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# taz.de -- Demonstration gegen AfD: Neues Netzwerk gegen rechts
> Endlich wächst der Widerstand gegen die AfD. Das noch junge Netzwerk
> „Hand in Hand“ möchte langfristig ein Bündnis gegen rechts bilden.
Bild: Bundesweit gingen Zehntausende am vergangenen Sonntag auf die Straße geg…
Nach der Demo ist vor der Demo. Das haben sich auch die
Initiator*innen rund um Fridays for Future vorgenommen und kündigen
direkt [1][nach der Versammlung von diesem Sonntag] die nächste Großdemo
an: Am 3. Februar organisiert das noch junge Bündnis „Hand in Hand“ die
nächste Aktion.
Das Bündnis, bei dem auch FFF und weitere bekannte Organisationen vertreten
sind, wollen die Ereignisse der vergangenen Woche nutzen, um ein
langfristiges Bündnis gegen rechts zu etablieren. Für viele seien die
Ergebnisse der Correctiv-Recherche in der vergangenen Woche ein Weckruf
gewesen, sagt Samira Ghandour, FFF-Mitinitatorin der vergangenen Demo.
Das Recherchezentrum veröffentlichte am Mittwoch Informationen zu einem
[2][Geheimtreffen von AfD- und CDU-Politikern] der „Werteunion“ sowie
Rechtsextremen, die die Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund
planten. „Als migrantische Person weiß ich, wie Rechte in Deutschland über
uns reden. Trotzdem brauchte es diesen Moment der Empörung, um Menschen auf
die Straße zu bekommen.“
Sie sei erleichtert, wie viele Menschen am Sonntag bundesweit und besonders
in Berlin auf die Straße gegangen sind. Die Wut und den Tatendrang der
Leute müssen FFF und ihre Bündnispartner jetzt nutzen, um für [3][den Kampf
gegen rechts] zu mobilisieren. „Wir sind gut vernetzt in ganz Deutschland
und haben gezeigt, was wir in 72 Stunden auf die Beine stellen können.
Unsere Erfahrung wollen wir in das Bündnis einbringen“, sagt Ghandour.
## „Unteilbar“-Ehemalige im Netzwerk aktiv
Dass zivilgesellschaftliche Organisationen nun gemeinsame Demonstrationen
planen, kann besonders einflussreich sein, weiß Lukas Theune,
Geschäftsführer des Republikanischen Anwältinnen- und Anwältevereins. Der
Verein engagierte sich zwischen 2018 und 2022 maßgeblich im Bündnis
„Unteilbar“, das Großdemonstrationen gegen rechts organisierte.
„Unteilbar hat gezeigt, dass wir politische Themen zusammendenken müssen,
denn der Erhalt der Demokratie ist die Basis aller unserer Anliegen.“ Damit
der aktuelle Tatendrang nachhaltig in eine Bewegung übergehen kann, brauche
es mediale Aufmerksamkeit für die Proteste, aber auch eine klare
Kommunikation, was das Bündnis „Hand in Hand“ erreichen will, so Theune.
„Eine Lehre, die ich aus meiner Zeit bei Unteilbar ziehe, ist,
weitreichender zu denken. Wir wollen bei ‚Hand in Hand‘ nicht nur die
nächste Demo im Februar planen und dann gehen, wir wollen uns langfristig
für die Zivilgesellschaft starkmachen“, so Theune.
„Unteilbar“ selbst sei vorbei, doch neue Energie sei entfacht und viele der
ehemaligen Aktiven setzen diese jetzt für „Hand in Hand“ ein. Dass die
Aufmerksamkeit für ihre Inhalte aufgrund der Vielzahl an politischen
Herausforderungen in nächster Zeit abbreche, sehe er nicht. „Wir befinden
uns in einer Zeit multipler Krisen, aber das ist kein Grund, sich nicht zu
engagieren. Wir müssen stattdessen solidarisch und gemeinsam an allen
Problemen arbeiten“, findet der Rechtsanwalt.
## Aktionen außerhalb Berlins in Planung
Dass FFF sich für den Kampf gegen rechts starkmache, sei ein Beispiel
dafür, dass es eine breit aufgestellte Bewegung innerhalb der
Bürger*innen geben muss, um erfolgreich gegen den Rechtsruck anzukommen.
Die Massenbesetzung, die die Letzte Generation am selben Februartag in
Berlin plane, könne man mit der Demo vereinbaren.
In den nächsten Tagen plant das Bündnis, wie es im Wahljahr 2024 auch in
den Bundesländern aktiv sein kann. „Es sind total viele Menschen aktiv, was
Freude macht, und trotzdem können wir immer weitere Menschen im Bündnis
gebrauchen, um über Berlin hinauszudenken“, sagt Theune.
Details zur Demo Anfang Februar sind noch unklar. Bisher soll es nur eine
Aktion in Berlin geben. „FFF hat Arbeitsgruppen in vielen Landkreisen, die
wir mobilisieren wollen, um unsere Demokratie zu verteidigen“, sagt Samira
Ghandour. Ihnen gehe es nicht nur darum, auf die Straße zu gehen, sondern
die Demokratie auch im Privaten zu stärken.
„Wir haben schon immer das Ziel verfolgt, auch in den persönlichen Diskurs
zu gehen mit klimapolitischen Themen.“ Es sei an der Zeit, sich auch im
eigenen Umfeld einzusetzen und über rechte Ideologien zu informieren.
16 Jan 2024
## LINKS
[1] /Proteste-gegen-Rechtsextreme/!5985256
[2] /Parteichef-Tino-Chrupalla-wohl-dabei/!5986087
[3] /Demonstration-fuer-AfD-Verbot/!5985229
## AUTOREN
Anastasia Zejneli
## TAGS
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