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# taz.de -- Iran und der Westen: Säbelrasseln im Roten Meer
> Die Spannungen zwischen dem Westen und Iran sowie seinen Verbündeten
> steigen. Großbritannien droht, Iran verlegt ein Kriegsschiff vor den
> Jemen.
Bild: Das Rote Meer wird zur Kriegszone. Der jüngste Angriff galt dem Frachter…
Berlin taz | Vor dem [1][Hintergrund des Gazakriegs], der mit
unverminderter Härte ins neue Jahr geht, wachsen die internationalen
Spannungen. Neben Israels nördlichem Nachbarland Libanon könnte vor allem
der Konflikt im Roten Meer eskalieren. Dort greift die vom Iran
unterstützte Huthi-Miliz aus dem Jemen seit Wochen Handelsschiffe an.
Am Wochenende schoss die US-Marine zwei Antischiffsraketen ab und versenkte
drei kleinere Boote, mit denen die Huthis US-Angaben zufolge einen Frachter
angegriffen hatten. Ein viertes Boot samt Angreifern konnte fliehen.
Huthi-Angaben zufolge wurden zehn Milizionäre getötet. Die Reederei Maersk
setzte ihre Schifffahrt in der Region wegen der Angriffe erneut
vorübergehend aus. Zuvor hatte das [2][auch die Reederei Hapag-Lloyd]
getan.
Die USA hatten vor Weihnachten eine Marineallianz verschiedener Staaten ins
Leben gerufen, um die Schifffahrt durchs Rote Meer zu schützen, das Asien
mit Europa verbindet. Neben den USA sind unter anderem Frankreich und
Großbritannien beteiligt. Der britische Verteidigungsminister drohte den
Huthis in einem am Sonntagabend veröffentlichten [3][Beitrag] im Daily
Telegraph mit „direkten Maßnahmen“, sollte die Miliz die Angriffe nicht
einstellen.
„Wir sind entschlossen, böswillige Akteure für die rechtswidrige
Beschlagnahmung (von Schiffen, die Red.) und Angriffe zur Rechenschaft zu
ziehen“, so Grant Shapps. Als Reaktion auf die Huthi-Angriffe denkbar sind
etwa Luftschläge gegen Huthi-Stellungen auf dem jemenitischen Festland.
Laut Daily Telegraph ist Großbritannien mit den USA im Gespräch über eine
gemeinsame militärische Reaktion, die über den Schutz angegriffener
Handelsschiffe hinausgeht.
Während die USA im Roten Meer mit schlagkräftigen Kriegsschiffen präsent
sind, berichteten staatsnahe iranische Medien am Montag, dass die iranische
Armee ihrerseits ein Kriegsschiff ins Rote Meer geschickt habe. Die Führung
in Teheran sowie die Huthis wollen die Angriffe auf Schiffe, denen sie
einen Bezug zu Israel nachsagen, als Unterstützung der
Palästinenser*innen im Gazastreifen verstanden wissen.
Libermann fordert Besetzung des Südlibanon
Dort dauern die Kämpfe zwischen Israel und den Terrororganisationen Hamas
und Islamischer Dschihad an, vor allem in der Stadt Chan Junis im Süden und
im Zentrum des Küstenstreifens. In Chan Junis berichteten
Einwohner*innen von Luftangriffen und Granatenbeschuss. Die Zahl der
Getöteten ist laut dem von der Hamas geführten Gesundheitsministerium
mittlerweile auf rund 22.000 gestiegen.
Trotz der massiven Zerstörung im Gazastreifen flogen in der Nacht auf
Montag – direkt nach Anbruch des neuen Jahres – erneut Raketen aus dem
Küstengebiet auf Israel. Das israelische Militär sprach von Angriffen auf
Tel Aviv und den Süden des Landes, machte zunächst aber keine Angaben zu
möglichen Opfern oder Schäden. In Tel Aviv wurden die Raketen vom
Flugabwehrsystem abgefangen.
Die Zeitung Times of Israel berichtete indes, dass der Raketenbeschuss aus
dem Gazastreifen im Dezember deutlich zurückgegangen sei. Während Anfang
des Monats noch 75 Raketen täglich abgefeuert worden seien, sei die Zahl
gegen Ende des Monats auf 14 Raketen täglich gesunken.
Zu gegenseitigem Beschuss kam es am Montag auch erneut zwischen der
israelischen Armee und der hochgerüsteten [4][libanesischen Hisbollah], die
Israel von Norden her mit Vernichtung droht. Der israelische
Oppositionspolitiker und Ex-Verteidigungsminister Avigdor Liberman sprach
sich dafür aus, Südlibanon militärisch zu besetzen, um eine Pufferzone zu
schaffen, und die Miliz hinter den libanesischen Fluss Litani zu
vertreiben.
1 Jan 2024
## LINKS
[1] /Krieg-in-Nahost/!5981919
[2] /Reederei-Sprecher-zu-Huthi-Attacken/!5980706
[3] https://www.telegraph.co.uk/world-news/2023/12/31/israel-hamas-war-latest-n…
[4] /Nach-der-Toetung-General-Mussawis/!5981577
## AUTOREN
Jannis Hagmann
## TAGS
Israel
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Kolumne Der rote Faden
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