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# taz.de -- Inflationsrate in der Eurozone: Deutschland treibt Euro-Inflation
> Nicht nur in Deutschland, auch in der Eurozone steigen die Preise wieder
> schneller. Grund ist der Wegfall von Entlastungsmaßnahmen der Regierung.
Bild: Die Preise sind für die EZB stabil, wenn die Inflation mittelfristig zwe…
Berlin taz | Auch in der Eurozone hat die [1][Inflation] zuletzt wieder
deutlich zugelegt. So waren die Preise innerhalb der Währungsunion im
Dezember um 2,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat, wie das
EU-Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Im November lag die
Teuerungsrate noch bei 2,4 Prozent.
Für Deutschland vermeldete das Statistische Bundesamt bereits am Donnertag
einen Wiederanstieg der Inflationsrate. Demnach stiegen die Preise
vorläufigen Schätzungen zufolge hierzulande im Dezember um 3,7 Prozent. Im
November lag die Inflationsrate noch bei 3,2 Prozent. Laut Statistischem
Bundesamt stiegen die Preise im vergangenen Jahr im [2][Durchschnitt um 5,9
Prozent]. Die Inflation ging damit leicht zurück – 2022 lag sie wegen der
durch den russischen Angriff auf die Ukraine ausgelösten Energiepreiskrise
bei 6,9 Prozent.
Die Rate ist damit aber immer noch deutlich höher als von der Europäischen
Zentralbank (EZB) angestrebt. Sie hat das mittelfristige Ziel einer
Inflationsrate im Euroraum von zwei Prozent. Um dieses wieder zu erreichen,
hat die EZB zwischen Sommer 2022 und Oktober 2023 zehnmal in Folge die
Leitzinsen erhöht.
Grund für den Wiederanstieg der Inflationsrate sind laut dem Statistischen
Bundesamt wieder gestiegene Energiepreise. Diese sind im Oktober und
November im Jahresvergleich gesunken und legten im Dezember wiederum 4,1
Prozent zu. „Im Dezember 2022 hatte die deutsche Bundesregierung die
Abschlagzahlungen auf Gas und Fernwärme übernommen und damit die Preise
gedrückt, was nun zu einer höheren gemessenen Teuerung im Dezember 2023
geführt hat“, erklärt dies der wissenschaftliche [3][Direktor des Instituts
für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung,
Sebastian Dullien]. Das sei auch der Hauptgrund für den spürbaren Anstieg
im Euroraum.
## Ökonom fordert Zinssenkungen
Laut Dullien dürften auch im Januar die Preise wieder stärker steigen. Für
die Zeit danach gibt er aber Entwarnung: „Spätestens ab Februar dürfte sich
der Abwärtstrend auch bei der Euro-Inflation fortsetzen. Die
Inflationsdynamik in der Eurozone ist gebrochen, auch wenn die gemessene
Teuerungsrate im Dezember leicht gestiegen ist.“
Die stark gestiegenen Zinsen bremsten nun das Wachstum aus und trügen dazu
bei, dass die [4][deutsche Wirtschaft 2024] erneut schrumpfen dürfte. „Die
Europäische Zentralbank sollte nun Zinssenkungen vorbereiten und im
Frühjahr die Zinsen tatsächlich auch senken, sobald der Abwärtstrend bei
der Inflation wieder deutlicher sichtbar wird“, so Dullien.
5 Jan 2024
## LINKS
[1] /Nach-dem-Inflationsschock/!5981842
[2] /Inflation-2023/!5983686
[3] /Wirtschaftskrise-in-Deutschland/!5950441
[4] /Oekonom-zur-Konjunktur-2024/!5981684
## AUTOREN
Simon Poelchau
## TAGS
Inflation
Europäische Zentralbank
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