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# taz.de -- Diplomatische Bemühungen in Nahost: Ein bisschen Ausweg
> Bislang ist Israel nicht in den Gazastreifen einmarschiert. Dies ist auch
> das Ergebnis von unermüdlicher Diplomatie, besonders der USA.
Bild: Sie reden miteinander: US-Außenminister Blinken trifft Palästinenserpr�…
Tief sind die Gräben. Ob in Tunis, Amman oder Ramallah, überall in der
arabischen Region [1][zeigen die Menschen ihre Solidarität mit Palästina].
Eine Verurteilung des Hamas-Massakers vom 7. Oktober dagegen bleibt oftmals
aus. [2][Der Massenmord an Zivilist*innen] wird relativiert – unter
Hinweis auf das Leid von Palästinenser*innen, das dem Westen, so die
Wahrnehmung, egal sei.
Auch das Blutbad auf einem Klinikgelände in Gaza polarisiert: Während im
Westen entweder Zweifel oder die Überzeugung überwiegt, dass
palästinensische Terroristen dahinterstecken, sieht das Bild vielerorts
anders aus: In der arabischen Welt ist das Narrativ längst gesetzt: dass
Israel gezielt ein Krankenhaus angegriffen hat.
Doch ungeachtet dieser Polarisierung kommt die Verständigung auf
internationaler Ebene voran. Nur mit Mühe lassen sich die Nahostreisen
westlicher Spitzenpolitiker*innen überblicken. Außenministerin
Baerbock ist erneut aufgebrochen, um Gespräche in Jordanien und Libanon zu
führen; diesen Freitag wird sie noch mal in Israel erwartet. Aktiver noch
ist US-Amtskollege Blinken, der seit Kriegsbeginn sechs arabische
Hauptstädte besucht hat und sich zweimal in Israel blicken ließ.
[3][Pendeldiplomatie par excellence].
Denn so schockierend die Reaktionen der arabischen Führungen waren, die die
Hamas mit Ausnahme der Arabischen Emirate nicht namentlich verurteilten, so
scheint zwischen West und Ost doch in vielem Konsens zu herrschen. Auf
dieser Grundlage Auswege aus der Eskalation zu finden gelingt zumindest
teilweise.
## Bodenoffensive ist noch nicht ausgemacht
Zwar sind zentrale Anliegen noch nicht erreicht: die Befreiung der Geiseln,
ein Ende des Blutvergießens in Gaza. Aber immerhin: Eine
Internationalisierung des Kriegs konnte bislang verhindert werden. Auch, ob
die angekündigte Bodenoffensive in Gaza tatsächlich kommt, scheint noch zur
Debatte zu stehen. Die USA wollen Israel offenbar davon abhalten.
Und ab Freitag sollen endlich Lebensmittel und Medizin nach Gaza kommen.
Mit Hilfe der USA haben sich Kairo und Jerusalem verständigt, den
Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza zu öffnen. Der Deal ist nicht
perfekt, weil keine Feuerpause vereinbart wurde, die eine Verteilung der
Hilfsgüter erst ermöglichen würde. Doch ein Anfang ist gemacht.
Bei der Geiselfrage kommen andere Staaten ins Spiel: allen voran Katar mit
seinen Beziehungen zu Israel wie auch der Hamas. Auch die Türkei könnte
wichtig werden. In Zeiten, in denen allzu schnell die volle Konfrontation
gegenüber problematischen Partnern gefordert wird, zeigt sich, wie wichtig
es ist, Gesprächskanäle offenzuhalten.
19 Oct 2023
## LINKS
[1] /Proteste-in-der-arabischen-Welt/!5963859
[2] /Entfuehrte-Israelis-in-Gaza/!5966211
[3] /Diplomatie-in-Nahost/!5963638
## AUTOREN
Jannis Hagmann
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Israel
Palästina
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