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# taz.de -- Klimawandel: Große Sorge um den Amazonas
> Der Amazonas-Regenwald könnte sich laut einer neuen Studie schon bald
> einem Kipppunkt nähern – mit Auswirkungen auf das weltweite Klima.
Bild: Ausgetrocknete Flüsse und Waldbrände: Trockenheit machte dem Amazonas i…
Berlin taz | Die Hinweise mehren sich: Forscherinnen und Forscher warnen
[1][in einer Studie] vor dem Kippen des [2][Amazonas-Regenwalds] in
Lateinamerika. „Bereits heute hat sich der südöstliche Amazonas von einer
Kohlenstoffsenke zu einer Quelle entwickelt – was bedeutet, dass der
aktuelle Umfang menschlicher Einflüsse zu hoch ist, damit die Region
langfristig ihren Status als Regenwald beibehalten kann“, sagt der Biologe
Boris Sakschewski vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, einer der
Autoren der Studie.
Das Problem höre dort aber nicht auf. „Da Regenwälder die Luft mit viel
Feuchtigkeit anreichern, welche die Grundlage für Niederschläge weiter im
Westen und Süden des Kontinents bilden, kann der Verlust von Wald an einem
Ort zum Verlust von Wald an einem anderen führen. Das nennt man dann eine
sich selbst verstärkende Rückkopplungsschleife oder einfach ‚Kippen‘.“ …
Ergebnisse sind im Fachmagazin Nature erschienen.
Demnach könnten bis zur Mitte des Jahrhunderts bis zu 47 Prozent der
Amazonaswälder bedroht sein. Die Problemfelder sind bekannt: steigende
Temperaturen infolge der Klimakrise, Regen zur falschen Zeit oder Dürre
sowie Abholzung.
Auch zuletzt stand der Amazonas unter massivem Stress. Von Juni bis
Dezember 2023 herrschten brutale Hitze und Dürre. Der Planet ist im Schnitt
schon um 1,2 Grad wärmer als vor der Industrialisierung. Die fraglichen
Monate lagen sogar alle um mehr als 1,5 Grad über den damals typischen
Temperaturen. Der Klimawandel hat die Dürre stark begünstigt, nämlich
30-mal wahrscheinlicher gemacht, wie eine Studie der Forschungsinitiative
World Weather Attribution ergab.
## Absterben des Regenwaldes verstärkt den Klimawandel
[3][Die Flüsse waren so flach] wie teils seit 120 Jahren nicht. Das hat den
Bootsverkehr eingeschränkt wie auch den Zugang zu Trinkwasser, die
Landwirtschaft, die Fischerei und den Handel in der Region. Außerdem
starben zahlreiche Pflanzen und Tiere, darunter mehr als 150 der seltenen
pinken Flussdelfine.
Ein Absterben des Regenwalds beziehungsweise der Übergang zur Savanne ist
aber nicht nur eine Folge der Klimakrise – es treibt sie auch an. Der
Regenwald bindet große Mengen Kohlenstoff. Verliert er diese Funktion,
destabilisiert sich das Klima weiter.
18 Feb 2024
## LINKS
[1] https://www.nature.com/articles/s41586-023-06970-0
[2] /Amazonas/!t5018335
[3] /Extremes-Wetter/!5984644
## AUTOREN
Susanne Schwarz
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Klimakonferenz in Dubai
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