# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Anschlag auf Botschaft vereite… | |
> Über den Zaun der israelischen Botschaft in Schweden wird eine | |
> Handgranate geworfen. Die USA schießen Drohnen im Jemen und aus Iran ab. | |
Bild: Ein Polizist in der Straße vor der israelischen Botschaft in Stockholm a… | |
## US-Militär schießt Drohnen ab | |
Die US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben über dem Golf von Aden drei | |
iranische Drohnen abgeschossen und im Jemen zehn Drohnen der von Teheran | |
unterstützten Huthi-Rebellen zerstört. Das für den Nahen Osten zuständige | |
US-Regionalkommando Central Command (Centcom) erklärte im | |
Kurzbotschaftendienst X, die iranischen Drohnen seien am Mittwochabend um | |
21.10 Uhr Ortszeit vom US-Zerstörer „USS Carney“ abgeschossen worden. Die | |
Drohnen hätten sich „in der Nähe“ des Kriegsschiffes befunden. | |
Angaben darüber, um was für Drohnen es sich handelte, machte das US-Militär | |
nicht. Die unbemannten Fluggeräte können sowohl für Angriffe als auch zur | |
Aufklärung eingesetzt werden. | |
Stunden später erklärte Centcom dann auf X, früher Twitter, das US-Militär | |
habe bei einem nächtlichen Militäreinsatz eine Drohnen-Bodenstation der | |
Huthi im Jemen sowie zehn Angriffsdrohnen der Miliz zerstört. Die | |
Bodenstation und die Drohnen seien als „unmittelbare Gefahr für | |
Handelsschiffe und Schiffe der US-Marine in der Region“ eingestuft und | |
deswegen in „Selbstverteidigung“ bombardiert worden. Der Einsatz werde die | |
internationale Handelsschifffahrt „sicherer“ machen. (afp) | |
## Netanjahu: „UNRWA ist komplett von der Hamas infiltriert“ | |
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat das [1][unter | |
massiven Druck geratene UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA] scharf kritisiert. | |
„UNRWA ist komplett von der Hamas infiltriert“, sagte Netanjahu am Mittwoch | |
bei einem Treffen mit UN-Botschaftern in Jerusalem. „Andere | |
UN-Organisationen und andere Hilfsorganisationen müssen UNRWA ersetzen.“ | |
Das UN-Palästinenserhilfswerk habe der Hamas „gedient“, unter anderem in | |
Schulen, sagte Netanjahu weiter. „Ich sage das mit großem Bedauern, weil | |
wir gehofft hatten, dass es eine objektive und konstruktive Organisation | |
geben würde, die Hilfe leistet. Wir brauchen heute im Gazastreifen eine | |
solche Organisation, aber UNRWA ist nicht diese Organisation.“ | |
Zwölf Mitarbeiter des UNRWA stehen im Verdacht, in den beispiellosen | |
Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel | |
am 7. Oktober verstrickt gewesen zu sein. Einige von ihnen wurden | |
UN-Angaben zufolge inzwischen entlassen. | |
Als Reaktion auf die Vorwürfe einer Beteiligung von UNRWA-Mitarbeitern am | |
Hamas-Angriff auf Israel haben mehrere Staaten ihre Zahlungen an das | |
Hilfswerk gestoppt, unter ihnen Deutschland und die USA. (afp) | |
## Netanjahu: Geiseldeal „nicht um jeden Preis“ | |
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will einem möglichen neuen | |
Abkommen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und der Freilassung weiterer | |
Geiseln nach eigenen Aussagen „nicht um jeden Preis“ zustimmen. „Wir haben | |
rote Linien“, sagte der unter Druck stehende Regierungschef am | |
Mittwochabend in einer Video-Ansprache, wie die Times of Israel berichtete. | |
Er bekräftigte demnach, man werde den Krieg nicht beenden, die Truppen | |
nicht abziehen und für einen Geisel-Deal nicht „Tausende Terroristen“ aus | |
Gefängnissen freilassen. | |
Ferner verlangte er ein Ende des Mandats des umstrittenen UN-Hilfswerks für | |
palästinensische Flüchtlinge (UNRWA). „Ich denke, dass es an der Zeit ist, | |
dass die internationale Gemeinschaft und die UN verstehen, dass die Mission | |
der UNRWA enden muss“, sagte er am Mittwochabend vor Diplomaten in | |
Jerusalem. (dpa) | |
## Baerbock verlangt Aufklärung der Vorwürfe gegen UNRWA | |
[2][Bundesaußenministerin Annalena Baerbock] hat für eine differenzierte | |
Debatte über die Zukunft des UN-Hilfswerks geworben und von der UN eine | |
rasche Aufklärung der Vorwürfe gegen UNRWA-Mitarbeiter verlangt. „Die | |
Situation in Gaza ist einfach die Hölle“, sagte die Grünen-Politikerin am | |
Mittwoch in der Debatte über den Haushalt des Auswärtigen Amts im Bundestag | |
in Berlin. UNRWA sei fast der alleinige Versorger in Gaza, da alle anderen | |
Hilfsorganisationen dort „derzeit so gut wie nicht mehr aktiv sein können“, | |
sagte sie. (dpa) | |
## USA: „Islamischer Widerstand im Irak“ beging Anschlag | |
Nach dem tödlichen [3][Angriff] proiranischer Milizen [4][auf amerikanische | |
Soldaten in Jordanien] hat die US-Regierung eine Gruppe als verantwortlich | |
identifiziert. „Wir glauben, dass der Anschlag von einer Dachorganisation | |
namens Islamischer Widerstand im Irak geplant, finanziert und durchgeführt | |
wurde“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, | |
John Kirby, am Mittwoch in Washington. Die Organisation umfasse mehrere | |
Gruppen, unter anderem die proiranische Miliz Kataib Hisbollah. Bei dem | |
Drohnenangriff in der Nähe der syrischen Grenze waren am Sonntag drei | |
US-Soldaten getötet worden. | |
Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im | |
Oktober haben proiranische Milizen fast täglich Angriffe auf | |
US-Militärstützpunkte im Irak und in Syrien verübt. Die US-Regierung hat | |
darauf mit Luftschlägen in beiden Ländern reagiert. (dpa) | |
## Anschlag auf israelische Botschaft vereitelt | |
In Stockholm ist nach Angaben des dortigen israelischen Botschafters ein | |
Anschlag auf die Vertretung seines Landes vereitelt worden. Es habe einen | |
versuchten Angriff gegen die israelische Botschaft und ihre Mitarbeiter | |
gegeben, erklärte Botschafter Ziv Nevo Kulman am Mittwoch im Onlinedienst | |
X, vormals Twitter. Die schwedische Polizei sprach von einem „gefährlichen | |
Gegenstand“, der auf dem Gelände der Botschaft gefunden worden sei. | |
Ein Entschärfungskommando sei zu dem Schluss gekommen, dass es sich um ein | |
„scharfes“ Objekt handelte und habe es „zerstört“, sagte Daniel Wikdah… | |
der Polizei Stockholm der Nachrichtenagentur AFP. Die Botschaft habe die | |
Polizei am frühen Nachmittag über den Fund des Gegenstandes informiert. Es | |
seien Ermittlungen eingeleitet worden, sagte Wikdahl. Genauere Angaben zu | |
dem Gegenstand machte er nicht. | |
Die schwedischen Zeitungen Expressen und Aftonbladet berichteten, es habe | |
sich um eine Handgranate gehandelt. Laut Aftonbladet wurde sie über den | |
Zaun auf das Gelände der Botschaft geworfen. (afp) | |
1 Feb 2024 | |
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