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# taz.de -- Siegfried und Joy über Magie: „Zaubern heißt kommunizieren“
> Siegfried & Joy brechen mit Magieklischees. Ein Gespräch über Las Vegas,
> den Gender-Gap in der Zauberszene und Magie, die auf der Straße liegt.
Bild: „Wir sind einfach zwei ganz normale Typen in Glitzeranzügen“: Siegfr…
„Wir sind nach Las Vegas gegangen und haben gesagt: Wenn wir es dort
schaffen, kommen wir nie mehr zurück. Und jetzt sind wir wieder hier!“ Mit
diesen Worten eröffnen Siegfried & Joy gern ihre Zaubershows. In denen
zeigen sie Tricks und Illusionen, aber auch Humor – permanent spielen sie
mit Meta-Ebenen und Magieklischees. Zum Gespräch kommen sie an einem
showfreien Tag in die taz-Redaktion, kurz danach steht eine Reise nach
London an.
wochentaz: Siegfried D’Amour, The Great Joy Leslie, was macht einen guten
Zauberer aus?
Joy Leslie: In erster Linie eine verblüffende Illusion.
Siegfried D’Amour: Ein guter Zauberer oder eine gute Zauberin muss Leute
mitreißen und etwas in ihnen bewegen. Ob das Staunen ist oder Lachen oder
kurz die Gedanken an den Alltag verlieren – egal.
Kann denn jeder zaubern? Es kann ja nicht jeder Profimusiker oder -sportler
werden, da muss man neben viel Fleiß auch Talent mitbringen.
Joy: Also rein skillmäßig: Ja. Zum Teil muss man dafür noch nicht mal viel
lernen, es gibt Kunststücke und Requisiten, die funktionieren wie von
alleine, damit könntest auch du morgen eine Zaubershow machen. Aber – nur
weil man zaubern kann, heißt das noch nicht, dass man ein Zauberer ist. Wer
nicht gern im Mittelpunkt stehen und mit Menschen interagieren will, hat es
schwer.
Siegfried: Ein Zaubertrick funktioniert nun mal nicht ohne Publikum, denn
für eine Illusion braucht es immer zwei. Ich kann mich allein vor dem
Spiegel schwer selbst verblüffen, weil ich ja weiß, wie der Trick
funktioniert. Zaubern heißt kommunizieren.
Joy: Nur leider stehen bei vielen Magiern die Tricks über der Performance.
Und das ist auch ein wichtiger Grund, warum wir überhaupt begonnen haben,
gemeinsam aufzutreten: weil wir mit fast allen anderen Zaubershows
unzufrieden waren. Sie waren uns persönlich einfach nicht magisch genug.
Siegfried: Und auch nicht frisch genug. Aber eigentlich ist unsere Devise
ja, dass die Magie auf der Straße liegt und in allem und jedem zu finden
ist. Von daher – ja, jeder kann zaubern.
Die Magie auf die Straße bringen ist auch das, was Sie [1][in Ihren
Tiktok-Videos tun], mit denen Sie ein Millionenpublikum erreichen. Dort
arbeiten Sie mit einem großen goldenen Tuch, hinter dem Sie sich zur Musik
von Celine Dion gegenseitig oder auch mal eine U-Bahn „verschwinden“
lassen, wobei das sehr offensichtlich keine Zauberei ist. Ich dachte
anfangs: Ach, das sind einfach so Comedians. Haben Sie keine Sorge, dass
Sie durch den Erfolg auf Tiktok falsch wahrgenommen werden?
Joy: Nein, wir finden das eher witzig. Es gibt sehr viele Menschen auf der
Welt, die denken, wir wären nur zaubernde Clowns – aber das ist ja auch
eine Illusion, ein Trick. Deswegen zeigen wir auch fast nichts aus unserem
Bühnenprogramm, es gibt kaum Trailer oder so. Manche Leute kommen dann in
unsere Show und glauben, sie sehen jetzt einfach eine Stunde Witze …
Siegfried: … eine Stunde Witze – zur immer gleichen Musik!
Auf jeden Fall fallen die glitzernden Outfits auf Tiktok sehr auf. Und dazu
natürlich Ihr Name. Wie ist eigentlich Ihr Verhältnis [2][zu Siegfried und
Roy]? Waren das Vorbilder?
Joy: Wir werden immer öfter darauf angesprochen in Interviews. Die müssen
wohl ’ne große Nummer sein! Also ich bin Joy Leslie …
Siegfried: … und ich bin Siegfried D’Amour …
Joy: … wir haben uns kennengelernt und zaubern zusammen. Von den anderen
beiden haben wir gehört. Also nein, das sind keine Vorbilder.
Anders ist das bei einem anderen Magier, den viele aus den Neunzigern
kennen: David Copperfield.
Siegfried: David Copperfield ist auf jeden Fall ein Riesenvorbild. Der hat
die Zauberkunst auf ein neues Level gehoben und vom Anfang des 20.
Jahrhunderts quasi in die Jetztzeit transformiert. Hier müsste man
geschichtlich ein wenig ausholen …
Gerne!
Siegfried: Also die Zauberei hatte ihre allergrößte Zeit vor über hundert
Jahren, damals gab es gigantische Tourproduktionen, die heute
Multimillionen-Shows wären. Davon waren in der Nachkriegszeit, vereinfacht
gesagt, nur noch ein paar Varieté-Acts übrig. So einzelne Männer, die
Tauben zaubern, was in den siebziger Jahren dann zu so einem geglitzerten
Seidentuch- und Blumenzauberei-Gestus wurde. Und dann kam mit David
Copperfield plötzlich ein charmanter, unterhaltsamer, witziger Typ.
Copperfield hat das erste Mal Zauberei wirklich gut im Fernsehen
dargestellt.
Joy: Der Mann ist wirklich eine lebende Legende. Er tritt ja weiterhin auf.
Siegfried: Ja, der macht über 600 Shows im Jahr. Der ist Ende sechzig und
verbessert sich immer noch jeden Tag. Der ist wahnsinnig dedicated.
Ich habe vor dem Gespräch überlegt, welche berühmten deutschen
Zauberkünstler ich überhaupt kenne. Und die einzigen, die mir eingefallen
sind, sind die Ehrlich Brothers. Ist die Zauberkunst in Deutschland keine
so große Sache?
Joy: Nicht wirklich. Also es gab in den nuller Jahren mal diese „Next Uri
Geller“-Show, wo sich Zauber_innen duelliert haben. Daraus sind eine
Handvoll Leute entsprungen, die in den Jahren danach auf Tour waren.
Abseits davon und von den Ehrlich Brothers gibt es hier in der Tat nicht
so viel. Vielleicht noch Hans Klok, aber der ist Holländer.
Liegt das an Deutschland oder ist es was Europäisches?
Joy: Nein, in England ist das zum Beispiel ganz anders. Da gibt es
wirkliche Stars, da gibt es fünf Zauberer, die kennt jede Engländerin,
jeder Engländer.
Siegfried: Und das ist schon ewig so. Paul Daniels, der hatte Fernsehshows
in den Achtzigern, der war dort jahrzehntelang die zweitberühmteste Person
nach der Queen.
Joy: Auch in Italien und Spanien gibt es krasse Magiefestivals, das wird da
richtig zelebriert.
Fehlt den Deutschen einfach die Magie?
Joy: Gute Frage. Die Deutschen können vielleicht nicht so gut träumen und
sich auf Magie einlassen. Sie sind halt sehr kritisch und ja auch oft am
Nörgeln. Ich will das jetzt aber auch nicht so pauschalisieren. Wobei uns
das umgekehrt tatsächlich auch schon passiert ist.
Ach ja? Wie denn?
Joy: Wir haben letztes Jahr in Glastonbury gespielt, und die Engländer
trauen den Deutschen im Humor- und Theaterkontext ja wirklich überhaupt
nichts zu. Also haben dort manche geglaubt, wir seien Engländer, die sich
nur als Deutsche ausgeben und dann extra einen schlechten Akzent
vorspielen, um witzig zu sein. Weil Deutsche ja nicht witzig sein können.
Auch sonst sind Sie letztes Jahr viel rumgekommen, im Sommer waren Sie bei
der Zauber-Weltmeisterschaft in Quebec. Was kann man sich darunter
vorstellen?
Siegfried: Wie beim Sport muss man sich erst für die Deutsche Meisterschaft
qualifizieren, und wenn man da besonders gut abschneidet, kann man vom
Ausrichter – in diesem Fall [3][der Magische Zirkel Deutschlands] –
auserwählt werden, sein Land bei der WM zu vertreten.
Joy: Da gibt es dann eine Jury, die guckt sich drei Tage lang von morgens
bis abends Zauberdarbietungen an. Deren Dauer muss zwischen fünf und zehn
Minuten liegen.
Ein bisschen wie beim Eiskunstlauf?
Siegfried: Genau, nur dass es noch verschiedene Sparten gibt:
Mentalzauberei. Großillusionen, wo zum Beispiel Menschen verschwinden. Dann
sogenannte Close-up-Kategorien, also Kartenzauberei, Mikromagie. Und
Comedy-Zauberei, da sind wir angetreten.
Joy: Für uns war dabei spannend, wie unsere Show bei Leuten aus anderen
Nationen ankommt.
Siegfried: Denn Magie an sich ist ja eine eigene Sprache, die funktioniert
über alle Grenzen. Aber Humor ist natürlich sehr kulturabhängig, deshalb
war es für uns ein Experiment, ob das auch interkulturell klappt.
Und, wie haben Sie abgeschnitten?
Siegfried: Also, Weltmeister sind wir nicht geworden. Aber wir haben den
Saal für uns gewonnen und während des Events viele tolle Leute aus aller
Welt kennengelernt. Das war für uns ein großer Gewinn.
Sie haben den Magischen Zirkel Deutschlands erwähnt. Sind Sie dort auch
Mitglieder?
Joy: Siegfried ist Mitglied, ich nicht. Aber wir kennen viele [4][aus der
Szene]. Bei der Deutschen Meisterschaft trifft man sich oder auf
Zauberflohmärkten und in entsprechenden Internetforen.
Wie viele Zauberer gibt es denn so in Deutschland?
Joy: Na ja, Profizauberer im Sinne von Leuten, die damit Geld verdienen und
hauptberuflich zaubern, gibt es schon bestimmt so zweitausend.
Überraschend viele!
Joy: Ja, zaubern ist ja auch sehr lukrativ.
Ist das so?
Siegfried: Ja, weil egal ob Kindergeburtstag, Hochzeit, Filmfest oder
fünfzigster Geburtstag, du kannst überall zaubern und es kommt immer gut
an. Es funktioniert auch für alle Generationen, und anders als
Stand-up-Comedy oder Musik muss es keinen besonderen Geschmack treffen.
Was sind die Zauberer und Zauberinnen denn für ein Völkchen?
Siegfried: Ich würde sagen: Liebhaber_innen. Und auf jeden Fall ein
bisschen nerdig.
Joy: Ja, nerdy, total. Freaks, könnte man auch sagen. Wenn Zauber_innen
sich treffen, dann reden sie meistens über komische Tricktechniken oder
irgendwelche neuen Gimmicks. So haben wir auch immer gleich eine Ebene mit
den anderen. Da sind auch manchmal ein paar komische Gestalten dabei, aber
die meisten sind total liebenswert.
Und ziemlich männlich, jedenfalls, wenn man einen Blick auf die
Siegerlisten bei den Deutschen Meisterschaften wirft. Also Sie gendern ja
und sprechen mit hörbarer Pause, Zauber_innen …
Siegfried: Ja, das ist auch so ein bisschen ein Tropfen auf den heißen
Stein. Wenn wir die Welt der Zauberei betrachten, dann bräuchten wir
eigentlich fast gar nicht zu gendern.
Joy: Aber deswegen machen wir es erst recht in der Show. Denn da sitzen
auch viele kleine Mädchen im Publikum, die gar nicht ahnen, dass man
Zauberin werden kann, weil die ganze Welt immer nur von Zauberern redet und
von Männern mit Hüten und Bärten. Aber es gibt auch Zauberinnen. Und es
wird immer mehr geben, davon sind wir überzeugt.
Siegfried: Die Welt ist bereit für zaubernde Frauen!
Joy: Und wenn das losgeht, dann geht es richtig durch die Decke. Wir
arbeiten mit ein paar Zauberinnen zusammen, die in Berlin gerade angefangen
haben. Die sind teilweise bei ihrem ersten, zweiten Auftritt schon so viel
cooler als viele Kollegen, die das seit Jahren machen. Sie haben ein viel
besseres Gespür dafür, zu präsentieren und zu kommunizieren.
Siegfried: Das hat auch technische Gründe. Bühnenzauberei funktioniert oft
im Zusammenhang mit einem Jackett. Zauberer lassen Dinge erscheinen und
verschwinden, dafür brauchen sie viele Taschen und ein gutes
Pocket-Management, wie wir das nennen. Wenn du dir als Frau also nicht so
ein Männersakko anziehen willst, musst du kreativ sein und umdenken, und
allein dadurch sind Frauen oft schon dazu gezwungen, neue stilistische
Mittel zu nutzen.
Also entwickelt sich die Zauberei permanent weiter. Welche Trends gab es
denn bei der WM in Quebec?
Joy: Schweben. (beide lachen) Das war wirklich das Ding in Quebec, vor
allem bei vielen Darbietungen aus Asien. Irgendein Gegenstand schwebt in
der Luft und verschwindet dann, löst sich in Qualm oder Konfetti auf. Das
hat sich so dermaßen durchgezogen.
Wo Moden kommen, gehen andere.
Siegfried: Ja, zum Beispiel Blumen. Bei der Weltmeisterschaft hat man
abseits von unserer Show keine einzige Blume gesehen. Höchstens mal eine
schwebende Rose …
Joy: … die dann natürlich verschwunden ist.
Siegfried: Blumen werden in der Zauberszene nicht mehr als modern
wahrgenommen, die gab es schon vor über hundert Jahren. Dabei wurden aber
keine Blumen verwendet, sondern gefärbte Federn, die dann so schön
aufspringen und ganz bunt sind. Und wir lieben das ja. Wir arbeiten sehr,
sehr gerne mit Blumen. Die sind groß und visuell und passen gut zur
Zauberei.
Ihre Show heißt „Las Vegas in …“ und dann der Name der Stadt des jeweili…
Auftritts. Letztes Jahr waren Sie dann wirklich in Las Vegas.
Joy: Das war im Zuge [5][eines Auftritts bei „America’s Got Talent“], also
der US-Version von „Das Supertalent“. Das haben wir mit einer Bildungsreise
nach Las Vegas verbunden. Fünf Tage, elf Shows.
Und, wie war ’s?
Siegfried: Also für uns war es superaufregend. Wobei man die Shows und die
Stadt auch so ein bisschen separiert voneinander betrachten muss.
Joy: Genau, also zum einen sind da wir als Zaubergeeks, die sich die ganzen
Shows unter produktionstechnischen und zaubertechnischen Aspekten
anschauen. Da war das natürlich für uns spektakulär und hat ganz neue
Welten eröffnet …
Siegfried: … zu sehen, wie viel eine Show kann, wie auch mit medialen
Mitteln wie Videoübertragungen gearbeitet wird. Das gibt es in Deutschland
noch nicht so viel.
Joy: Man muss sich klarmachen, dass die Shows da sechs Tage die Woche
laufen, ein ganzes Jahr lang, außer vielleicht mal zwei Wochen frei, und
die Theater wurden teilweise extra dafür gebaut – diese Shows sind so bis
ins letzte Detail ausgebufft, so etwas gibt’s in Europa nicht.
Siegfried: Zaubershows sind eigentlich immer darauf angelegt, als Tournee
zu funktionieren.
Wie fanden Sie Las Vegas abseits der Shows?
Joy: Eigentlich ist es nur eine Konsumhölle, ein ganz schrecklicher Ort. Es
ist wirklich wie im Film, alles ist in Hotelkomplexe verbaut, und jedes
Hotel hat schon in der Lobby Spielautomaten. Und die sind tatsächlich voll
besetzt, und zwar rund um die Uhr.
Siegfried: Es ist eine wahnsinnige Reizüberflutung. Es geht ganz viel ums
Kaufen, um vermeintliches Erleben. Aber man fühlt sich wie so
herumgeschubst von einer Sache in die nächste. Es ist gar nicht möglich, in
ein Theater zu gehen, ohne vorher einmal komplett durch ein Casino zu
laufen.
Joy: Und dabei hast du zwei Sugar-Getränke in der Hand, hattest die
Möglichkeit, vorher einmal Bungee zu springen oder mit der Achterbahn durch
ein Hotel zu fahren – also ohne Übertreibung. Dadurch nehmen die Leute die
Kultur auch gar nicht so wahr wie in Deutschland. Hier geht man ins
Theater, man zieht sich schick an, man hat so einen ganzen Abend vielleicht
schon über Wochen geplant. In Las Vegas gehst du auf die Straße, wirst dann
irgendwo reingezogen, schaust dir eine Show an, und wenn sie fertig ist,
bist du schon wieder in der nächsten Hölle gefangen.
Siegfried: Und dennoch war es für uns doch sehr bereichernd, weil in Las
Vegas immer noch ganz viel vom alten Glitzer und Glamour lebt. Von diesem
alten amerikanischen Ding: die großen Hotels, die großen Theater, dieses
Prachtvolle, Showmäßige. Und deswegen haben wir uns auch entschieden, dass
wir gar nicht nach Las Vegas wollen, wir wollen lieber Las Vegas an andere
Orte bringen – oder zumindest die Vorstellung davon.
Das machen Sie auf eine spezielle Art, mit sehr viel Humor und vor allem
Selbstironie. Manche Dinge klappen nicht so richtig, einige Tricks lassen
sich durchschauen …
Siegfried: Ein Zaubertrick funktioniert eigentlich wie ein guter Witz. Am
Ende geht es darum, die Leute in eine Erwartungshaltung zu bringen, die man
dann durch einen überraschenden Effekt bricht. Und wir gehen deshalb
manchmal sogar noch ein bisschen weiter, dass Tricks vermeintlich
schiefgehen – und wenn wir dann auf einmal doch richtig zaubern, ist der
Überraschungseffekt umso größer!
Joy: Uns hat neulich ein guter Freund gesagt: Das Tolle an der Show ist,
dass ihr so seid wie wir, wie das Publikum. Also wie wir tanzen, so kann
das Publikum auch tanzen. Und wir machen ja auch sehr viele Interaktionen,
nehmen Leute mit auf die Bühne, die dann regelrecht aufblühen – weil sie
von uns vorgelebt kriegen, dass jeder ein Star sein kann.
Siegfried: Wir sind einfach zwei ganz normale Typen in Glitzeranzügen.
Joy: Normalerweise ist das anders, auch deswegen hatten wir ein Problem mit
vielen bestehenden Shows. Da ist vorne eine Person, die steht über den
anderen und sagt: Ich kann was, was ihr nicht könnt, hohohoho. Alles ist
sooo bitterernst. Allein, dass man behauptet, man kann zaubern, denn
niemand kann zaubern … außer wir beide natürlich.
Siegfried: Was diesen Wissensvorteil angeht, es gibt tatsächlich eine
eigene Sparte an Zaubertricks, die heißt „Do as I do“. Das läuft immer
gleich ab: Man holt sich jemanden aus dem Publikum auf die Bühne und macht
einen Trick, und die Person soll das dann nachmachen. Beim Zauberer
funktioniert es und beim Zuschauer nicht – und das soll dann lustig sein.
So was spielt mit dem Scheitern, aber halt mit dem Scheitern einer Person
aus dem Publikum. Wir scheitern lieber selbst. Oder wir scheitern gemeinsam
mit dem Publikum und lachen sogar darüber und ziehen so einen schönen
Moment daraus.
30 Jun 2023
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Michael Brake
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