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# taz.de -- Unwetter in Süddeutschland: Sturm zieht Schneisen
> Erst in Frankreich, dann in Süddeutschland wüteten am Dienstag Gewitter.
> Bäume wurden umgeknickt, Häuser beschädigt. Vorher gab es Hitzerekorde.
Bild: Haus im saarländischen Asweiler nach einem Sturm, der vielleicht ein Tor…
Ravensburg/Straßburg dpa | Heftige Unwetter haben am Dienstagabend zuerst
den Osten Frankreichs getroffen und sind dann in den Südwesten Deutschlands
weitergezogen. In der Bodensee-Region wurde gegen 23 Uhr vor extremem
Unwetter der höchsten Warnstufe 4 gewarnt. Ein Polizeisprecher in
Ravensburg sagte am Abend, die Einsatzlage sei nicht überschaubar, weil
ständig Notrufe eingingen. Verletzte seien zunächst aber nicht gemeldet
worden. Es seien viele Bäume umgeknickt und Dächer abgedeckt worden. Vor
allem in Sigmaringen, Ravensburg und im Bodenseekreis war ein sehr schweres
Gewitter aktiv.
Auch in der Region rund um Reutlingen mussten Polizei und Feuerwehr zu
zahlreichen Einsätzen ausrücken. „Bei uns geht es wirklich rund“,
berichtete ein Polizist am Abend in Reutlingen. Es gebe wegen des schweren
Sturms mehrere Verkehrsunfälle mit Verletzten. Gegen 23 Uhr gab es nach
DWD-Angaben weitgehend Entwarnung für Baden-Württemberg und die Gewitter
zogen weiter in Richtung Bayern.
Im Saarland war bereits am frühen Abend der kleine Ort Asweiler im
besonders getroffen worden. Dort wütete ein Sturm in einer Schneise von
etwa 100 Metern. Rund 30 Gebäude wurden beschädigt. Ob es sich dabei um
einen Tornado handelte, war zunächst noch unklar. Verletzt wurde niemand.
Ein großes Aufgebot von Feuerwehr, THW und Polizei war vor Ort. Der
saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD) teilte mit, rund 30 Gebäude
seien beschädigt worden. Glücklicherweise seien keine Menschen verletzt
worden. „Das Schadensbild hatte Schlimmeres befürchten lassen“, sagte der
Innenminister. Die Bevölkerung sei im Dorfgemeinschaftshaus versorgt
worden.
In Frankreich hatte das Unwetter zuvor gewütet. In Dijon stürzte die Decke
eines Supermarktes ein, in Vichy wurden 30 Bäume entwurzelt. Aus
verschiedenen Orten der Region verbreiteten Einwohner Fotos großer
Hagelkörner, die mit den Sturmböen herunterkamen, berichteten der Sender
BFMTV und die Zeitung „Le Parisien“. Menschen kamen zunächst nicht zu
Schaden. In Dijon und Mulhouse wurden Sturmböen mit einer Geschwindigkeit
von über 100 Kilometern pro Stunde registriert. Die französische Bahn
stellte auf einigen Strecken aus Sicherheitsgründen den Verkehr ein.
## Über 37 Grad in Süddeutschland
Experten hatten empfohlen, [1][Fenster und Türen bei dem Unwetter
geschlossen zu halten], Gegenstände im Freien zu sichern und Abstand von
Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen zu halten. Menschen
sollten sich möglichst nicht im Freien aufhalten.
In Bayern und Baden-Württemberg war es am Dienstag vor den Unwettern
[2][zuvor am heißesten] in Deutschland gewesen. Meteorologin Ursula
Papassimeon vom Deutschen Wetterdienst (DWD) sagte, mit 37,2 Grad sei in
Möhrendorf-Kleinseebach (Bayern) die Spitzentemperatur gemessen worden. Im
Kitzingen (Bayern) sowie in Lahr/Schwarzwald und Notzingen (beide
Baden-Württemberg) zeigten die Thermometer laut DWD 37,0 Grad.
12 Jul 2023
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