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# taz.de -- Schwere Vorwürfe gegen UNRWA: Dauerhilfe ist nicht die Lösung
> Ja, das Hilfswerk UNRWA übernimmt Aufgaben, die ein Staat übernehmen
> sollte. Den Palästinenser:innen wirklich helfen kann es aber nicht.
Bild: Ausgabe der UNRWA-Hilfen im Gazastreifen im November 2023
Rund [1][10 Prozent aller etwa 13.000 im Gazastreifen Beschäftigten des
Hilfswerks UNRWA] sollen Verbindungen zur Hamas oder dem Islamistischen
Dschihad haben. So berichtete [2][das Wall Street Journal]. Zwölf
Mitarbeiter sollen aktiv an den Pogromen am 7. Oktober beteiligt gewesen
sein. Mindestens eine der seitdem freigelassenen Geiseln [3][berichtet, bei
einem Lehrer einer UN-Schule untergebracht gewesen zu sein].
Gründe genug also, die Organisation aufzulösen? Ja. In den vergangenen fünf
Jahren hat Deutschland so viel Geld an die UNRWA wie kein anderes Land
überwiesen: eine Milliarde Euro.
Aber was passiert dann mit den schon vor dem Krieg gegen die Hamas
perspektivlos lebenden Menschen in Gaza und im Westjordanland? Insbesondere
[4][die UN-Schulen sind eine der wenigen Perspektiven für die Menschen
dort]. UNRWA übernimmt viele der Aufgaben, die eigentlich ein Staat
übernehmen sollte. In Gaza, wo die Hamas regiert, ein Witz, darauf zu
hoffen, dass sich das ändert. Aber selbst in Jordanien und Libanon leben
Palästinenser als Flüchtlinge – und verharren in einer sich über
Generationen erstreckenden Warteschleife. Denn anders als bei anderen
Flüchtlingsgruppen wird ihr Status vererbt.
Als Flüchtlinge gelten nicht nur jene, die durch den Arabisch-Israelischen
Krieg von 1948 vertrieben wurden, sondern auch deren Nachkommen. Sie alle
„warten“ also darauf, dorthin zurückkehren zu können, wo ihre Großeltern
gelebt haben – im heutigen Israel. Das kann, darf und wird nicht passieren.
Ganz einfach, weil Juden und Jüdinnen dann in Israel, dem einzigen Staat,
der ihnen Selbstbestimmung garantiert, wieder in der Minderheit wären.
Den Palästinenser:innen wäre ehrlicher geholfen, wenn sie verstünden:
Eine Rückkehr ist Quatsch. Ein eigener Staat wird sicher nicht „from the
river to the sea“ reichen. Und statt hilflose Schützlinge eines
UN-Hilfswerkes zu sein, wäre Selbstbestimmung innerhalb eines eigenen
Staates die bessere Option.
31 Jan 2024
## LINKS
[1] /Humanitaere-Hilfe-fuer-Gaza/!5988409
[2] https://www.wsj.com/world/middle-east/at-least-12-u-n-agency-employees-invo…
[3] https://www.juedische-allgemeine.de/israel/unrwa-weist-vorwuerfe-zurueck/
[4] https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/nahostkonflikt-palaest…
## AUTOREN
Ariane Lemme
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