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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Südafrika wirft Israel Genozi…
> Israel steht angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer im Gaza-Krieg
> international zunehmend in der Kritik. Jetzt wird sogar das Weltgericht
> angerufen.
Bild: Im gesamten Gazastreifen herrscht Krieg
## Israels Armee meldet Zerschlagung zweier Militäranlagen
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge zwei Militäranlagen der
radikalislamischen Hamas in Beit Lahia im Norden des Gazastreifen zerstört.
In der Stadt Gaza seien zudem dutzende „Terroristen“ getötet worden,
erklärte das Militär am Samstag. Die Armee sprach von „heftigen Kämpfen“
und Luftangriffen in mehreren Orten in dem Palästinensergebiet.
Der Einsatz der israelischen Bodentruppen gegen die radikalislamische
Palästinenserorganisation Hamas werde von der israelischen Marine durch
Beschuss vom Meer aus unterstützt, hieß es weiter.
Über der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens stieg am Samstag Rauch
auf. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete von anhaltendem
Artilleriebeschuss in der Nacht in Chan Junis. Weiter südlich suchten in
Rafah in der Nähe der Grenze zu Ägypten immer mehr Menschen Zuflucht. Ein
Abflauen der Kämpfe war nicht in Sicht. (afp)
## Im Gazastreifen breiten sich Krankheiten weiter aus
In den vorübergehenden Unterkünften im Gazastreifen mit Zehntausenden
Vertriebenen auf engstem Raum nehmen Krankheiten nach Angaben des
UN-Nothilfebüros OCHA weiter zu. Gesundheitsdienste seien schon lange
überfordert, und immer wieder neue, von Israel angeordnete Vertreibungen
machten ihre Aufgabe noch schwieriger.
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus,
listete auf der Online-Plattform X, früher Twitter, die Krankheitsfälle
auf. Danach litten bereits 180 000 Menschen an Atemwegsentzündungen, mehr
als 136 000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfall. Es gebe mehr als 55 000
Fälle von Läusen und Krätze.
Durchfall ist für Kinder unter fünf Jahren lebensgefährlich, wenn sie nicht
behandelt werden, weil der Körper Wasser und wichtige Mineralstoffe
verliert.
Das UN-Kinderhilfswerk hat nach Angaben von OCHA am Freitag 600 000
Impfdosen in den Gazastreifen geliefert. Damit sollen kleine Kinder trotz
des Krieges im nächsten Jahr ihre Routineimpfungen erhalten. Dazu gehören
zum Beispiel Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten. (dpa)
## Israels Armee setzt Angriffe im Gazastreifen fort
Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen
fortgesetzt. Wie die Armee am Samstagmorgen mitteilte, griffen
Kampfflugzeuge im Verbund mit den Bodentruppen und flankiert von der Marine
„in verschiedenen Gebieten“ des abgeriegelten Küstenstreifens
„terroristische Zellen und Infrastruktur an“. Die Truppen lieferten sich
„heftige“ Gefechte mit Terroristen. So habe man im Laufe des vergangenen
Tages in der Stadt Gaza im Norden des Küstenstreifens Dutzende von
Terroristen getötet, hieß es. Unabhängig ließ sich das zunächst nicht
überprüfen.
Erneut seien im Gazastreifen militärische Anlagen der islamistischen Hamas
sowie Waffenlager von den Truppen gesprengt worden, hieß es weiter. Während
die Armee nach vorherigen eigenen Angaben dabei ist, im Norden die
operative Kontrolle über das Gebiet zu übernehmen, konzentriert sie sich
nun auf den Süden und mittleren Gazastreifen. So wurden die Kämpfe vor
allem in der südlichen Stadt Chan Junis ausgeweitet. Dort vermutet die
Armee in den unterirdischen Tunnel Führungsleute der Hamas. Chan Junis gilt
als die Hochburg der Hamas. (dpa)
## Südafrika beschuldigt Israel des Völkermords
Während Israels Armee ihren Einsatz im Gazastreifen intensiviert, hat
Südafrika den jüdischen Staat vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in
Den Haag nun [1][des Völkermords beschuldigt] und eine Einstellung der
Kämpfe verlangt. In der am Freitag eingereichten Klage ersucht Südafrika
das Gericht um eine einstweilige Verfügung, mit der Israel aufgefordert
wird, den Militäreinsatz in dem dicht besiedelten Küstengebiet unverzüglich
auszusetzen. Israel wies die Anschuldigung eines Genozids am
palästinensischen Volk als völlig haltlos zurück und bezeichnete Südafrikas
Antrag laut Medienberichten als eine „verabscheuungswürdige“ Ausnutzung des
Weltgerichts.
„Die Klage Südafrikas entbehrt sowohl der faktischen als auch der
juristischen Grundlage“, schrieb ein Sprecher des israelischen
Außenministeriums auf X, vormals Twitter, am Freitagabend. „Südafrika
arbeitet mit einer Terrororganisation (Hamas) zusammen, die zur Zerstörung
des Staates Israel aufruft.“ Für das Leid der Palästinenser in Gaza sei
ausschließlich die Hamas verantwortlich. (dpa)
## Angriffe auf Syrien nach Raketenbeschuss
Nach Raketenbeschuss aus Syrien hat die israelische Armee nach eigenen
Angaben Angriffe auf das Land ausgeführt. Vor kurzem seien nach dem Ertönen
von Luftalarm „im Norden Israels“ zwei Raketen auf offenem Gelände
abgestürzt, erklärte die Armee in der Nacht auf Samstag. Das Militär gehe
nun gegen den Ursprung des Beschusses vor.
Die Armee gab gegenüber der Nachrichtenagentur AFP nicht an, wo genau die
Raketen niedergingen. Israel sieht die annektierten Golanhöhen als Teil
seines Nordbezirks an.
Nach Angaben des syrischen Verteidigungsministeriums und laut syrischen
Staatsmedien hatte ein israelischer Angriff am Donnerstag die Hauptstadt
Damaskus zum Ziel. (afp)
## US-Außenministerium genehmigt Waffenverkauf an Israel
Das US-Außenministerium hat unter Umgehung des Kongresses den Verkauf
weiterer Waffen an Israel im Millionenwert genehmigt. Ohne die sonst bei
Rüstungsverkäufen ins Ausland übliche Überprüfung durch den Kongress sei
damit grundsätzlich der Verkauf von Waffen im Wert von 147,5 Millionen
Dollar (rund 133 Mio Euro) möglich, teilte die zuständige Behörde Defense
Security Cooperation Agency am Freitag (Ortszeit) in Washington mit. Es
gehe um die nationalen Sicherheitsinteressen der Vereinigten Staaten, hieß
es.
US-Außenminister Antony Blinken begründete die Genehmigung demnach mit
einer Notlage, die den sofortigen Verkauf der Rüstungsgüter an Israel
erfordere. Er hatte bereits am 9. Dezember in ähnlicher Weise den Kongress
umgangen, um einen Waffenverkauf an Israel zu ermöglichen. (dpa)
30 Dec 2023
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