werden können. Andere Studien fanden Trefferquoten von 71 und 80 | |
Prozent. | |
Der deutsche Jurist Johannes Makepeace hat im vergangenen Jahr die | |
Studienlage zum Polygrafen ausgewertet. Er kommt zu dem Schluss, dass die | |
Ergebnisse vieler Studien trotz methodischer Unterschiede weitgehend | |
übereinstimmen: Schuldige ließen sich mit neunzigprozentiger | |
Wahrscheinlichkeit entlarven, allerdings gebe es eine Neigung, Aussagen | |
Unschuldiger schneller als wahrheitswidrig zu deklarieren. | |
Da der Polygraf nur zur Entlastung, nicht zur Belastung Verdächtiger | |
eingesetzt wird, sieht Makepeace darin aber kein größeres Problem. Der | |
Anwalt kann deswegen „keine 'völlige Ungeeignetheit’“ im Polygrafen | |
erkennen. Es komme auf das richtige Formulieren der Vergleichsfragen an. | |
Auch wenn es in US-amerikanischen Filmen manchmal anders aussieht, spielen | |
Polygrafen in Gerichtsverfahren in den USA nur selten eine Rolle. Das | |
oberste US-Gericht, der Supreme Court, hat Zweifel daran geäußert, dass | |
Polygrafen verlässliche Ergebnisse ausspucken. Es ist den Bundesstaaten | |
überlassen, ob sie Polygrafen einsetzen oder nicht. Und nicht einmal die | |
Hälfte lässt sie in Gerichtsverfahren zu. | |
Sabine Teske kommt nach dem Ergebnis ihres Polygrafentests nicht zur Ruhe. | |
Weil der Test ergeben hat, dass der Vater das Kind nicht missbraucht habe, | |
ordnet das Gericht an, dass das Kind weiter den Vater besuchen soll. Doch | |
nach den Besuchen beim Vater habe das Kind verstört gewirkt, erzählt Teske. | |
Sie beschließt, sich Hilfe von Therapeutinnen, Ärzten, Beratungsstellen zu | |
holen. Was die feststellen, lässt sich in dem Ordner von Sabine Teske | |
nachlesen. | |
Die Therapeutin des Kindes hält auf einem Video fest, wie das Kind | |
sexualisierte Szenen mit Puppen nachspielt. Wie es erzählt, der Vater habe | |
es im Genitalbereich angefasst. Die Therapeutin stellt eine | |
Sprachverzögerung, Schlaf- und Bindungsstörungen bei dem Kind fest und | |
schreibt, das deute auf mehrfache Traumata hin. Auch die Logopädin | |
schreibt, das Kind spiele sexuelle Handlungen an Puppen nach und spreche | |
über seinen Vater. | |
Der Kinderarzt findet zweimal hintereinander Keime in den Genitalien des | |
Kindes. Er meldet das ans Jugendamt: Anzeige wegen Kindeswohlgefährdung. | |
Mitarbeiter einer Kinderhilfeeinrichtung schildern, das Kind wirke | |
aggressiv und aufgewühlt, wenn es von Begegnungen mit dem Vater | |
zurückkomme. Sie schreiben, dem Kind und der Mutter solle „uneingeschränkte | |
Glaubwürdigkeit“ geschenkt werden. | |
In keinem dieser Dokumente steht: Dieses Kind ist missbraucht worden. Aber | |
stets schwingt der Verdacht mit. Es sind Dutzende Seiten, die Zweifel | |
aufkommen lassen, ob das, was der Polygraf gemessen hat, wirklich stimmt. | |
Und daran, ob das Testergebnis das Einzige sein sollte, was in diesem Fall | |
für das Kindeswohl zählt. | |
Ein Jahr nach dem Polygrafentest fällt die Entscheidung: Der Vater darf das | |
Kind vorerst nun doch nicht mehr sehen. | |
An den meisten Sorgerechtsstreitigkeiten sind nicht nur Gerichte, sondern | |
auch Jugendämter beteiligt. Viele von ihnen sind überlastet: Fachkräfte | |
fehlen, Mitarbeiter*innen haben kaum Zeit, ihre Fälle zu betreuen. In | |
Bautzen, wo das Amtsgericht regelmäßig den Polygrafen einsetzt, geschieht | |
das auch mit dem Wissen des Jugendamtes. Ein persönliches Gespräch mit der | |
taz lehnt die Sprecherin ab, unsere Fragen werden nur schriftlich | |
beantwortet. Dies sei dem „aktuellen Arbeitsaufkommen im Bereich der | |
Trennungs- und Scheidungsberatung“ geschuldet. | |
Eine Empfehlung zum Polygrafentest würden die Mitarbeiter dort nicht geben, | |
schreibt die Sprecherin. Das Jugendamt beobachte, dass die Beschuldigten | |
dem Testverfahren in der Regel zustimmen. Klagen gegen Entscheidungen, die | |
auf einem Polygrafentest beruhen, seien dem Amt nicht bekannt. Auch habe es | |
bisher keinen Fall gegeben, der sich gegen das Wohl des Kindes gerichtet | |
hätte. | |
Anders sehen das Opferhilfeeinrichtungen. Sie stehen dem Einsatz des | |
Polygrafen sehr kritisch gegenüber. Wenn eine Frau zu ihr komme und von der | |
Einladung zum Test erzähle, dann wisse sie nicht, was sie ihr raten solle, | |
sagt im vergangenen Herbst eine Person, die in einer Beratungsstelle einer | |
sächsischen Stadt arbeitet. Ihren Namen möchte sie nicht veröffentlicht | |
sehen, sie fürchtet den Gegenwind. | |
An der Wand hängen Infoplakate für Missbrauchsopfer. Sie richten sich an | |
Frauen, Kinder und an Männer, die zu Hause Gewalt erfahren. „Wir erleben | |
hier immer wieder, was der Polygrafentest mit den Müttern macht: Sie sind | |
hochverunsichert, weil das Verfahren so umstritten ist“, erzählt die | |
Person. „Ich kann nicht verstehen, wieso man bei einem so sensiblen Vorwurf | |
wie sexualisierter Missbrauch ein so umstrittenes Verfahren einsetzt.“ | |
Auch wenn der Test freiwillig sei, fühlten sich die Frauen nicht wirklich | |
frei in ihrer Entscheidung für oder gegen den Test: Würden sie den Test | |
ablehnen, müssten sie fürchten, dass ihnen das zum Nachteil gereichen | |
werde. „Die Frauen befinden sich in einem Dilemma.“ | |
Die Berater*innen stellen den Einsatz des Polygrafen aus fachlicher | |
Sicht infrage. Im Jahr 2017 verfassten sechs sächsische Organisationen eine | |
Stellungnahme. Es gebe massive Bedenken aus der Fachwelt. „Betrachtet man | |
wissenschaftliche Grundlagen der Traumaforschung, so schließt sich der | |
Einsatz eines Polygrafen beim Thema Vergewaltigung und sexueller Missbrauch | |
aus“, heißt es darin. Die Sozialarbeiter*innen forderten die | |
Gerichte auf, das Verfahren dringend zu überprüfen. | |
Gisela Klein tourt mit ihrem Polygrafen nicht nur durch Gerichte, sie hält | |
auch Vorträge über seine Wirksamkeit. Sie hat vor sächsischen Anwält*innen, | |
Richter*innen und Mitarbeiter*innen des Jugendamts referiert. | |
Seitdem wird der Polygraf an sächsischen Gerichten eingesetzt. | |
Und Klein referiert für Lobbygruppen. Im Jahr 2016 trat sie auf einer | |
Tagung von False Memory Deutschland auf. Der Verein will darüber aufklären, | |
dass vermeintliche Missbrauchsopfer nicht immer wirkliche Missbrauchsopfer | |
sind. Dass Erinnerungen an einen Missbrauch auch eingebildet oder | |
eingeredet worden sein können. Im Jahr 2022 sprach Gisela Klein auf der | |
Jahrestagung des Väteraufbruchs. Der Väteraufbruch ist ein Selbsthilfe- und | |
Politverein für Väter, die um ihre Kinder kämpfen. | |
Er steht immer wieder in der Kritik, weil Mitglieder | |
[2][rechtskonservative, frauenfeindliche Positionen vertreten]. Väter sind | |
aus der Sicht einiger Väteraufbruch-Aktivisten Opfer von Lügen und | |
Diskriminierung; Mütter manipulierten ihre Kinder, um sie den Vätern | |
vorzuenthalten. Wichtige Vertreter der Väterrechtsbewegung feiern den | |
Polygrafen als Heilsversprechen. Einer schreibt bei Facebook, Mütter | |
sollten von den Gerichten zu einem Test mit dem Lügendetektor gezwungen | |
werden. Ein anderer empfiehlt einen Polygrafentest als letztes Mittel, um | |
„Haltung zu zeigen“ gegenüber den Müttern. | |
Wie passt es zusammen, dass Gisela Klein einerseits für diese Lobbyverbände | |
auftritt, andererseits als Gutachterin den Auftrag hat, den | |
Missbrauchsvorwürfen einer Mutter unvoreingenommen zu begegnen? Klein sagt, | |
sie lasse sich von niemandem instrumentalisieren. „Mir geht es darum, | |
darüber aufzuklären, dass es eine Methode gibt, die bei fachgerechter | |
Anwendung sehr gut geeignet ist, auf zuverlässige Art und Weise einen | |
Verdacht abzuklären.“ | |
Viele Monate nachdem entschieden wurde, dass der Ex-Mann von Sabine Teske | |
sein Kind vorerst nicht mehr sehen soll, will das Gericht einen neuen | |
Versuch wagen. Es bestellt eine Psychologin, die mit den Eltern und dem | |
Kind sprechen soll. Sie soll versuchen, eine Annäherung zwischen Kind und | |
Vater zu ermöglichen. Bei einem Treffen bricht das Kind zusammen, als es | |
den Vater sieht. Die Psychologin schreibt danach einen Bericht: Eine | |
derartige Reaktion eines Kindes habe sie in ihrem ganzen Berufsleben noch | |
nie gesehen. | |
Nach diesem Befund entzieht das Gericht dem Vater das Umgangsrecht. Er darf | |
sein Kind nun nicht mehr sehen, nicht persönlich Kontakt zu ihm aufnehmen. | |
Ist das Ergebnis des Polygrafen damit widerlegt? Nicht unbedingt. Ob das | |
Kind von Teske tatsächlich sexuell missbraucht wurde, wird sich wohl nie | |
zweifelsfrei klären lassen. Zu einer „Beruhigung“ oder Klärung der | |
Situation zwischen den Eltern hat der Test jedenfalls nicht beigetragen. | |
Sabine Teske und ihr Kind haben seit dem Beschluss des Gerichts keinen | |
Kontakt mehr zu dem Vater. Ihrem Kind, sagt Teske, gehe es gut seitdem. Es | |
habe sich stabilisiert, komme im Alltag gut zurecht. Teske will nun nach | |
vorne schauen. Ihr Kind ist mittlerweile alt genug, um für sich selbst zu | |
sprechen. Den Kontakt zum Vater lehne es weiterhin vehement ab. | |
9 Mar 2024 | |
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die Abwicklung. Das Familienministerium weist jede Schuld von sich. | |
Im Namen progressiver Pädagogik: Pädophiler Netzwerker | |
Ein Ring um den Sexualpädagogen Helmut Kentler missbrauchte jahrelang | |
Kinder und Jugendliche. Weit über Berlin hinaus, wie ein neuer Bericht | |
zeigt. | |
Reform des Familienrechts: „Kinder dürfen kein Puffer sein“ | |
Ein neues Familienrecht soll Frauen und Kinder besser vor häuslicher Gewalt | |
schützen. Für Expertin Ricarda Herbrand geht die Reform nicht weit genug. | |
Betroffener über Kinderkur: „Schweigen statt Antworten“ | |
Engelbert Tacke war sieben Jahre alt, als er zur Kinderkur geschickt wurde. | |
Vor zwei Jahren stieß er auf die dunkle Vorgeschichte des | |
Verschickungsheims. | |
taz-Recherche zu Tod nach Polizeieinsatz: Als wollte man es einfach vergessen | |
Bei einem Polizeieinsatz in Königs Wusterhausen starb ein Mann, eine | |
Recherche der taz deckte Widersprüche auf. War es ein Fall von | |
Polizeigewalt? |