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# taz.de -- Bewegungstermine in Berlin: Nie wieder ist jetzt
> Im Wahlkampf wird fleißig brauner Mist plakatiert, aber wenigstens stehen
> die Menschen gegen diesen auf. Nazis dürfen nie wieder an die Macht
> kommen.
Bild: Faschisten hören niemals auf Faschisten zu sein
Wenn man die Frankfurter Allee stadtauswärts fährt, prangen im Abstand von
etwa einem Meter Dutzende AfD-Plakate. Wie immer, wenn Wahlen anstehen,
erkennt man direkt, ob man sich noch in Friedrichshain oder schon paar
Kilometer weiter, in Friedrichsfelde, befindet. In Berlin steht am 11.
Februar die [1][Wiederholung der Bundestagswahl] an. Die AfD ist derzeit
deshalb – wie die anderen Parteien auch – auf Stimmenfang. Zeitgleich
mobilisieren sich zum Glück endlich bundesweit viele Menschen und gehen
gegen Rechtsextremismus und für Antifaschismus auf die Straßen.
Warum das wichtig ist, davon zeugt der Film [2][„Wo Musik spielt, kann es
nicht so schlimm sein…“]. In dem Portrait aus der Reihe „Zeuge der Zeit“
vom Bayerischen Rundfunk aus dem Jahr 2017 legt die Musikerin und
Holocaust-Überlebende Esther Bejarano (ehem. Loewy) ihr Zeitzeugnis ab. Sie
spricht über das Nazi-Regime nach der Pogromnacht, ihrer Deportation nach
Auschwitz und der Zeit im Vernichtungslager. 1938 war Loewy gerade 14 Jahre
jung. Sie berichtet über die Grausamkeiten, aber auch darüber, wie die
Musik in Auschwitz ihr Leben rettete. [3][Die Filmvorführung] im [4][KuBiZ]
in der Antifaschistischen Zone in der Bernkasteler Straße ist kostenfrei
(Mittwoch, 7. Februar, Bernkasteler Str. 78, 19:30 Uhr).
Wer sich in Berlin antifaschistisch organisieren möchte, damit Nazis nie
wieder an die Macht kommen, ist beim [5][Offenen Antifa-Treffen (OAT)] im
Bandito Rosso richtig. Das Treffen findet formal als Plenum statt, im
Anschluss gibt es genug Zeit zum Kennenlernen, Austauschen und zum
gemeinsamen Vernetzen (Mittwoch, 7. Februar, Lottumstr. 10A, 19:00 Uhr).
Warum antifaschistische Organisierung so wichtig ist, davon zeugt das Datum
des 19. Februars. An dem Tag jährt sich der [6][rassistisch und
rechtsextrem motivierte Anschlag in Hanau] zum vierten Mal. Gökhan
Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza
Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan
Velkov wurden damals im Jahr 2020 in der hessischen Großstadt ermordet.
Die [7][Initiative 19. Februar Hanau] hat das Versprechen gegeben, dass die
Namen der Opfer nicht vergessen werden. Die Initiative zeigt sich
solidarisch und fordert Aufklärung der Tat sowie politische Konsequenzen.
Um die Initiative zu unterstützen, findet in der Kirche von unten, der
[8][KvU], ein Soli-Konzert statt. Die Einnahmen werden gespendet. Es
spielen Diensthund, Infant Sanchos und Menstruations-Massaker (Freitag, 9.
Februar, Storkower Str. 119, 20:00 Uhr).
Wie die AfD schon jetzt die Demokratie beschädigt, weiß der Referent für
Gleichstellung und aktive Rekrutierung der Uni Potsdam, [9][Cash Hauke]. Am
Freitag hält er einen Vortrag über die Studie [10][„Die Kommunalpolitik der
AfD als Herausforderung für die Demokratie“]. Im Fokus steht die Frage,
welche Auswirkungen die verstärkte Anwesenheit der AfD auf die Handlungs-
und Entscheidungsfähigkeit, die Vielfältigkeit und die Arbeitsqualität der
kommunalen Gremien in Brandenburg hat (Freitag, 9. Februar,
Peter-Göring-Str. 25, 19:00 Uhr).
6 Feb 2024
## LINKS
[1] /Teilwiederholungswahl-Berlin/!5985082
[2] https://www.ardmediathek.de/video/zeuge-der-zeit/esther-bejarano-wo-musik-s…
[3] https://stressfaktor.squat.net/node/303376
[4] https://www.kubiz-wallenberg.de/
[5] https://oatberlin.noblogs.org/category/termine/
[6] /Schwerpunkt-Rechter-Anschlag-in-Hanau/!t5563930
[7] https://19feb-hanau.org/
[8] https://kvu-berlin.de/
[9] https://www.uni-potsdam.de/de/gleichstellung/ueber-uns/team-koordinationsbu…
[10] https://www.mmz-potsdam.de/forschung/emil-julius-gumbel-forschungsstelle/m…
## AUTOREN
Desiree Fischbach
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