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# taz.de -- Abstimmung über Crispr/Cas-Lebensmittel: EU-Ausschuss will mehr Ge…
> Der Umweltausschuss des EU-Parlaments spricht sich gegen die
> Kennzeichnung von mit Crispr/Cas erzeugtem Essen aus. Gegner hoffen jetzt
> auf das Plenum.
Bild: Ob etwas mit Methoden wie Crispr erzeugt wurde, soll nach Willen des EU-U…
Brüssel taz | Der Umweltausschuss des EU-Parlaments will, dass die meisten
mit Hilfe neuer [1][Gentechnkmethoden] hergestellten Nahrungsmittel nicht
mehr gekennzeichnet und geprüft werden müssen. 47 Parlamentarier vor allem
der Europäischen Volkspartei, der CDU und CSU, der Liberalen und der in
Teilen rechtspopulistischen ECR-Fraktion winkten am Mittwoch eine
entsprechende Vorlage der EU-Kommission fast unverändert durch. Die meisten
der 31 Gegenstimmen kamen laut Parlamentsverwaltung von den
Sozialdemokraten, Grünen und Linken.
Der Ausschuss hat sich wie die Kommission dafür ausgesprochen, die
Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel aus vielen Pflanzen aufzuheben, die
durch Methoden wie [2][der Genschere Crispr] erzeugt wurden. Lediglich das
Saatgut würde speziell deklariert werden. Auch Tests auf Gesundheitsrisiken
fielen weitgehend weg. Das soll der Gentechnik zum Durchbruch verhelfen,
die zwar grundsätzlich in der EU erlaubt ist, aber kaum genutzt wird. Die
Befürworter versprechen sich zum Beispiel mehr Getreide, das besser mit der
Klimakrise klarkommt. Umweltschützer befürchten, die neue Gentechnik könnte
auch dafür genutzt werden, eine umweltschädliche Landwirtschaft zu
erleichtern – zum Beispiel, indem Pflanzen resistent gegen Pestizide
gemacht werden. Außerdem könnten Saatgutkonzerne ihre Macht ausweiten, weil
Gentechnikpflanzen patentierbar sind.
Der CDU-Abgeordnete Norbert Lins lobte zwar, dass sich die Parlamentarier
gegen Patente auf Pflanzen der neuen Gentechnik ausgesprochen hätten. Diese
Positionierung sei aber rechtlich nicht bindend, weil die EU die dafür
nötige Änderung des Europäischen Patentabkommens gar nicht beschließen
könne, sagte der agrarpolitische Sprecher der Grünen, Martin Häusling.
## Auch Prüfung auf Risiken soll wegfallen
Der Ausschuss will zudem, dass noch mehr Pflanzen als von der EU-Kommission
vorgeschlagen von der Kennzeichnungs- und Prüfpflicht ausgenommen werden.
Wichtigste Bedingung bleibt, dass keine artfremden Gene ins Erbgut
eingesetzt werden. Die Abgeordneten lehnten Vorschläge ab,
Gentechnikpflanzen im Ökolandbau zuzulassen. Aber der Entwurf lasse offen,
wer den Schaden bezahlt, wenn solche Pflanzen Biofelder verunreinigen,
kritisierte Häusling. Er hofft nun, dass das Plenum Anfang Februar anders
als der Umwelt- und vergangenen Dezember der Agrarausschuss entscheidet.
Danach müssen sich das Parlament und der Rat der Mitgliedstaaten einigen.
Derzeit sind in der EU laut Kommission rund 300 Gentechnikpflanzen für den
Import als Lebens- oder Futtermittel und eine für den Anbau zugelassen.
24 Jan 2024
## LINKS
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[2] /Grosse-Mehrheit-in-Umfrage/!5959664
## AUTOREN
Jost Maurin
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