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# taz.de -- Künstliche Intelligenz als Geschäftsmodell: Autos und die neuen D…
> Schon die Dinos wussten: Die Größe macht's. Kein Wunder, dass einige
> Branchen sich diese Tiere zum Vorbild nehmen. Das gibt allerdings ein
> Risiko.
Bild: Dino-Style, alles wird immer größer, Autos, Fernseher und Banken
Ab und zu winkt uns die Zeit von vor ein paar hundert Millionen Jahren
einen Gruß in die Gegenwart hinüber. Nicht per Zeitkapsel oder Trick mit
der Raum-Zeit, sondern – etwas profaner – per Studie.
Zum Beispiel mit der des New Yorker Forschers Michael D’Emic. D’Emic hat
Modelle entwickelt, mit denen sich die Größen der Gliedmaßen von
Dinosauriern berechnen lassen. Das ist hilfreich für
Paläontolog:innen, aber für den Rest ist ein anderer Befund viel
interessanter. Und zwar: Die Tiere haben ihren teilweise auftretenden
Riesenwuchs im Laufe der Zeit mindestens drei Dutzend Mal entwickelt, und
zwar auf unterschiedlichen Landmassen. Die Botschaft, die da aus der Urzeit
herüberwinkt: Größe ist immer wieder ein Evolutionsvorteil.
Autos zum Beispiel. Auch wenn wir da einen vergleichsweise kurzen
Evolutionszeitraum betrachten, lässt sich hier ebenso sagen: Ja, [1][die
Größe macht's]. Alleine seit dem Jahr 2000 sind Neuwagen im Schnitt sieben
Zentimeter höher, zehn Zentimeter breiter und 20 Zentimeter länger
geworden. Im gleichen Zeitraum sind die Straßen übrigens nicht gewachsen.
Ein Glück für die Dinosaurier, dass sie damals nicht auf Parkplätze
angewiesen waren.
Oder Smartphones. Vergleichen Sie mal das iPhone von 2007 mit denen von
2023! Je nach Modell haben die neuen fast die doppelte Größe. Ob böse
Kräfte aus der Modebranche dahinter stecken, die Baggy Pants wieder zum
Trend machen wollen? Oder Zubehör-Hersteller, die mit Kordeln,
Fingerhaltern und Smartphone-Ständern erst dafür sorgen, dass die
Riesengeräte einigermaßen benutzbar werden?
Fernseher haben ebenfalls eine mysteriöse Wachstumstendenz. Was vor 30
Jahren ein tragbares Gerät fürs Gästezimmer war, würde heute glatt als
Smartphone durchgehen. Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem sich Menschen
nach einer größeren Wohnung umschauen, weil das neue Modell vor der
aktuellen Wohnzimmerwand irgendwie disproportional wirken würde.
Und natürlich Konzerne. Dass Banken too big to fail sein können, haben wir
vor 15 Jahren gelernt, nun [2][gilt das auch für Energiekonzerne]. Nicht
abwegig, dass in Zukunft auch mal der ein oder andere Hersteller von
KI-Anwendungen gerettet wird, damit etwa eine wichtige medizinische
Software auf dem Markt bleibt.
Die Dinosaurier sind nach aktuellem Stand wohl einem Asteroideneinschlag
und dessen Folgen zum Opfer gefallen: Starke Erdbeben, Vulkanausbrüche,
verdunkelter Himmel und ein Klimawandel, der Nahrungsketten zusammenbrechen
ließ. Mal schauen, was der Asteroid für die Dinosaurier der Gegenwart wird.
9 Jul 2023
## LINKS
[1] /Trend-bei-E-Autos/!5945617
[2] /Einfuehrung-der-Gasumlage/!5871736
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
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Digitalisierung
Technologie
Autoverkehr
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Volker Wissing
Schwerpunkt Klimawandel
Deutsche Bahn
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