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# taz.de -- Deutsche Rüstungsexporte: Bombige Geschäfte
> Die deutschen Rüstungsexporte steuern in diesem Jahr auf ein Allzeithoch
> zu. Hauptverantwortlich dafür ist die militärische Unterstützung der
> Ukraine.
Bild: Die deutsche Rüstungsindustrie boomt
Berlin dpa/taz | Vor allem wegen der Waffenlieferungen in die Ukraine
steuern die deutschen Rüstungsexporte in diesem Jahr auf einen Rekord zu.
In den ersten drei Quartalen hat die Bundesregierung bereits Ausfuhren von
Waffen und militärischer Ausrüstung im Wert von 8,76 Milliarden Euro
genehmigt und damit [1][mehr als im gesamten Vorjahr] (8,36 Milliarden
Euro).
Zur [2][Freude der deutschen Rüstungsindustrie] dürfte damit bis zum Ende
des Jahres der Rekordwert von 2021, als Rüstungsexporte für 9,35 Milliarden
Euro genehmigt wurden, mit großer Wahrscheinlichkeit übertroffen werden.
Mehr als ein Drittel der Exportgenehmigungen entfiel nach einer am Montag
vom Bundeswirtschaftsministerium veröffentlichten Statistik auf die Ukraine
mit 3,3 Milliarden Euro. Damit haben sich die Exportgenehmigungen in das
von Russland im Februar 2022 angegriffene Land im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum mehr als vervierfacht.
„Die fortwährende Unterstützung Deutschlands für die Ukraine bei ihrer
Selbstverteidigung gegen den völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg
zeigt sich weiter deutlich in den Genehmigungswerten der Rüstungsexporte“,
erläuterte Wirtschaftsstaatssekretär Sven Giegold.
## Südkorea unter den Top Ten
In Staaten der EU und Nato sowie in gleichgestellte Länder (Japan, Schweiz,
Australien, Neuseeland) wurden Ausfuhren im Wert von 4,33 Milliarden Euro
erlaubt. Der größte Teil davon geht mit 1,03 Milliarden nach Ungarn, das
derzeit stark aufrüstet. Wie sich die [3][Unterstützung des
Aufrüstungsprogramms Viktor Orbáns] mit der von der deutschen
Außenministerin Annalena Baerbock propagierten „wertebasierten
Außenpolitik“ vereinbaren lässt, bleibt dabei ein Rätsel der
Ampelkoalition.
Für die sonstigen sogenannten Drittländer außerhalb von EU und Nato ohne
die Ukraine wurden bereits bis Ende September mit 1,16 Milliarden Euro mehr
Rüstungsexporte genehmigt als im gesamten Vorjahr (992 Millionen Euro).
Größter Empfänger unter diesen Staaten ist Südkorea, für das Lieferungen im
Wert von 251 Millionen Euro erlaubt wurden. Neben der Ukraine und Südkorea
ist kein weiteres Drittland unter den Top Ten der Empfängerländer.
2 Oct 2023
## LINKS
[1] /Waffenlieferungen-aus-Deutschland/!5905483
[2] /Ruestungsbetriebe-in-Norddeutschland/!5917734
[3] /Viktor-Orbans-Russlandpolitik/!5871625
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